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Ein Feuerwerk für Matzbach: Baltasar Matzbachs achter Fall (German Edition)

Ein Feuerwerk für Matzbach: Baltasar Matzbachs achter Fall (German Edition)

Titel: Ein Feuerwerk für Matzbach: Baltasar Matzbachs achter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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was?«
    Baltasar hielt die nicht mehr ganz halbvolle Flasche hoch. »Ich bin heute offenbar genügsam; manchmal muß man sich eben überraschen. Macht es ihnen etwas aus, wenn ich mich mal an die Bagage da drüben pirsche?«
    »Tun Sie das. Sie wissen ja, wo Sie mich finden.«
    Matzbach blieb noch einen Moment auf dem Sims sitzen. Nachdem er so überraschend einen Verbündeten gefunden hatte, lag ihm einiges an der Erwägung der Frage, ob er diesem behaglich mißtrauen könne oder sich zu skeptischem Vertrauen aufraffen müsse. Außerdem wußte er nicht recht, wie er nun weitermachen sollte.
    »Das spielen wir nach Gehör«, murmelte er schließlich. »Mal schauen, was uns zu Gehör kommt.«
    Mit einer neuen Zigarre zwischen den Zähnen, der Flasche unterm Arm und dem halbleeren Glas in der Linken schlurfte er dorthin, wo sich nach den ersten Aufwallungen gegenüber dem Phänomen der Prominenz das Gedränge um den Abgeordneten auszudünnen begann.
    Fleißner, seine Frau und der TV-Journalist Herms standen abseits und unterhielten sich offenbar über etwas Ernstes, den Mienen nach zu urteilen. Der riesige Apotheker Fischer gehorchte nicht gerade rasch dem Lockruf seiner Frau, die in der Nähe der Tür stand und ihm anscheinend etwas Dringliches mitzuteilen wünschte.
    Baltasar zog es vor, nicht zu ihr zu blicken; er wollte Abhandlungen über Kräuter vorerst ausweichen. Er ging zu Yü, der mit Frau Sager, drei anderen und Herrn Lauritzen dem Abgeordneten lauschte.
    Pittrich sagte eben etwas über »gewisse Reformen«, die dem Steuerwesen und Sozialsystem der Republik zuträglich wären.
    Yü näherte seinen Mund Matzbachs Ohr. »Ich hoffe«, flüsterte er, »bei dir war es interessanter. Der da sondert portionsweise seine Wahlkampfrede ab. Eine Wüstenei, in der man den Brunnen des Schweigens verschüttet hat.«
    Ebenfalls flüsternd sagte Baltasar, der Bestatter sei gewissermaßen ein Verbündeter; mehr werde er später berichten.
    Lauritzen, der Mann vom WDR, hob die rechte Krücke, um damit auf Pittrich zu deuten. »Die Fachleute sehen das aber anders«, sagte er. »Die sagen, die öffentlichen Finanzen sind zerrüttet, die Subventionen absurd, die Steuergesetze ein Dschungel, Kranken- und Rentenversicherung pleite. So daß gewisse Reformen, wie Sie sagen, bloßes Flickwerk an einem untauglichen System wären, das keiner Reform, sondern einer Revolution bedarf.«
    Der Abgeordnete verzog das Gesicht; in seiner Stimme lag nun einige Schärfe. »Wenn Sie mich fragen, ist das alarmistisches Geschwätz. Sie können sicher sein, daß die beiden großen Parteien etwas unternehmen würden, wenn es so wäre. Bei aller Meinungsverschiedenheit sind wir da einig.«
    Matzbach räusperte sich. »Ich bin entzückt«, sagte er, »endlich einmal die Chance zu haben, einem jener Männer, die sich so trefflich der Republik verdingen und daran so trefflich verdienen, in aller Dankbarkeit eine Frage, die ein alter Bekannter in Lippstadt an mich herantrug – waren Sie eigentlich schon mal in Lippstadt?«
    Pittrich schien zu überlegen. »Ich glaube nicht«, sagte er dann. »Warum?«
    »Ach, nur so; Reisen erweitern den Horizont – nicht nur die auf Kosten des Steuerzahlers. Aber die Frage, die ich Ihnen stellen wollte, und ich genieße es, sie endlich einem Zuständigen vorlegen zu können …«
    Matzbach machte eine winzige Pause; als er ganz sicher war, daß alle in Hörweite aufmerksam lauschten, fuhr er fort:
    »Also, Frage an einen Politiker: Was halten Sie als Außenstehender von Intelligenz?«
    Yü gluckste vernehmlich. Lauritzen starrte Matzbach an und begann zu lachen, einige der Umstehenden fielen ein.
    »Wenn das ein Scherz sein soll, ist es ein schlechter«, sagte Pittrich.
    »Bis jetzt habe ich von Ihnen nichts gehört, das mir die Mutmaßung erlauben würde, Sie könnten zwischen einem guten und einem schlechten Witz unterscheiden.«
    Pittrich machte eine wegwerfende Handbewegung und wandte sich ab.
    »Nicht kneifen«, sagte Lauritzen. »Ich finde …«
    Baltasar hörte nicht, was der Funkjournalist fand, denn in diesem Augenblick zupfte etwas an seinem rechten Ärmel, und eine Stimme neben seinem Ohr sagte:
    »Ich glaub, Sie haben echt Chancen. Die Chefin sagt, ich soll Ihnen sagen, sie hat keine Zigarren mehr.«
    Knecht Recht stand neben ihm, ein breites Grinsen im Gesicht.
    »Raucht sie nachts?« sagte Matzbach. »Oder nur tagsüber, vor Zeugen?«
    »Notfalls auch in der Badewanne und beim Essen.«
    »Du bist für so

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