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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wer weiß, was sie am Ende getan hätte, wie sie dafür hätten bezahlen müssen. Mit ihrer Entschlossenheit konfrontiert, hatten alle Damen verwirrt den Rückzug angetreten. Sie waren unsicher, wie sie ihre Beziehung zu Jack deuten sollten. Anders als für die Herren und die erfahreneren Gastgeberinnen war sie in den Augen der meisten Matronen zu alt und damit auf dem Heiratsmarkt längst nichts mehr wert. Daher hatten sie beschlossen, einen günstigeren Moment abzuwarten und sich dann wieder an Jack heranzumachen, auch wenn der in Ruhe gelassen werden wollte.
    Und ihre Reaktion auf ihren Angriff hatte sie innerlich aus dem Gleichgewicht gebracht. Er  – Männer seines Standes, seiner Art  – wollten um jeden Preis Beschützer sein. Warum empfand sie dann auf einmal so für ihn?
    Was das Gefühl noch seltsamer erscheinen ließ, war, dass es etwas Besitzergreifendes hatte, das sich in ihre Gedanken geschlichen hatte, in die Art und Weise, wie sie über ihn dachte. Sie hatte immer gedacht, dass so ein Gefühl ihm und anderen Männern vorbehalten war. Aber sie war sich ihrer Wünsche zu deutlich bewusst, zu sehr daran gewöhnt, entsprechend zu handeln, um sich nicht darüber im Klaren zu sein, dass sie ihn wollte, ihn festhalten und nicht mehr loslassen wollte  – sie wollte ihn besitzen.
    Das war alles in höchstem Maße Besorgnis erregend.
    Besonders wenn man bedachte, dass sie sich bald entscheiden musste.
    Was, wenn sie den Weg, der sich vor ihr auftat, ohne Jack gehen musste?
     
    Auf Clarice’ Vorschlag hin machten sie einen Abstecher in den Park. Von ihrem sicheren Platz in der Droschke aus studierten sie die Insassen der Kutschen, die auf der Avenue aufgereiht standen, entdeckten aber keinen Hinweis auf Moira.
    »Etwas stimmt hier nicht.« Clarice ließ sich nach hinten sinken, als Jack dem Kutscher die Anweisung gab, zum Benedict’s zu fahren.
    Ihre Vorahnung sollte sich als richtig erweisen. Sobald sie das Foyer des Hotels betraten, kam ihnen der Portier mit einem Brief entgegen.
    »Mylady.« Der Portier verneigte sich tief vor Clarice. »Der Marquis hat darauf bestanden, dass Ihnen diese Nachricht sofort übergeben wird.«
    Clarice nahm ihm den Brief ab.
    »Danke, Manning.« Sie brach Altons Siegel und entließ den Portier mit einem Nicken.
    Sie öffnete das zusammengefaltete Blatt Papier und überflog es, dann hielt sie es Jack hin.
    Die Nachricht war kurz.
    Dekan Samuels ist hier in Melton House. Er ist auf der Suche nach Dir und Warnefleet hergekommen  – es gibt neue Entwicklungen im Fall James. Komm bitte, sobald du das hier gelesen hast.
    A.
    Jack blickte Clarice an.
    Sie runzelte die Stirn.
    »Was für Entwicklungen? Der Fall ist beendet, oder?«
    »Offenbar nicht.« Jack nahm die Nachricht, faltete sie wieder
zusammen und reichte sie ihr. »Wir gehen besser und finden es heraus.«
    Die Droschke war noch nicht weitergefahren. Der Kutscher ließ sie gerne wieder einstiegen. Er folgte der Bitte, sich zu beeilen, und trieb seine Pferde an.
    Alton und der Dekan warteten in der Bibliothek. Beide erhoben sich, als Clarice eintrat.
    »Was ist los?«, fragte sie, ohne sich mit Vorreden aufzuhalten, und gab ihnen ein Zeichen, sich wieder hinzusetzen.
    Mit schwingenden Röcken setzte sie sich auf den Polsterstuhl gegenüber dem Dekan. Jack nahm sich einen Stuhl und stellte ihn neben sie.
    »Es hat nichts mit dem Fall gegen James per se zu tun«, beeilte sich der Dekan, sie zu beruhigen. »Ein bloßes technisches Detail, eine leichte Verzögerung, nicht mehr.«
    Clarice lehnte sich zurück, die dunklen Augen auf sein Gesicht gerichtet.
    »Was ist los?«
    Der Dekan wirkte zerknirscht.
    »Der Bischof hat Diakon Humphries zu sich gerufen und ihm unsere Funde erklärt, in der Absicht, Diakon Humphries zu bitten, seine Anschuldigungen zurückzunehmen, was der sauberste Weg wäre, die Angelegenheit aus der Welt zu schaffen.«
    Clarice nickte.
    »Und?«
    »Humphries war … nun, verwirrt. Er hat Ihre Ermittlungen nicht angezweifelt, sondern nicht verstanden, wie so etwas möglich ist. Er beharrte sehr stark darauf, dass seine Vorwürfe der Wahrheit entsprächen, dass die Informationen, die er erhalten hatte, stimmten, und dass sie überzeugender seien, wenn der Informant sie selbst vortrüge. Er hatte vor, den Mann als Zeugen aufzurufen, falls sich das als nötig erweist. Humphries will immer noch die Beweise des Mannes dem Bischof präsentieren.
Er findet, dass jeglicher Vorstoß, die Anklage fallen zu

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