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Ein Freund aus alten Tagen

Ein Freund aus alten Tagen

Titel: Ein Freund aus alten Tagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magnus Montelius
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nicht.«
    »Aber wir glauben es.« Sie schloss erneut die Augen. »Okay, du hast recht. Das ist kein besonders guter Einstieg. Ich glaube, ich fange lieber damit an, ihn nach den Artikeln in der Stiernspetzaffäre zu fragen. War das seine eigene Idee? Und dann möchte ich alles über seine Zusammenarbeit mit Laurén im Laufe der Jahre hören.«
    Sie öffnete die Augen und lächelte ihn an, klatschte ihm freundschaftlich auf den Schenkel, stand auf und wankte zur Tür.
    »Und Laurén selbst?«, rief er ihr hinterher. »Was willst du ihn fragen?«
    Natalie blieb stehen und stützte sich an einem Bücherregal ab. »Da gibt es natürlich eine ganze Menge Dinge, die uns interessieren. Welche Rolle spielte er, als Erik Lindman verraten wurde und in Albanien festsaß? War seine Rückkehr zu den Sozis und den Falken im Geheimdienst nur ein Deckmäntelchen, oder ist unser Freund Laurén eine komplexere Gestalt? Aber ich glaube, das ist eine Sache für dich. Und natürlich für den Staatsschutz.«
    Dann drehte sie sich zu Meijtens um. »Ich will nur wissen, warum er es getan hat. Ging es um unglückliche Liebe und Eifersucht oder um eine echte Überzeugung? Danach werden sie ihn bei den Vernehmungen nämlich nicht fragen. Wahrscheinlich weiß er es selbst nicht.«
    »Stimmt, die Vernehmungen. Wann schalten wir eigentlich die Polizei ein?«
    »Wenn wir genug Material haben, um exklusiv die Nachricht zu bringen, dass Erik Lindman und wahrscheinlich auch Henric Stiernspetz unschuldig waren und beiden die Schuld für Lauréns Spionage in die Schuhe geschoben wurde. Vorher müssen wir uns noch einige Dinge bestätigen lassen.«
    »Aber wenn wir davon ausgehen, dass sowohl Erik Lindman als auch Salling ermordet wurden, sind wir dann nicht verpflichtet, Tilas anzurufen?«
    Dann dachte er an Sven Emanuel. An den Geruch von eingetrocknetem Schweiß, an dieses eigentümliche Lächeln. Was hatte er noch über einen Schatten gesagt?
    Natalie ging zum Barschrank und mixte ihnen – scheinbar willkürlich und ohne ihren Redefluss zu unterbrechen – zwei Drinks. »Lass uns noch einmal darüber nachdenken, bevor wir die Polizei hinzuziehen. Erst müssen wir mit Rydman und Bertil reden.«
    Meijtens nahm seinen Drink an und kostete ihn skeptisch. Er schmeckte erstaunlich gut. Anschließend blätterte er in der kärglichen Plattensammlung und legte eine LP von Dexter Gordon auf. Natalie ging rastlos auf und ab, trommelte mit den Fingern auf ihrem Glas herum, ging denkbare Szenarien durch und wie sie mit ihnen umgehen würden. Plötzlich blieb sie stehen.
    »Verdammt, Meijtens, wir haben es tatsächlich geschafft.«
    Er nickte.
    Sie runzelte die Stirn. »Du scheinst das ziemlich gelassen zu sehen?«
    Er musterte sein Glas. Seine Gedanken kehrten immer wieder zu dem kleinen Kinderzimmer in Sandviken und zu Åke Sundströms Geschichte zurück. Er war kein gewöhnlicher Mensch wie Sie und ich .
    »Woran denkst du?«, wollte Natalie wissen.
    »Nichts.« Er drehte die Musik lauter.
    Statt weiter über Tristan zu sprechen, unterhielten sie sich über anderes. Über Beziehungen, das Leben und die Kindheit. Dinge, über die zwei Menschen reden, wenn sie sich kennenlernen, für die jedoch bisher niemals Zeit gewesen war. Als Meijtens von Hanna erzählte, sah Natalie ihn nachdenklich an.
    »Du scheinst es gut zu verkraften.«
    »Es war abzusehen. Ich hatte es nicht anders verdient.«
    Sie warf ihm einen forschenden Blick zu, öffnete den Mund, als wollte sie etwas sagen, überlegte es sich aber anders und schüttelte den Kopf. »Darüber reden wir ein anderes Mal«, sagte sie schließlich.
    Als sie in die Küche gingen, um noch eine Flasche Wein zu holen, merkte er, dass sie beide ziemlich betrunken waren. Während er mit ungelenken Bewegungen die Flasche öffnete, setzte Natalie sich auf den Küchentisch. Inzwischen war es kurz nach zwei. Er hielt den Flaschenhals fest und lehnte seine Stirn gegen ihre.
    »Ich denke, du kennst meine Prinzipien, Meijtens«, sagte sie, rührte sich aber nicht.
    Er gab ihr einen leichten Kuss auf die Wange. Sie drehte das Gesicht nicht fort, aber er spürte, wie sie erstarrte, als würde sie passiven Widerstand leisten. Sie griff in seinen Nacken und zog seinen Kopf zurück.
    »Das wird nie passieren. Okay?«
    Dann küssten sie sich, tastend, aber hungrig.
    Natalie packte wieder Meijtens’ Nacken und sah ihm in die Augen. »Keine unglückliche Liebe, keine Hoffnung auf mehr. Und erst recht keine Gedanken an Trost wegen

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