Ein feuriger Verehrer
Leiche selbst war nirgendwo zu sehen.
»Was hast du getan? Was soll das?« Panisch stellte er das Glas fort und rannte zu ihr.
»Was getan werden muss. Ich bin stark und tue, was getan werden muss. Lass mich weitermachen.«
Der süßliche Gestank des frischen Blutes stieg ihm in die Nase, doch sie stieß ihn schluchzend von sich fort.
»Hör auf. Hör sofort auf! Wo ist er?«
»Er ist weg. Er ist weg, und niemand braucht jemals etwas von der Sache zu erfahren.«
»Wovon redest du?« Zeke riss ihr den blutgetränkten Lappen aus den Händen und warf ihn auf den Kamin. »Um Gottes willen, Clarissa, was hast du getan?«
»Ich habe einen der Droiden mit ihm fortgeschickt.« Ihre Augen flackerten wild. »Ich habe ihn von einem der Droiden in den Wagen packen lassen. Er wirft die Leiche in den Fluss, wir wischen das Blut auf, und dann laufen wir davon. Wir werden von hier weggehen und vergessen, dass das jemals passiert ist.«
»Nein, nein, das werden wir nicht.«
»Ich lasse nicht zu, dass sie mich ins Gefängnis stecken.« Sie packte ihn am Kragen seines Hemds. »Und ich lasse nicht zu, dass sie dich deswegen hinter Gitter bringen. Das könnte ich nicht ertragen.« Sie presste ihren Kopf an seine Brust und hielt sich wie eine Ertrinkende an seinem Körper fest. »Das würde ich niemals ertragen.«
»Wir müssen uns der Sache stellen.« Er strich ihr sanft über die kalten Arme. »Wenn ich nicht die Konsequenzen meines Handelns tragen würde, könnte ich nicht mehr leben.« Als sie in sich zusammensackte, trug er sie zurück zu ihrem Stuhl.
»Dann ruf die Polizei an«, bat sie tonlos, und er nickte wortlos.
Endlich hatten sie es bis ins Bett geschafft. Peabody hätte nicht sagen können, wie es ihnen gelungen war, den Weg vom Fahrstuhl bis in seine Wohnung und dort weiter ins Bett zurückzulegen ohne sich dabei umzubringen, doch sie hatten es geschafft. Das Laken war zerwühlt und heiß, und obwohl McNab mit einem seligen Grinsen von ihr herunterrollte, brodelte es in ihrem Innern weiter wie in einem Topf mit kochendem Wasser.
»Ich bin immer noch nicht fertig«, erklärte er ihr ächzend.
Peabody grunzte, brach dann jedoch in schallendes Gelächter aus. »Ich auch nicht. Sind wir beide völlig wahnsinnig geworden?«
»Noch ein paar Mal, dann haben wir es wahrscheinlich geschafft.«
»Noch ein paar Mal, und wir sind tot.«
Er strich über eine ihrer Brüste. Er hatte lange, harte Finger, denen sie bereits verfallen war. »Also machen wir noch eine Partie?«
»Sieht ganz danach aus.«
Er rollte sich wieder über sie, ersetzte seine Finger durch die Zunge und erklärte: »Ich liebe deine Titten.«
»Himmel, vielen Dank.«
»Nein, ich meine … hmmmm.« Er begann langsam zu saugen und rief dadurch in ihrem Bauch ein herrliches Flattern wie von Tausenden von Schmetterlingen wach. »Ich liebe deine Titten wirklich.«
»Aber sie gehören mir.« Sie hätte sich auf die Zunge beißen können für eine derart blöde Antwort und war dankbar, dass er wegen der Dunkelheit die heiße Röte nicht erkennen konnte, die ihr in die Wangen stieg. »Ich meine«, erklärte sie, als sie ihn leise lachen hörte, »ich habe sie nicht gekauft oder verändern lassen oder so.«
»Ich weiß, Dee. Glaub mir, nichts ist besser als das, was Mutter Natur uns mitgegeben hat.«
Gott, sie wünschte, er hätte sie nicht Dee genannt.
Das machte alles so persönlich und intim, obwohl es – zwangsläufig – doch etwas völlig anderes war. Das wollte sie ihm sagen, doch seine Hand glitt gemächlich über ihren Brustkasten zu ihrem Bauch.
»Mann, du bist so ungeheuer … weiblich.« Er verspürte das Verlangen, sie zu küssen, langsam, lang und tief, doch als er seinen Kopf hob und das Licht anknipsen wollte, um ihr dabei ins Gesicht zu sehen, drang das Läuten eines Handys an sein Ohr.
»Scheiße. Licht an. Ist das dein Ding oder meines?«
Sofort waren sie beide wieder ganz die Polizisten und sprangen gleichzeitig auf ihre Manteltaschen zu. »Ich glaube, meins. Aber der Anruf ist anscheinend nicht von der Zentrale, es ist nämlich mein Privathandy und nicht mein offizielles Link. Video aus und Anruf entgegennehmen«, befahl sie und schob sich die Haare aus der Stirn. »Peabody.«
»Dee.« Auf dem winzigen Monitor erschien das Bild ihres Bruders, und bevor er auch nur ein- und wieder ausgeatmet hatte, hatte ihr Herzschlag bereits vor Entsetzen ausgesetzt. Sie hatte diesen halb betäubten glasigen Blick schon in allzu vielen anderen
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