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Ein fremder Feind: Thriller (German Edition)

Ein fremder Feind: Thriller (German Edition)

Titel: Ein fremder Feind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Isringhaus
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zwei schnellen Schritten ging Krauss auf das Bett zu. Hansen schreckte hoch. Krauss schlug ihm die Waffe über den Schädel, sein Opfer sackte zusammen. Mortimer ging ans Bett, richtete die Waffe auf Hansens Kopf.
    »Nein«, zischte Krauss, »noch nicht. Ich will erst mit ihm reden.«
    Hansen trug nur eine Unterhose. Sie wuchteten seinen schlaffen Körper auf den Bauch, Krauss legte ihm hinter dem Rücken Handschellen an. Danach drehten sie ihn wieder um. Hansen stöhnte. Seine Haare waren wie ein Fächer unter ihm ausgebreitet. Um den Hals trug er eine Kette mit einem riesigen eingefassten Raubtierzahn. Krauss hatte einen solchen Zahn noch nie gesehen. Von einem Tiger, vermutete er, oder einem Löwen. Mortimer zündete eine Kerze an und zog sich einen Stuhl ans Bett, Krauss blieb stehen. Dass es so einfach werden würde, hatte er nicht gedacht. Selbst dieser elende Giftmischer kochte nur mit Wasser. Hansen blinzelte.
    »Was wollt ihr?«, fragte er.
    »Dich«, antwortete Krauss. Hansen sah ihn an.
    »Krauss«, sagte er.
    »Wenn du meinen Namen kennst, weißt du, dass ich es ernst meine.«
    »Ich frage mich, warum ich noch lebe.«
    »Bilde dir nichts darauf ein. Das ist nur eine Gnadenfrist«, raunzte Mortimer. »Du bist längst zum Tode verurteilt.«
    Hansen hob den Kopf, um den Briten zu sehen.
    »Wer ist das?«
    »Jemand, der dir nicht wohlgesinnt ist. Du hast zwei seiner Männer getötet.«
    »Kann mich nicht erinnern.«
    »Aber ich«, sagte Mortimer. »Ich habe es sogar gesehen. Und fast hätte ich dich erwischt. Aber du warst zu schnell.«
    Hansen hustete.
    »Dann reden wir wohl von dem Überfall in der Burg. Wenn ich mich nicht irre, wart ihr diejenigen, die uns angegriffen haben. Dass man sich nicht mehr verteidigen darf, ist mir neu.«
    »Das hier ist kein Gericht, und es geht auch nicht um Gerechtigkeit«, sagte Krauss. »Sondern darum, dass wir dich für das, was du getan hast, aus dem Verkehr ziehen werden. Du kannst entscheiden, auf welche Weise das passiert. Wenn du kooperierst, trittst du kurz und schmerzlos ab.«
    Hansen rutschte unruhig auf dem Bett herum.
    »Und falls nicht?«
    »Holen wir Benzin aus der Garage und stecken dich an.«
    »Ihr seid krank.«
    Mortimer lachte.
    »Mit deinen Haaren fange ich an. Die brennen wie Zunder«, sagte er.
    Hansen ging in die Offensive.
    »Was denkt ihr eigentlich, wer ihr seid? Ihr legt euch mitder SS an. Meine Leute werden nicht ruhen, bis sie euch gefunden haben. Und dann stellen sie euch an die Wand.«
    Krauss schnaubte verächtlich.
    »SS. Du hast mit diesem Verein genauso wenig gemein wie dein Partner Schulz-Kampfhenkel. Eine Laune der Geschichte hat euch hochgespült. Wenn du deine Aufgabe erfüllt hast, wird dich die SS ausspucken wie eine Katze die Innereien einer Maus. Du bist nur Mittel zum Zweck, sonst nichts.«
    Hansens Augen ruhten auf ihm. Er hatte sich jetzt besser unter Kontrolle, dachte nach, suchte nach Auswegen.
    »Was hältst du von einem Handel? Ich sorge dafür, dass Göring dir Straffreiheit zusichert, wenn du im Gegenzug die Namen britischer Agenten ausplauderst. Das kriege ich hin, garantiert.«
    Krauss beugte sich vor.
    »Mach dich nicht lächerlich, Hansen. Weder bin ich an Straffreiheit interessiert, noch würde sie mir Göring gewähren.«
    »Was willst du dann? Ich werde alles tun, was ich kann.«
    »Das, was ich will, kannst du mir nicht beschaffen.«
    Hansen starrte an die Decke.
    »Ich bin also ein toter Mann.«
    »Beschwer dich nicht. Du bekommst, was du verdienst. Und du hast es selbst in der Hand, das Beste daraus zu machen.«
    »Ihr seid beide feige Ratten. Einen gefesselten Mann zu erschießen, das ist erbärmlich. Wenn einer von euch Mumm hat, dann kämpft er mit mir. Mann gegen Mann. So bin ich es aus dem Dschungel gewohnt. Ihr hättet dort keine zehn Minuten überlebt.«
    »Weil du uns hinterrücks vergiftet hättest«, sagte Mortimer. »So, wie du es mit Oda gemacht hast. Das nenne ich feige. Mit Gift zu töten, ist das Erbärmlichste überhaupt.«
    Hansen grinste leicht.
    »Also hat es gewirkt. Und ihr musstet hilflos mit ansehen, wie sie starb.«
    Krauss beschloss, ihn in dem Glauben zu lassen.
    »Was war das für ein Gift?«
    »Ein tödliches. Wozu brauchst du einen Namen, wenn er dir sowieso nichts sagt? Aber vielleicht hilft dir die Vorstellung, dass ein Frosch die Frau getötet hat.«
    »Und vielleicht gefällt dir die Vorstellung, dass ich mich in dieser Wohnung mal näher umschaue. Irgendwo hast du das Zeug

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