Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
schon wieder werden. Himmel, Dallas, grundgütiger Himmel.«
    »Fahren Sie nach Hause, nehmen ein Beruhigungsmittel, betrinken sich, rufen Charles an und lassen sich nach Kräften von ihm vögeln. Tun Sie, was Sie tun müssen, um das alles zu vergessen.«
    »Ich sollte alle drei Dinge gleichzeitig ausprobieren.« Peabody versuchte halbherzig zu lachen, als sie mit einem Mal McNab in ihre Richtung kommen sah und vor Schreck erstarrte.
    »Ich brauche einen Drink.« Er schaute sie kurz an, wandte sich dann jedoch an Eve. »Das heißt, ich brauche jede Menge Drinks. Sollen wir noch mal auf die Wache kommen?«
    »Nein. Für heute haben wir genug geleistet. Melden Sie sich morgen früh um acht in meinem Büro.«
    »Okay.« Dann zwang er sich, Peabody ins Gesicht zu sehen und sie zu fragen: »Soll ich Sie nach Hause fahren?«
    »Ich – tja …« Verlegen trat sie von einem Bein aufs andere und meinte schließlich: »Nein, hmm. Nein.«
    »Lassen Sie sich fahren, Peabody«, empfahl ihr ihre Chefin. »Sie sind total erledigt, und es ist bestimmt nicht angenehm, wenn man sich um diese Uhrzeit einen Platz in einem öffentlichen Verkehrsmittel erkämpfen muss.«
    »Ich will nicht …« Zum Erstaunen ihrer Vorgesetzten errötete sie wie ein kleines Mädchen. »Ich glaube, es wäre besser …«
    Sie hustete und räusperte sich. »Ich weiß das Angebot zu schätzen, McNab, aber ich komme schon zurecht.«
    »Sie sehen müde aus.« Gleichzeitig verfolgte Eve verwundert, dass die Röte in den Wangen ihrer Mitarbeiterin tatsächlich noch zunahm. »Das hier war wirklich ziemlich schlimm.«
    »Ich bin okay.« Sie starrte unglücklich auf ihre Schuhe. »Ich bin vollkommen okay.«
    »Wenn Sie sicher sind … Tja, dann bis morgen früh um acht.« Die Hände in den Hosentaschen und mit hochgezogenen Schultern schlappte der elektronische Ermittler unglücklich davon.
    »Was hat das zu bedeuten, Peabody?«, fragte Eve verblüfft.
    »Nichts. Es hat gar nichts zu bedeuten.« Peabody hob ruckartig den Kopf und blickte McNab, auch wenn sie sich dafür verabscheute, noch eine Zeit lang hinterher. »Es hat überhaupt nichts zu bedeuten. Zwischen uns beiden ist nicht das Geringste.«
    Hör auf, befahl sie sich, während sie wie aufgedreht weiterplapperte: »Wirklich, nicht das Geringste. Vergessen Sie es einfach. Oh, sehen Sie.« Dankbar für die Ablenkung beobachtete sie, wie Roarke aus einer Limousine stieg. »Sieht aus, als hätten Sie selbst einen erstklassigen Chauffeur.«
    Eve schaute über die Straße und studierte im roten und im blauen Licht der sich drehenden Sirenen Roarkes Gesicht. »Nehmen Sie meinen Wagen, und fahren Sie damit nach Hause. Ich komme morgen früh schon irgendwie anders aufs Revier.«
    »Sehr wohl, Madam«, antwortete ihre Assistentin, Eve jedoch lief bereits über die Straße zu ihrem Mann.
    »Du hast einen echt lausigen Tag gehabt«, erklärte dieser und hob eine Hand zu ihrer Wange, doch sie machte hastig einen Schritt zurück.
    »Nein, rühr mich nicht an. Ich bin total verdreckt.« Sie sah den Blick in seinen Augen, wusste, er würde ihre Bitte ignorieren, und riss deshalb rasch die Tür der Limousine auf. »Noch nicht. Okay? Großer Gott, noch nicht.«
    Sie stieg ein und wartete, dass er neben ihr Platz nahm, den Fahrer anwies, sie nach Hause zu chauffieren, und die Trennungsscheibe schloss.
    »Jetzt?«, fragte er mit ruhiger Stimme, und sie wandte sich ihm wortlos zu, schmiegte sich an seine Brust. Und brach in Tränen aus.
    Die Tränen und der Mann, der sie gut verstand, um ihr nichts anderes als seine Nähe anzubieten, bis der Tränenstrom versiegte, waren bereits eine große Hilfe. Und als sie nach Hause kamen, stellte sich Eve erst unter die heiße Dusche und nahm anschließend, dankbar für sein Schweigen, das von ihm gefüllte Glas mit Rotwein an.
    Dann saßen sie im Schlafzimmer und aßen. Sie hatte angenommen, sie bekäme nichts herunter, doch bereits der erste Löffel der dampfenden Suppe war die reinste Wohltat für ihren verkrampften Magen.
    »Danke.« Mit einem Seufzer ließ sie ihren Kopf gegen das weiche Sofakissen sinken. »Dafür, dass du mir eine Stunde Zeit gelassen hast. Die habe ich gebraucht.«
    Sie würde mehr als eine Stunde brauchen, überlegte Roarke beim Anblick ihres kreidigen Gesichts und ihrer unglücklichen Augen. Doch sie würden ihre Heilung langsam und vorsichtig angehen. »Ich war vorher schon mal dort.« Er wartete, bis sie die Augen wieder aufgeschlagen hatte, ehe er erklärte:

Weitere Kostenlose Bücher