Ein ganzes Leben mit dem Asperger-Syndrom
enthalten:
Die Fähigkeit zuzuhören.
Komplimente geben und annehmen.
Andere kritisieren und selbst kritisiert werden.
Wann und wie darf man andere unterbrechen?
Wie leitet man auf ein anderes Thema über?
Wie »rettet« man ein Gespräch?
Was kann man sagen oder fragen, wenn man nicht weiß, wie man reagieren soll.
Die Wahl des Themas, wann man die Kontrolle im Gespräch abgeben kann und wie man es beendet, könnten weitere nötige Übungspunkte sein.
Für das Programm können Sie Videoaufnahmen verwenden, mit denen Sie den Teilnehmern die Fehler und Erfolge aufzeigen. Sie können auch Ausschnitte aus Fernsehsendungen benutzen, um bestimmte Gesprächsituationen zu illustrieren.
Üben Sie außerdem die Fähigkeit, eine Geschichte zu erzählen, bestimmte Informationen besonders hervorzuheben und eine klare, zusammenhängende Struktur in einen Bericht zu bringen. Bei jüngeren Kindern verwenden Sie dazu am besten Bilderbücher ohne Worte. Ältere Kinder können sich mit einer solchen Geschichte auf ein Gespräch vorbereiten. Ein Elternteil sagt dem Kind z.B.: »Oma wird dich wahrscheinlich fragen, wie deine Geburtstagsfeier war. Üben wir doch mal, was du ihr sagen kannst.«
Achten Sie darauf, dass das Kind mithilfe des Programms neue Fähigkeiten entdecken und entwickeln kann, statt sich inkompetent zu fühlen. Anerkennen und loben Sie jede Verbesserung.
Theatergruppe
Jugendliche nehmen möglicherweise nicht gern an einer Gesprächsgruppe teil. Sie werden aber Hilfe bei der Verbesserung der Konversationsfähigkeiten eher annehmen, wenn das in Form einer Theatergruppe geschieht. Eine solche Gruppe wird eher von Gleichaltrigen akzeptiert werden und dem Selbstbild des Jugendlichen besser entsprechen. Dabei kann ein Regisseur (statt eines Therapeuten) ein mögliches Drehbuch vorlegen. Er kann die Körpersprache, die Stimmlage und die dargestellten Gefühle des Jugendlichen trainieren. Schließlich können das Drehbuch und die neu erlernten Fähigkeiten auch im realen Leben angewendet werden. Ermuntern Sie den Jugendlichen, andere Schüler genau zu beobachten, um deren Gesprächsverhalten nachzuahmen.
Comic-Gespräche
Greifen Sie auf die schon häufig erwähnten Comic-Gespräche zurück, um zu erklären, was jemand während eines Gesprächs denkt und fühlt. Die Sprechblasen können unterschiedlich gestaltet werden, um die Gefühle zu verdeutlichen – scharfe Kanten können für Wut, ein wellenförmiger Rand kann für Angst stehen. Die gewählten Farben symbolisieren die Gefühle: Eine peinliche Bemerkung kann in Rosa gemalt werden, traurige Gefühle können blau dargestellt werden. Sprechen Sie auch die dazugehörige Körpersprache und den Tonfall an. Die folgende Zeichnung veranschaulicht, wie ein Bild zum unerwünschten Unterbrechen von Gesprächen aussehen könnte.
Verwenden Sie Rollenspiele oder andere Hilfsmittel, um die sprachlichen Signale und Gesten zu vermitteln, die anzeigen, dass der Betroffene an der Reihe ist, etwas zu sagen.
Comic-Gespräche sind ein gutes Hilfsmittel, um die Bandbreite an Botschaften und Bedeutungen, die im Gespräch oder Spiel auftreten können, zu vermitteln. Viele Kinder mit Asperger-Syndrom sind verwirrt oder wütend, wenn sie mit Sticheleien oder Sarkasmus konfrontiert werden. Mit Sprech- und Gedankenblasen und der Wahl der Farben können Sie hier helfen, versteckte Botschaften zu erkennen. DasKind versteht dann besser, wie andere Kinder wahrnehmen, was es selbst sagt.
Unterbrechen: Wenn meine Worte mit den Worten anderer Leute «zusammenstoßen».
Ein Kind mit Asperger-Syndrom nimmt oft an, dass andere Menschen genau dasselbe denken wie es selbst. Oder es nimmt an, dass die Worte der anderen dem entsprechen, was sie denken. Verdeutlichen Sie anhand eines Comic-Gesprächs, dass in derselben Situation jeder Teilnehmer etwas anderes denkt und fühlt. Spielen Sie auch die Abfolge von Ereignissen in einem Gespräch mit alternativen Bemerkungen durch, um die verschiedenen Konsequenzen zu verdeutlichen.
Die letzte Stufe des Programms besteht darin, die neuen Fähigkeiten in realen Situationen anzuwenden. Informieren Sie Mitschüler und Familienangehörige über die neuen Konversationsfähigkeiten, damit das Kind sie erfolgreich einsetzen kann. Das motiviert das Kind und fördert sein Selbstvertrauen. Loben Sie es für jeden erzielten Fortschritt.
Entsprechend der Entwicklung und Reife werden auch immer neue Konversationsfähigkeiten erwartet, die möglicherweise vermittelt und
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