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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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gekommen waren, denn dort waren die Nächte kühler. Er nahm die Laterne mit, und Jillian blieb im Dunkeln zurück, geistig und physisch total ausgelaugt. Diese neue Intimität zwischen ihnen war ihr gar nicht geheuer, aber im Moment ließ sie sich wohl nicht vermeiden. Sie wusste, dass es danach noch schwerer werden würde, ihn sich vom Leib zu halten. Sie musste an den fast andächtigen Ausdruck auf seinem Gesicht denken, als er ihre Brüste berührte. Instinktiv krampften sich ihre Bauchmuskeln zusammen. Seine harten, warmen Hände waren wie Feuer gewesen, ein Feuer, das auf sie überging, das sie entzündete, ihr Fleisch entzündete. Er wusste genau, wie er sie berühren musste, zur Hölle mit ihm, genau die richtig Mischung aus Festigkeit und Zärtlichkeit.
    Während sie langsam in Schlaf versank, drifteten die Ereignisse des Tages noch einmal durch ihre Gedanken wie ein Film auf einer Kinoleinwand. Zuerst dieser heftige Wolkenbruch, dann Martims entsetztes Gesicht, kurz bevor er abstürzte. Jäh fuhr sie aus dem Schlaf.
    Sie döste wieder ein, doch sie träumte dort weiter, wo sie aufgehört hatte, erlebte noch einmal jene sirupzähen Momente, als Rick zu fallen begann, als sie sich auf ihn geworfen und panisch versucht hatte, ihn noch irgendwo zu packen, ihn festzuhalten. Für den Bruchteil einer Sekunde, einer entsetzlichen Sekunde, hatte sie schon geglaubt, auch mit ihr wäre es aus, doch dann hatten sich diese Hände um ihre Fußgelenke geklammert und hatten ihrem langsamen Abrutschen Einhalt geboten. Ben. Er hatte direkt neben ihr gestanden. Nur er hatte so schnell bei der Hand sein können.
    Ben... Irgendetwas hatte sich geändert. Sie wusste nicht, was es war. Und wieso nannte er sie auf einmal zärtlich »Kleines« und nicht mehr herablassend »Kleine«?

13
    Sie wurde vom Geräusch des sich öffnenden Reißverschlusses geweckt und versuchte sich aufzurichten, nur um sofort stöhnend zurückzusinken. »Besser nicht«, murmelte sie.
    Bens Kopf tauchte auf, gefolgt vom Rest. Er hielt eine dampfende Tasse Kaffee in der Hand, stellte sie vorsichtig ab und machte den Reißverschluss wieder zu, um sie vor neugierigen Blicken zu schützen. Dann wandte er sich wieder zu ihr um. Seine leuchtenden blauen Augen huschten aufmerksam über ihr Gesicht, auf der Suche nach irgendwelchen Anzeichen von Müdigkeit und Schmerzen. Aber so tief, wie sie geschlafen hatte, schaute sie zwar sicher ein wenig benommen drein, aber bestimmt nicht übermüdet. Er schien Ähnliches zu denken, denn seine Gesichtszüge entspannten sich. »Wie geht’s dir, Kleines?«
    Sie gähnte. »Solange ich mich nicht bewege, prima.«
    Er zögerte. »Ich finde, wir sollten einen Tag Rast einlegen.«
    »Das ist deine Entscheidung; wir tun, was immer du uns anschaffst. Aber ich kann laufen, ehrlich, bloß natürlich nicht mit dem Rucksack.« Ihr Blick richtete sich auf die Kaffeetasse. »Ist das deiner, oder ist der für mich?«
    »Beides.« Er schob ihr einen sehnigen Arm unter den Rücken und brachte sie so mühelos zum Sitzen, als wäre sie ein Kind. Sie packte den Zipfel des Lakens und schob ihn sich unter die Achseln, um ihre Brüste zu bedecken. Als er das sah, kräuselte ein Lächeln seine Mundwinkel. »Gestern Abend war dir das egal«, sagte er und drückte ihr die Tasse in die rechte Hand.
    Sie nippte vorsichtig an dem heißen Gebräu. »Von wegen. Aber gestern war ich einfach platt.«
    Er rieb und massierte ihren bloßen Rücken; seine starken Finger gruben sich in ihre Muskeln, lösten Verspannungen. Sie schloss ekstatisch die Augen, und ein Geräusch wie Schnurren entwich ihrer Kehle. »Mmmm, ja, genau da«, murmelte sie.
    »Es geht dir besser, als ich dachte«, meinte er. »Liegt wahrscheinlich daran, dass du ganz allgemein in so guter Form bist.« Er nahm ihr die Tasse aus der Hand, trank einen Schluck und gab sie ihr wieder zurück. »Na, dann wollen wir mal sehen, wie die Schulter aussieht.«
    Ziemlich genauso wie am Abend zuvor, wie sie feststellten, geschwollen und voller Blutergüsse, aber sie konnte den Arm schon ein wenig weiter bewegen als gestern, bevor ihr der Schmerz Einhalt gebot. »Ich glaube, wenn sie bandagiert ist, geht’s«, meinte sie. »Aber du musst mir noch ein paar mehr Aspirin gegen die Entzündung geben. Hätte nie gedacht, dass eine ausgerenkte Schulter so viel Probleme machen würde; ich dachte, man renkt sie einfach wieder ein, und damit hat sich’s.«
    »Kleiner Irrtum«, bemerkte er trocken.
    »Hab ich

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