Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein ganz schoen starker Plan

Ein ganz schoen starker Plan

Titel: Ein ganz schoen starker Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Svingen
Vom Netzwerk:
einmal Ida an die Hand. Isabell gab mir ihr Handy und ich rief Liv an, die sagte, dass sie ein Eis niemals ablehnte. Als Papa und Isabell gerade beschäftigt waren, rief ich Rolf an und fragte, ob er mit Guri zu einem kleinen Dreifach-Eis-Date kommen wollte. Danach rief ich Fredrik an und sagte, mein Vater gäbe eine Runde Eis für alle aus. Fredrik wollte allen Bescheid sagen.
    Auf eine Serviette zeichnete ich mein Leben vorher und nachher.

    Ich versteckte die Serviette in meiner Hosentasche, als Liv zur Tür hereinkam.
    »Wie schön, dass du Zeit hast!«
    Ich stellte sie als meine Freundin vor und sagte, Isabell und mein Vater seien vielleicht zusammen. Danach kamen die anderen zu zweit und zweit. Rolf und Guri. Fredrik und Ahmed, und am Ende Aksel und Thomas.
    »Das … das hat ja doch gestimmt«, sagte Ida überrascht und sah zuerst Liv und dann meine Kumpels an.
    »Da ist ja wohl allerlei passiert, als ich verreist war«, fügte Papa hinzu.
    »Was war deine Weihnachtskartenidee?«, fragte ich.
    »Eigentlich hatte ich gedacht, wir könnten uns beim Metzger ein ganzes Schwein ausleihen. Als eine Art Nachfolger für den Fisch. Aber jetzt habe ich mir die Sache anders überlegt.«
    »Willst du keine Weihnachtskarte machen?«
    »Doch, aber ich finde, wir sollten alle zusammen auf der Karte sein.«
    Wir gingen zum Fotografen unten im Einkaufszentrum. Er hatte eine Viertelstunde Zeit bis zum nächsten Kunden und ging mit uns in sein Studio, wo wir die irrsten Grimassen aller Zeiten schnitten.
    »Wir müssen auch eine an Mama schicken«, sagte ich zu Papa.
    »Jetzt müssen alle ›mies‹ sagen«, verlangte der Fotograf.
    »Mies!«, riefen wir, mit gaaanz langem i.
    Als wir hinausgingen, bat ich alle, stehenzubleiben. Vielleicht hatte ich Angst, dass jetzt noch alles schiefgehen würde? Oder war es möglich, dass es mir im Blut lag, mit anderen Jux zu machen? Dass ich eben so war?
    »Ich hab eine Idee!«
    »Yes!«, rief Aksel. »So ist das richtig!«
    Ich hatte die Zeit beim Fotografen genutzt, um mir alles zu überlegen. Und jetzt beschrieb ich zur Begeisterung der anderen meine Idee. Sogar Papa machte mir ein Kompliment. Alle schienen an diesem Tag besonders aufgekratzt zu sein.
    Wir gingen zum Haushaltswarenladen. Während die anderen draußen warteten, ging ich hinein und trat vor die Kasse.
    »Ich habe gehört, Sie haben Teigschaber im Sonderangebot. Ich hätte gern zwei«, sagte ich.
    Die Frau hinter dem Tresen wirkte ein wenig verwirrt.
    »Teigschaber? Nein, so was führen wir nicht einmal.«
    »Ach, wirklich nicht? Das ist aber schade. Dann schau ich mich noch kurz um.«
    Die Verkäuferin runzelte verwirrt die Stirn. Ich lief umher und schaute mir die Regale an, als Fredrik hereinkam.
    »Darf man so viele Teigschaber kaufen, wie man will?«, fragte er.
    »Ob man das darf? Äh, nein, wir führen leider keine Teigschaber«, sagte die Verkäuferin.
    Fredrik blieb ebenfalls im Laden, tat aber so, als sei ich ihm unbekannt. Jetzt kam Isabell herein.
    »Gibt’s noch die Teigschaber aus dem Sonderangebot?«, fragte sie.
    »Wer hat Ihnen denn von diesen Teigschabern erzählt?«, fragte die Verkäuferin.
    »In der Zeitung war eine große Anzeige.«
    »Und ich hab es im Internet gesehen«, sagte ich.
    Dann kam Rolf herein. »Haben diese Teigschaber einen langen oder kurzen Griff?«
    »Nein, nein, wir haben keine Teigschaber«, sagte die Verkäuferin verzweifelt.
    »Aber ich habe doch in der Post eine Werbung für diesen Teigschaberausverkauf bekommen«, rief er.
    Danach kam Liv herein.
    »Meine Mutter liegt im Sterben und ihr letzter Wunsch ist ein Teigschaber«, sagte sie.
    Dann erschien Papa. »Sie haben nicht zufällig einen Käsehobel?«
    »Käsehobel? Doch, doch, das haben wir. Natürlich haben wir das«, sagte die Frau glücklich.
    »Ach nein, ich glaube, ich nehme lieber einen Teigschaber. Sie haben doch sicher welche?«
    Und so machten wir weiter, bis alle vor der Kasse standen und nach Teigschabern schrien. Liv und ich gingen in den Schreibwarenladen und kauften drei große Plakate und einen schwarzen Filzstift.
    »Wir fordern billige Teigschaber!«, schrieben wir darauf und liefen vor dem Ladeneingang hin und her. Am Ende musste die Frau den Laden dicht machen und versprechen, am nächsten Tag billige Teigschaber im Angebot zu haben.
    Ich weiß es ja. Es war ziemlich gemein der armen Verkäuferin gegenüber. Aber es war das Witzigste, was ich seit vielen Jahren zusammen mit Papa gemacht hatte. Die Frau war

Weitere Kostenlose Bücher