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Ein ganz schoen starker Plan

Ein ganz schoen starker Plan

Titel: Ein ganz schoen starker Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Svingen
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lassen. Ich rasiere mir doch den Kopf!‹«
    Ich konnte Papas verzweifelte Stimme ziemlich gut nachahmen. Doch Ida lachte nicht. Sie sagte nur Gute Nacht und verschwand in ihrem Zimmer. Ich würfelte den Tag aus.

    Der Tag war saugut und zugleich reichlich mies gewesen. So was kann einen wirklich verwirrt und komisch machen. Es war der historische Kusstag, aber es war auch der Tag, an dem ich meine Großmutter vergiftet hatte. Ich war gemein zu Papa gewesen, obwohl ich wusste, dass er alles bereute. Es war schön, zwischen den Wollmäusen auf dem Boden zu liegen und Pizza zu essen, während wir uns mit goldfarbenen Servietten den Mund abwischten und eine mittelmäßige Komödie im Fernsehen sahen. Der Tag war eindeutig besser als elend und doch schlechter als fantastisch. Ich war nicht ganz zufrieden mit dem Wurf, änderte ihn aber nicht. In alle Zukunft würde dieser ungewöhnliche Samstag als Vierer dastehen.
    Ich schlief so plötzlich ein, als ob jemand einen Schalter bei mir umgelegt hätte. Mitten in der Nacht wurde ich wach und begriff zuerst nicht, was mich geweckt hatte. Ich blieb liegen und schaute zur Decke hoch. Es musste ein Geräusch gewesen sein. Dann hörte ich etwas am Fenster. Es klang, als ob jemand Steine gegen die Scheibe warf.
    Wir wohnten im zweiten Stock. Ich zog den Vorhang weg und richtig, unten auf der Straße stand eine Gestalt und warf Kieselsteine. Erst als ich das Fenster aufmachte, konnte ich ihr Gesicht erkennen.
    »Ihr anderen könnt wieder schlafen gehen. Ich habe ihn gefunden«, sagte Liv.
    Ich sah, dass unter mir und bei Cecilie jemand am Fenster stand.
    »Nächstes Mal kannst du klingeln«, fauchte Cecilie.
    »Was machst du hier?«, flüsterte ich, so laut, dass meine Stimme heiser und scharf klang.
    »Ich hab mich rausgeschlichen. Komm du auch!«
    Ich wusste wie gesagt nur wenig darüber, eine Freundin zu haben. Aber dass dazu auch nächtliche Ausflüge gehörten, war doch eine Überraschung. Außerdem musste ich eine wichtige Frage stellen.
    Ich zog mich an und schlich so leise ich konnte aus der Wohnung. Die Uhr in der Küche zeigte zwei. Liv saß im Gras und warf Kieselsteine auf einen Sandkasten. Ich wollte auf sie zugehen und mich an ihrem Mund festsaugen. Als ich aber dort stand, kam es mir richtiger vor, sie nur kurz zu umarmen.
    »Was passiert jetzt?«, fragte sie. »Deine Leute sind nicht aufgewacht?«
    »Papa? Nein, Tote sind leichter zu wecken als er. Was machen wir also?«
    »Die wichtigen Sachen passieren nachts.«
    »Spitze.«
    Ich wartete darauf, dass sie mir erzählte, was nachts passierte, während wir schweigend weitergingen.
    »He, ihr da«, sagte eine erwachsene Stimme hinter uns.
    Gundersen kam auf uns zu. Er betrachtete sich als Oberhausmeister und Hobbypolizist im Wohnblock. Ein sympathischer, aber strenger Mann mit kurzen grauen Haaren, bekannt dafür, dass er ziemlich wenig schlief.
    »Dürft ihr denn so spät noch unterwegs sein?«, fragte er. »Und bist du nicht … der Sohn von dem aus dem zweiten?«
    »Doch …«, begann ich und suchte nach einer Erklärung, die ihn dazu bringen würde zu verschwinden.
    »Wir suchen meine Katze«, sagte Liv mit trauriger Stimme. »Die wurde von einem Auto angefahren und wir glauben, dass sie sich versteckt hat, weil sie verletzt ist. Wenn sie nicht bald zum Tierarzt kommt, stirbt sie vielleicht.« Jetzt schluchzte sie richtig.
    Sie log besser als ich. Fast glaubte ich auch schon, dass wir nach der verletzten Mieze suchten.
    »Ach, so ist das also? Na, dann viel Glück.«
    »Kitty, Kitty!«, rief Liv.
    »Kitty«, rief auch ich. »Bitte, komm doch, Kitty.«
    »Ich kann nicht ohne dich leben, Kitty!«
    »Ich bring dich um, wenn du jetzt nicht kommst, Kitty.«
    »Wenn du jetzt nicht kommst, heißt du von jetzt ab Pappnase!«
    »Ich liebe dich, Pappnase!«
    Zum Glück war Gundersen wieder ins Haus gegangen. Denn inzwischen gackerten wir wie die Betrunkenen. Wir liefen über den Gehweg und ließen uns atemlos auf eine Bank fallen. Es war schön, die kühle Nachtluft einzuatmen. Jetzt war alles möglich. Die Dunkelheit umschloss uns wie ein Schild. Ich hielt Livs Hand, wir schwiegen beide. Ganz vorn auf meiner Zunge zitterte eine Frage. Eine Frage, die alles ruinieren – oder das hier zu einer Sechsernacht machen würde.
    »Du, Liv«, fing ich an.
    »Mhmm.«
    »Kann ich dich fragen … na ja, egal was?«
    »Die Antwort auf deine Frage ist ja.«
    »Äh, meinst du …«
    Sie drehte sich zu mir hin.
    »Ja, Håkon, wir

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