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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Recht beharrend, sich selbst zu waschen. Ihre Blöße mit so viel Würde, wie es nur irgend ging, ignorierend, wischte sie sich notdürftig sauber. Diese Situation war viel intimer als die Dusche unter dem Wasserfall; die war mehr eine Art Wettbewerb gewesen, wer den anderen womit am meisten reizen konnte. Das hier war anders; Ben war irgendwie anders. Die Zärtlichkeit, mit der er sich um sie kümmerte, brachte sie aus der Fassung, obwohl es typisch für ihn gewesen war, die erste Gelegenheit zu nutzen, an ihren Brüsten rumzufummeln.
    Als sie fertig war, ergriff er schweigend ihre rechte Hand und untersuchte besorgt die Blutergüsse rund um ihr Handgelenk. Das Gleiche am linken. Auch an beiden Armen hatte sie mehrere böse Hämatome und blaue Flecken. »Wirst in den nächsten Tagen keine großen Sprünge machen können«, meinte er ernst und half ihr, sich auf den Bauch zu legen. »Der Rücken und die Armmuskeln werden fast so wehtun wie die Schultern.«
    »Das Einreibemittel wird helfen«, meinte sie knapp und schloss die Augen.
    Ruhig begann er sie einzureiben und zu massieren. Er ließ sich Zeit damit, denn er wusste, dass jede Minute, die er ihr widmete, die Schmerzen am nächsten Morgen verringern würden. Dann half er ihr beim Aufsetzen und massierte ihr noch beide Arme; auch hier waren die Muskeln schlimm in Mitleidenschaft gezogen worden. Ihre linke Schulter war grün und blau und geschwollen, und sie seufzte vor Erleichterung, als sie wieder bandagiert war.
    »Kein Unterhemd heute Nacht«, erklärte er. »Du musst leider im Höschen schlafen. Willst du, dass ich heute Nacht bei dir bleibe?«
    Es überraschte sie, dass er überhaupt fragte und nicht einfach erklärte, er würde bleiben, und sie so zwang, sich mit ihm zu streiten. Aber dass sie tatsächlich kurz in Versuchung geriet, »Ja« zu sagen, bereitete ihr Sorgen. »Danke, aber ich schlafe lieber allein«, lehnte sie ab. »Viel Schlaf werde ich sowieso nicht kriegen.«
    »Na, lass dich überraschen. Du bist total erschöpft. Aber was ist jetzt mit dem Tesa unterm Reißverschluss? Du kannst ihn zwar jetzt noch draufmachen, wenn ich draußen bin, aber wie willst du dich dann hinlegen? Du kannst das nicht allein.«
    Sie brachte ein Lächeln zustande. »Ach, Hinlegen ist leicht; ich kippe einfach um. Aber ich glaube, das mit dem Tesa lasse ich heute mal. Sonst müsste ich mich morgen ja irgendwie hochwuchten, um dich reinzulassen. Nein, schon bei dem Gedanken schaudert’s mich.«
    Er strich ihr zärtlich das Haar aus dem Gesicht. »Warum hast du das getan?«, fragte er neugierig. »Du und Rick, ihr versteht euch ja nicht gerade gut.«
    »Er ist mein Bruder«, antwortete sie schlicht.
    »Hätte er das auch für dich gemacht?«
    »Weiß nicht. Wahrscheinlich nicht. Aber das spielt keine
    Rolle; ich bin nicht er.« Wenn sie Rick hätte sterben lassen, ohne zumindest den Versuch zu unternehmen, ihn zu retten, sie hätte nicht länger mit sich leben können. Das angespannte Verhältnis zwischen ihnen hatte nichts damit zu tun.
    Ben blickte ihr prüfend ins Gesicht, dann nickte er, als hätte er verstanden. »Also gut, dann ab ins Bettchen. Keine Angst, ich habe einen leichten Schlaf«, meinte er noch. »Ich würde es hören, wenn Dutra versuchen sollte, sich in dein Zelt zu schleichen.«
    Sie schnaubte. Sie hatte was an der Schulter, nicht am Kopf. »Ich mache mir weniger Sorgen, dass Dutra in mein Zelt kriechen könnte.«
    Seine Augen warfen Lachfältchen, als er grinste. »Mach mir nichts vor. Ich mache Fortschritte, das weiß ich genau. Du hast mich bereits wieder für morgen früh eingeladen.«
    »Bloß, um mir beim Anziehen zu helfen.«
    »Wenn du darauf bestehst.« Er beugte sich vor und gab ihr noch einen lang anhaltenden Kuss. »Wegen mir brauchst du überhaupt nichts mehr anzuziehen.« Er umkreiste mit dem Finger eine Brustwarze und war entzückt zu sehen, dass sie sich prompt aufrichtete. »Weiß gar nicht, wieso du diese süßen Dinger so lange vor mir versteckt hast. Das hätte ich schon vor Tagen machen sollen.«
    »Du würdest es auch jetzt nicht machen, wenn ich im Vollbesitz meiner Kräfte wäre«, verwies sie ihn.
    »Tja, die Vorsehung geht manchmal mysteriöse Wege«, intonierte er mit blitzenden Augen. Dann wurde er wieder ernst. »Ruf mich, falls du mich brauchst, Kleines.«
    »Mach ich.«
    Er gab ihr einen letzten Kuss, dann half er ihr beim Hinlegen und deckte sie mit einem Laken zu. Das Laken war nö-tig, seit sie in bergigere Regionen

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