Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)
beobachtet, wie er sich mit dem Kurier getroffen hat.« Jack schwieg einen Moment, dann fuhr er fort: »Hinzu kommt noch, dass wir wenigstens drei Zeugen für jede der Kneipen haben, die bereit sind zu beeiden, dass kein Kirchenvertreter in den letzten zwei Jahren ihre Schwelle übertreten hat.«
Er schaute auf und erwiderte den Blick des Bischofs. »Weiterhin verfügen wir über die bestätigten Aussagen von verschiedenen Mitgliedern der ton , die angeben, James bei gesellschaftlichen Ereignissen an ebenjenen Abenden gesehen zu haben.«
Jack ließ den Stoß mit den schriftlich festgehaltenen Aussagen auf den kleinen Tisch vor sich fallen und legte eine Hand auf den letzten Stapel Dokumente. »Und schließlich wissen wir, dass James die meisten aufgeführten Details tatsächlich bekannt waren, da er nun einmal Militärforscher ist. Aber es
wird gesondert darauf hingewiesen, James habe Wissen über den Truppenabzug und -abbau weitergegeben.« Jacks Lächeln wurde grimmig. »Davon allerdings konnte James Altwood nichts gewusst haben.«
In allen Einzelheiten beschrieb er die umfangreichen Nachforschungen, die Dalziel angestellt hatte. »Uns liegen keine Hinweise darauf vor, auf welchem Wege James Altwood an solche Information gelangt sein könnte.«
Clarice trat vor.
»Die gesammelten Beweise belegen schlüssig, dass James an diesen drei Treffen mit einem Kurier nicht teilgenommen hat, dass er sich zur betreffenden Zeit an einem anderen Ort aufgehalten hat. Zudem kann er über einen Teil der Informationen gar nicht verfügt haben, die er angeblich dem Feind übermittelt hat. Kurz gesagt, Mylord, die Anschuldigungen gegen meinen Verwandten scheinen jeglicher Grundlage zu entbehren. Mehr noch, sie scheinen konstruiert zu sein, entweder von diesem vermeintlichen Kurier oder von jemandem, der durch ihn agiert, um die Obrigkeit zu täuschen, die Kirche eingeschlossen, und ein ungerechtfertigtes Verfahren einzuleiten.«
Der Bischof blinzelte, aber er war nicht enttäuscht. Er nickte ernst. »In der Tat, Lady Clarice. Ihre Darstellung ist stichhaltig.« Seine Miene verriet, dass er genau wusste, welche Fallstricke in ungerechtfertigten Gerichtsverfahren lauerten, selbst an seinem eigenen Hof.
Er blickte Jack an. »Lord Warnefleet, die Kirche schuldet Ihnen Dank, Ihren Vorgesetzten und den anderen, die Ihnen dabei geholfen haben, so rasch die Beweise zusammenzutragen. Wir danken Ihnen. Und Ihnen, Lady Clarice, selbstverständlich auch. Bitte teilen Sie, werte Dame, Ihrer Familie mit, dass in dieser Angelegenheit keine weiteren Schritte unternommen werden.« Der Bischof blickte auf den Stapel Papiere vor Jack. »Im Lichte all dessen, was Sie mir hier unterbreitet haben, sehe
ich keinen Nutzen darin, eine formelle Anhörung weiterzuverfolgen. Alle Anschuldigungen werden als unbegründet zurückgewiesen. Ich werde Whitehall von meiner Entscheidung unterrichten.«
Clarice lächelte hocherfreut.
»Danke, Mylord.«
Die bis dahin formale Atmosphäre lockerte sich. Der Dekan und Diakon Olsen kamen vor, um Jack die Hand zu schütteln und ihr Erstaunen über die Beweise zu äußern. Clarice unterhielt sich mit dem Bischof, der sich beinahe wehmütig nach ihrer Tante Camleigh erkundigte, Fragen, die Clarice zu ihrer eigenen Verwunderung befriedigend beantworten konnte.
Etwa fünfzehn Minuten später trennte man sich einvernehmlich, Jack, Clarice und Olsen überließen es dem Bischof und dem Dekan, die Sache Humphries zu erklären.
Olsen brachte sie zur Haupttreppe, verabschiedete sich von ihnen und ging glücklich und mit dem Beweisen unterm Arm in sein Arbeitszimmer.
Lächelnd drehte sich Jack zu Clarice um, und sie gingen eingehakt die Stufen hinunter.
»So, eine Angelegenheit ist erfolgreich erledigt.« Clarice blieb auf den Stufen vor dem Palast stehen und hob ihr Gesicht der Sonne entgegen. »Ich nehme an…« Sie sah Jack an. »Nun, da wir James gerettet haben und die Sache uns nicht länger beschäftigen muss, sollten wir uns auf meine Brüder und ihre Zukunft konzentrieren.« Sie schaute ihn durchdringend und herausfordernd an. »Lady Hamilton veranstaltet heute einen al - fresco -Lunch. Lady Cowper und Tante Camleigh haben das unabhängig voneinander als ein Ereignis erwähnt, das ich keinesfalls versäumen sollte.«
Jack hob die Brauen, sagte aber nichts.
Unbeirrt ging Clarice weiter mit ihm die Treppe hinunter. »Natürlich«, gestand sie ihm, »möchten sie mich beide aus
demselben Grund dort sehen.« Sie fing
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