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Ein ganz schoen starker Plan

Ein ganz schoen starker Plan

Titel: Ein ganz schoen starker Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Svingen
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das Glas. Wenn ich es losließ, würde ich vom Stuhl fallen, das fürchtete ich.
    »Er glaubt, dass unsere Oma auf uns aufpasst«, sagte ich.
    »Die Strenge? Ich kann ja verstehen, warum ihr sie lieber nicht anruft. Ich kann aber nicht verstehen, woher er das Geld hat, um nach Mallorca zu fahren.«
    »Er hat sich Geld von irgendwelchen Frauen geliehen. Offenbar hatte er mehrere Freundinnen.«
    Rolf legte seine Hand um meine, die sich am Wasserglas anklammerte.
    »Brauchst du Hilfe, Håkon?«
    Brauchte ich Hilfe? Das war eine schwierige Frage. Wann braucht man Hilfe? Ich hatte keine sichtbaren Wunden. Nichts war gebrochen. Nicht einmal verstaucht. Mein Finger tat nicht mehr weh. Aber ich glaubte zu verstehen, was er meinte.
    »Weißt du was?«, fragte ich. »Ich habe auch eine Freundin. Glaubst du mir das?«
    Auch diese Frage schien ihn zu überraschen.
    »Äh, ja, klar, sicher glaube ich, dass du eine Freundin hast.«
    »Ich habe jetzt auch Freunde. Jedenfalls glaube ich, dass sie Freunde sind. Es ist eigentlich ganz schön viel passiert, seit Papa weg ist … Und eigentlich ist das alles gar nicht so schlecht.«
    »Das ist ja gut. Aber heißt das, du willst nicht, dass dein Vater nach Hause kommt?«
    Ich hätte sofort antworten müssen. Abwehren und sagen, dass von nun an alles anders werden müsste. Dass natürlich alle Sehnsucht nach ihrem Vater hätten. Aber Rolf hatte eine Frage gestellt, auf die niemand eine Antwort geben sollte. Jedenfalls nicht ich. Jedenfalls nicht in diesem Moment.
    Ich sprang auf, hatte aber vergessen, das Glas richtig loszulassen. Es kippte um und das Wasser floss über die Tischplatte und auf Rolfs Oberschenkel. Ich lief in mein Zimmer, schloss die Tür und ließ mich bäuchlings auf das Bett fallen. Als ich mein Gesicht tief ins Kissen bohrte, wurde alles dunkel.
    Ich hörte nicht, dass er ins Zimmer kam, aber plötzlich spürte ich eine Hand auf dem Rücken. Er streichelte mich eine Weile, ohne etwas zu sagen.
    »Håkon«, begann er, nachdem er mich sicher einige Minuten nur ruhig gestreichelt hatte. »Ich habe eine unglaublich chaotische Wohnung, die ich jetzt in Ordnung bringen will. Weil ich Guri eingeladen habe. Ich dachte, vielleicht möchtest du … mit deiner Freundin auch kommen. Wir könnten ein Doppeldate haben. Ich koche oder wir lassen uns Essen kommen oder so. Ich habe nämlich auch nicht so viele Freunde.«
    Ich drehte mich zu ihm um und hoffte, dass das Kissen meine Tränen aufgesogen hätte.
    »Das wäre … nett … glaube ich.«
    »Und wenn du ein paar Tage bei mir wohnen willst, ist das auch total in Ordnung.«
    »Danke, aber ich glaube, es reicht mit einem Doppeldate.«
    »Na gut.«
    Es dauerte noch, bis Rolf ging. Er versuchte, noch mehr über Papa zu reden, aber am Ende sprachen wir über Actionfilme. Rolf kannte mehr als ich, aber er sah sie selten mehr als einmal, deshalb konnte ich mich an mehr Details erinnern.
    Als er weg war, wurde die Wohnung zum Gefängnis. Ich musste fliehen und dachte, dass echte Kumpels sich gegenseitig mit Sonntagsbesuchen überraschen könnten. Es gab also nur eine Möglichkeit herauszufinden, ob ich echte Kumpels hatte.
    Als ich vor Fredriks Tür stand, merkte ich, wie ich es an den Nerven bekam. Es schien eine Reihe von Regeln zu geben, mit denen ich mich noch nie beschäftigt hatte. Mein Finger mit dem Pflaster schwebte irgendwo zwischen meinem Körper und der Klingel. Mein eines Bein schien bleiben zu wollen, während das andere gern geflohen wäre. Ich würde in der Mitte zerreißen, wenn ich die Sache nicht in den Griff bekam.
    »Ach, bist du das … Håkon?«, hörte ich hinter mir eine Stimme, die ich kannte. Ich drehte mich um und sah Aksel und Thomas. Aksel und Thomas aus meiner Klasse, die bestimmt nicht zu meinen Kumpels gehörten. Natürlich wollten sie zu Fredrik und hier stand ich, der Klassenclown, und lungerte vor seiner Tür herum. Ich hatte nicht geklingelt.Jetzt konnte ich nicht klingeln. Mir fiel auch kein lebensrettender Spruch ein. Das Schicksal hatte mir eins auf die Finger gegeben. Die Zeit der Ausflüchte war vorbei.
    »Was läuft denn so, Håkon?«, fragte Aksel.
    »Nicht sehr viel. Ich wollte nur … bin ein bisschen … so unterwegs … in der Gegend.«
    Er trat ganz dicht an mich heran. Das fiese Grinsen, der scharfe Blick. Ich spannte meine Magenmuskeln an, für den Fall, dass er zuschlug.
    »Willst du auch zum Spielen zu Fredrik?«, fragte Aksel.
    Die Frage wurde in meinem Kopf wie ein Echo

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