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Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Titel: Ein Frauenheld entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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Buffet aufgebaut war, bemerkte sie, wie einige Damen abrupt ihr Gespräch unterbrachen und sie neugierig musterten, ehe zwei von ihnen ihr demonstrativ den Rücken zuwandten.
    Obwohl sie nach außen hin gelassen blieb, kochte sie innerlich. Ja, sie ärgerte sich so sehr, dass sie von den Leckerbissen, die ihr Kavalier ihr holte, kaum etwas essen konnte. Stattdessen trank sie mehr Champagner, als sie es sonst zu tun pflegte.
    Das Gesicht halb hinter ihrem Fächer verborgen, beobachtete sie, wer den Raum betrat oder verließ. Zwischendurch flirtete sie, ein wenig leichtsinnig gemacht durch den ungewohnten Alkoholgenuss, heftig mit verschiedenen Gentlemen. Dabei hoffte sie, Nicholas würde bemerken, wie viele Bewunderer sie hatte. Doch Nicholas erschien nicht. Aus Enttäuschung darüber ließ Serena sich noch ein Glas Champagner geben.
    Die Musik setzte wieder ein. Der Tanz ging weiter. Nach einer Weile begannen Serena die Füße zu schmerzen. Sie hatte sich große Mühe gegeben, sich zu amüsieren. Und irgendwie war ihr das auch gelungen. Bis das Orchester zum letzten Tanz, einem Walzer, aufspielte …
    Von der Tür zum Kartenzimmer aus beobachtete Nicholas, wie mehrere junge Herren zu Serena hineilten und sie anflehten, doch mit ihnen zu tanzen. Zunächst schüttelte sie lächelnd den Kopf. Doch als der Gentleman, dessen Name auf ihrer Tanzkarte eingetragen war, nicht erschien, beschloss Serena, einen ihrer Verehrer zu erhören. Sie hatte die Hand gerade leicht auf den Arm des jungen Lord Selkirk gelegt, als plötzlich eine elegant gekleidet, hochgewachsene Gestalt sich zu ihr durchdrängte.
    „Dieser Tanz gehört mir, denke ich“, stellte Nicholas fest und warf den Umstehenden einschüchternde Blicke zu.
    Serena hatte gerade noch Zeit, ihr Retikül zu ergreifen, ehe Nicholas sie mit sich fortzog. Am Rande der Tanzfläche umfasste er ihre Taille, und schon wirbelte er sie schwungvoll im Walzertakt herum. Er war ein hervorragender Tänzer, und es gelang ihm mühelos, Zusammenstöße mit anderen Paaren und mit den die hohe Decke tragenden Säulen zu vermeiden. Dennoch waren viele Augen auf ihn und Serena gerichtet. Niemandem entging, dass er sie skandalös nahe an sich herangezogen hatte.
    Serena bemerkte zunächst nichts davon. Sie spürte seinen Atem auf ihrer Wange und atmete tief den berauschenden männlichen Duft ein, der für sie untrennbar mit Nicholas verbunden war. Ihre Haut schien dort, wo er sie berührte, zu glühen. Ihr Herz raste, und zunächst vergaß sie alles um sich herum. Nur eines zählte: dass er bei ihr war.
    Dann allerdings spürte sie all die neugierigen und vorwurfsvollen Blicke, die auf ihr ruhten. Sie sah sich unauffällig um und zischte Nicholas zu: „Wie es scheint, versorgen wir die Anwesenden gerade mit neuem Stoff für dumme Gerüchte.“
    Er schaute ihr fest in die Augen, doch seine Miene verriet nichts von seinen Gefühlen, als er erwiderte: „Und das stört Sie überhaupt nicht, oder? Ich glaube fast, es macht Ihnen Spaß, die Menschen zu provozieren.“
    Sie hob die Brauen. Sie hatte nie darüber nachgedacht, doch nun gestand sie sich ein, dass Nicholas nicht ganz unrecht hatte. Zwar legte sie es keineswegs darauf an, unangenehm aufzufallen, doch tatsächlich war es ihr in dieser Nacht ziemlich gleichgültig, was die Leute über sie redeten. Dass diese Gleichgültigkeit auf zu viel Champagner, zu viele widerstreitende Gefühle und zu viel Nicholas zurückzuführen war, begriff sie in diesem Moment nicht.
    Ihr war auch nicht klar, dass es der Alkohol war, der sie bewog zu sagen: „Man ahnt, dass wir die Grenzen des Anstands überschritten haben, oder, um es einmal ganz offen auszudrücken, dass wir uns der Lust hingegeben haben, obwohl wir nicht verheiratet sind. Da ich meine Jungfräulichkeit verloren habe, komme ich natürlich als Ehekandidatin für die meisten Gentlemen nicht mehr infrage. Nur mein großes Vermögen könnte mir jetzt noch helfen, einen Gatten zu finden.“
    „Serena, um Himmels willen, sagen Sie das nicht!“ Der Griff um ihre Taille wurde fester. „Ich fürchte, Sie sind betrunken.“
    Serena erwiderte herausfordernd die neugierigen Blicke eines Paares, das so nah an sie herangetanzt war, dass Nicholas nur mit einer meisterlichen Drehung einen Zusammenstoß verhindern konnte. Sein tänzerisches Können beeindruckte sie sehr, seine Vorwürfe hingegen ließen sie kalt. „Ich vertrage mehr, als Sie denken. Jedenfalls weiß ich genau, was ich sage und

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