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Ein frivoler Plan

Ein frivoler Plan

Titel: Ein frivoler Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Scott
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Knoten an seinem Oberarm. „Das sollte genügen. Zumindest wird der Verband die Wunde sauber halten, bis wir in Dursley sind.“
    Julia stand auf und holte tief Luft, um sich zu beruhigen. An den Anblick einer klaffenden Wunde war sie nicht gewöhnt. Sie hoffte, dass dies keine ständige Erfahrung für sie sein würde.
    Sie widmete ihre Aufmerksamkeit der Kutsche, den Pferden und der Verwüstung in ihrem Umfeld. Oswalts Männer waren noch bewusstlos, aber das schon seit einer ganzen Weile. „Paine, werden sie bald aufwachen?“
    Paine verzog das Gesicht. „Hol ein Hemd aus dem Koffer. Wir reißen es in Streifen und fesseln sie. Das wird sie auf Dauer nicht daran hindern, uns zu verfolgen, aber es wird sie eine Weile aufhalten.“
    Julia folgte seinen Anweisungen und beobachtete angespannt, wie Paine einen der Männer mit der Schuhspitze anstieß. Keine Reaktion. Da Paine seinen verletzten Arm nicht benutzen konnte, fiel es Julia zu, die Männer an Armen und Beinen zu fesseln.
    Als das geschehen war, sah Julia zu Paine. Er hatte sich erhoben und versuchte, auf den Kutschbock zu klettern. Drei mühsame Versuche waren nötig, bis es ihm gelang, sich mit Hilfe nur eines Arms hochzuziehen. Sie fasste einen raschen Entschluss, einen, der ihm nicht gefallen würde. Doch es musste sein.
    Julia stieg hinauf, nahm neben ihm Platz und ergriff die Zügel, die er mit einer Hand zu halten versuchte. „Du bist nicht in der Verfassung, die Kutsche zu lenken.“
    „Wir gehen nicht zu Fuß nach Dursley“, gab Paine zurück.
    „Nein, das werden wir nicht, du eigensinniger Mann. Ich werde fahren“, erklärte ihm Julia ihren Entschluss.
    Paine verzog das Gesicht. „Du weißt nicht, wie du eine vierspännige Kutsche fahren musst.“
    Julia blickte die leere Straße entlang, ihre Miene wirkte entschlossen. „Nein, das weiß ich nicht. Aber ich denke, dies ist der richtige Zeitpunkt, es zu lernen. Ich habe etwas Erfahrung mit einem Doppelgespann. Dieser Zügel hier – ich nehme an, er ist für das Leittier?“
    „Julia …“, widersprach Paine.
    „Paine, du kannst nicht fahren, und wir müssen weiter. Sei nicht so eigensinnig, diese Tatsachen zu leugnen. Wenn wir hierbleiben, bieten wir die beste Zielscheibe der Welt. Jede Meile, die wir uns weiter Dursley nähern, ist eine weitere Meile in Richtung Sicherheit und zu irgendeiner Form von Hilfe, welche auch immer dein Bruder uns bieten kann“, meinte Julia. Aber Paine wollte nicht schwach sein oder gar Befehle empfangen.
    Sie sprach sanfter weiter und versuchte es anders. „Du warst großartig heute.“ Sie beugte sich vor und schaffte es, ihm einen Kuss zu geben, ohne dabei vom Sitz zu fallen. „Du hast deinen Teil getan, um uns zu schützen. Lass mich meinen tun.“
    „Na schön“, meinte Paine schließlich. „Wenn du darauf bestehst. Ich lasse dich fahren.“
    Erschöpft und mit schmerzenden Schultern und Armen nahm Julia die Zügel. Sie musste all ihre Kraft aufbringen, um das Vierergespann auf der Straße zu halten, während sie nach Dursley Hall rasten. Oswalts Männer waren besiegt. Wenn sie aus ihrer Benommenheit erwachten, würden sie kostbare Zeit benötigen, um neue Pläne zu fassen. Es war unwahrscheinlich, dass die Männer sie einholten, ehe sie in Dursley Hall eintrafen. Aber für diesen Sieg hatten sie einen hohen Preis zahlen müssen.
    Der Kutscher lag tot im Wagen, und Paine war verwundet. Der Schnitt musste ihm auf der unebenen Straße entsetzliche Qualen bereiten. Bleich und mit zusammengekniffenen Lippen saß Paine neben ihr und hielt den Blick strikt auf die Straße gerichtet, hielt Ausschau nach irgendwelchen Hindernissen, um sich zu beschäftigen und bei Bewusstsein zu bleiben.
    Ein Mann tot und ein weiterer verwundet. Alles ihretwegen. Diese Tatsachen entgingen Julia nicht. Ihr verrückter Plan, Oswalt zu entkommen, hatte direkt zum Tod des Kutschers geführt. Sie hatte klug sein und Oswalts perversen Wunsch nach einer jungfräulichen Braut überwinden wollen. Dabei hatte sie ehrlich geglaubt, nur sich selbst zu gefährden. Wie falsch dieser Glaube war, war ihr heute schmerzlich bewusst geworden.
    Neben ihr riskierte Paine einen Blick zurück, um zu überprüfen, ob Oswalts Männer sie eingeholt hatten und vielleicht gerade aus den Wäldern stürmten, die die Straße umgaben.
    „Nichts. Wir sind in Sicherheit“, stieß er hervor.
    „Wie weit ist es noch?“, fragte sie. Es kam ihr vor, als würde sie schon ewig fahren. Die Zeit besaß keine

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