Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)
da verstehe ich deine Denkweise einfach nicht. Es gibt keinen Grund, bis heute Abend zu warten, um dafür zu sorgen, dass es deinem Kopf besser geht.« Mit raschelnden Röcken kam sie zu ihm und setzte sich auf seinen Schoß.
Er richtete sich jäh auf, versteifte sich, aber seine Arme schlossen sich unwillkürlich um sie.
»Clarice …« Er wirkte schockiert.
Sie nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände und sagte entschlossen:
»Sei ruhig und lass mich das in Ordnung bringen.«
Und dann küsste sie ihn.
Stürmisch.
Verlangend, der Kuss kam einer Aufforderung gleich, die er nicht zurückweisen konnte. Seine Lippen teilten sich ob ihrer Ungezügeltheit, und sie kostete ihn kühn. Eine Weile versuchte er, einen kühlen Kopf zu bewahren, dann gab er auf, legte ihr eine Hand in den Nacken und hielt sie fest, drang in ihren Mund ein und übernahm die Führung.
Sie lächelte selbstzufrieden. Die Idee, dass sie ihn heilen konnte, indem sie sich mit ihm im Geschlechtsakt vereinte und
damit die Mattheit aus seinen Augen vertrieb, dass sie ihm zur Seite stehen und seine Schmerzen lindern konnte, schien ihr wie ein Wunder. Sie musste es ausprobieren. Ganz gewiss würde sie nicht bis heute Abend warten!
Hitze erfasste sie, rann durch ihre Adern, pulsierte unter ihrer Haut, sammelte sich in ihrem Unterleib. Jack unterbrach den Kuss; sein Atem ging schwer, die Kontrolle entglitt ihm. »Verdammt, Weib!«, knurrte er, während er ihre geschwollenen Lippen berührte, köstlich und so verlockend. »Die Tür hat kein Schloss.«
Sie lehnte sich unbeeindruckt zurück und griff nach seinem Hosenbund.
»Dein überaus steifer Majordomus ist viel zu gut ausgebildet, als dass er uns stören würde.« Sie öffnete den Verschluss seiner Hosen und fuhr mit der Hand hinein. »Wie machen wir es am besten? Zeig es mir.«
Er gab auf. Er hatte einfach nicht die Kraft, gegen diese Anweisung anzukämpfen, nicht solange sie mit ihren langen Beinen und den weiblichen Rundungen unruhig auf seinem Schoß hin- und herrutschte und ihn mit ihren Lippen und ihren Händen so geschickt erregte. Nicht, solange sein Kopf sich in diesem Zustand befand.
Doch als er sie an den Hüften anhob und dann auf sich senkte, seine schmerzende Erektion in den Himmel ihrer Hitze schob, dabei darum rang, ein lustvolles Stöhnen zu unterdrücken, merkte er, dass das Pochen in seinen Schläfen nachließ.
Jetzt pochte stattdessen etwas anderes.
Offenbar konnte sein Körper nicht an zwei verschiedenen Stellen gleichzeitig pochen.
Er dachte kurz daran, Pringle mitzuteilen, dass er recht behalten hatte, und ließ sich im Stuhl zurücksinken. Die Hände auf ihren Hüften, Haut an Haut unter ihren sich bauschenden Röcken, zeigte er es ihr und ließ sie dann gewähren. Er war
froh, dass sie mit dem Rücken zu ihm saß und so den beseelten Ausdruck auf seinem Gesicht nicht sehen konnte.
Er wollte es nicht einmal selbst wissen, das Ausmaß der Freude analysieren, die Gefühle, die ihn erfassten, während sie ihn ritt und sie beide zu einem erschütternden Höhepunkt brachte, seine Schmerzen vertrieb und sie durch eine bis ins tiefste Innere reichende Lust ersetzte.
Als sie schließlich ermattet auf ihm lag, schlaff wie eine Puppe, und sie darauf warteten, dass ihr Herzschlag sich beruhigte, ihr Atem sich normalisierte und die beseligenden Nachwirkungen verblassten, beugte er sich vor und hauchte einen zärtlichen Kuss auf ihre Schläfen.
»Danke.«
Sie fuhr ihm sachte durchs Haar und ließ die Strähnen durch ihre Finger gleiten.
»Ich denke, nun bin ich an der Reihe, zu sagen: Es war mir ein Vergnügen.« Er konnte das Lächeln in ihrer Stimme hören. »Geht es deinem Kopf besser?«
»Erstaunlicherweise ja.« Der messerscharfe Schmerz hatte sich zu einem Schatten zurückgebildet. Es konnte vielleicht nachher wieder schlimmer werden, aber der Unterschied zu vorher war verblüffend. Er konnte wieder klar denken, ohne dass es weh tat.
Doch während sie in seinen Armen lag, satt und befriedigt, beherrschte ihn eine Empfindung: Er konnte es nicht glauben, was sie vollbracht hatte. Keine andere Dame ihres Standes hätte das getan. So etwas passierte offenbar, wenn man sich mit einer Kriegerkönigin einließ, die, ohne mit der Wimper zu zucken, gesellschaftliche Regeln opferte, um die Schmerzen ihrer Gefährten zu lindern.
Der Gedanke entlocke ihm ein Lächeln.
Dann bewegte sie sich, und er schnappte nach Luft. Sein Körper reagierte sofort auf ihren hitzigen
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