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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Bischof hat eine Nachricht aus Whitehall erhalten. Ich muss sagen, aus meiner Sicht ist es unendlich beruhigend, jemanden mit einem professionellen Hintergrund dabeizuhaben.«
    Jack nickte. Ehe er fragen konnte, sprach der Dekan weiter; sein Blick glitt zum ersten Stockwerk hoch. »Ich sollte Sie vielleicht trotzdem warnen, dass der Bischof unentschieden ist, ob er zulassen soll, dass die Einzelheiten der Anschuldigungen gegen James nach draußen gelangen.« Er seufzte leise. »Ich hoffe nur, dass er, sobald er Sie getroffen hat, seine Meinung ändert.«
    Sie wurden in einen lang gezogenen Raum geführt. Am anderem Ende stand ein Thron, auf dem der Bischof saß, in rote Roben und feinstes besticktes Leinen gehüllt.
    Clarice trat ein, den Kopf hoch erhoben und mit raschelnden
Seidenröcken. Vor dem Thron blieb sie stehen und sank in einen tiefen Knicks. Neben ihr verneigte sich Jack, während Dekan Samuels sie ankündigte.
    Auf das Zeichen des Bischofs hin richteten sie sich auf und kamen näher. Außer ihnen und dem Dekan war niemand im Audienzraum anwesend.
    Der Bischof war jünger als Dekan Samuels, ungefähr in James’ Alter. Scharf blickende blaue Augen musterten erst Clarice und dann Jack. Die Lippen des Bischofs verzogen sich missfällig. »Die ganze Angelegenheit ist in höchstem Maße regelwidrig und, in der Tat, höchst beunruhigend. Bei diesen Anschuldigungen ist Vorsicht geboten. Ich hatte gehofft, sie innerhalb der Kirche belassen zu können  – ich glaube schließlich nicht ernsthaft, dass James Altwood sich irgendeines Fehlverhaltens schuldig gemacht hat, aber natürlich bin ich dazu verpflichtet, ihnen nachzugehen. Wie es aussieht, ist die Sache sogar nach Whitehall gedrungen.«
    Jack hörte die Verärgerung in der Stimme des Bischofs. Er hatte Männer wie ihn schon häufiger getroffen. Sie hatten ihre Stellung wegen ihrer Beziehungen erhalten, und dass alles in geordneten Bahnen lief, war vor allem ihren Untergebenen zu verdanken  – wie beispielsweise Dekan Samuels.
    Zur Verteidigung des Bischofs musste Jack allerdings einräumen, dass ein Skandal von diesen Ausmaßen einem Mann in so einem hohen Amt, egal ob kirchlich oder weltlich, nicht gefallen konnte.
    Der Bischof nahm ein Blatt von seinem Schoß und überflog die Zeilen, dann sah er verdrossen zu Jack. »Whitehall lobt Sie in höchsten Tönen und legt uns nahe, dass es angesichts der Schwere der Vorwürfe und ihrer heiklen Natur der Gerechtigkeit dienen würde, wenn man Sie bei Gericht hinzuzieht, anstatt haltlosen Darstellungen neue Nahrung zu geben. Sie könnten unsere Schlussfolgerungen entsprechend beeinflussen
und verhindern, dass es am Ende zu einem ernsteren und vielleicht sogar öffentlichen Fall kommt.«
    Der Bischof schwieg, schaute Jack an, dann sagte er leiser: »Ich bin noch nicht überzeugt, dass dies das beste Vorgehen ist.«
    Jack erwiderte den mürrischen Blick aus den blauen Augen, aber ehe er Luft holen konnte, um den Bischof mit Logik und Charme für sich zu gewinnen, ergriff Clarice das Wort.
    »Mylord Bischof, dürfte ich an dieser Stelle etwas sagen?« Der Blick des Bischofs richtete sich auf sie. »Was den Punkt betrifft, Lord Warnefleet und mich einzuweihen und ins Vertrauen zu ziehen, so verhält es sich so, wie Sie es angedeutet haben. Die Vorwürfe gegen meinen Cousin, den ehrenwerten James Altwood, sind tatsächlich ernst, aber mehr noch, sie berühren Bereiche, für die Laien kein Verständnis haben und Kirchenbeamte auch nicht. Um diese Vorwürfe angemessen zu prüfen, sind weitere Erkundigungen unverzichtbar. Ich denke, es liegt doch in niemandes Interesse, wenn diese Vorwürfe nur aufgrund eines Missverständnisses aufrechterhalten werden und in der Folge die Anklage an ein bürgerliches Gericht weiterverwiesen wird, nur um sich dort als haltlos zu erweisen.
    Lord Warnefleet ist bestens qualifiziert, Ihren Beamten dabei zu helfen, die Wahrheit herauszufinden«, sie nickte in Richtung des Blattes, das der Bischof zwischen den Fingern hielt, »wie seine Vorgesetzten in Whitehall Ihnen ja bestätigen. Der Umstand, dass er mit James bekannt ist, wird seine Urteilsfähigkeit in keiner Weise beeinträchtigen, berücksichtigt man seine langjährigen Dienste für die Krone. Genau genommen wäre er sogar einer derjenigen, die in höchster Gefahr schwebten, wenn die Vorwürfe der Wahrheit entsprächen.«
    Sie machte eine Pause. Der Bischof runzelte die Stirn und lauschte sichtlich beeindruckt. Sie hob würdevoll

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