Ein gefaehrlicher Liebhaber
Das starke Zeug, dazu seine kräftige Massage, hatte beim ersten Mal wahre Wunder gewirkt. Ungeschickt kroch sie ins Zelt. Ben folgte ihr, und es wurde sehr eng.
Sie warf einen Blick auf ihre schlammverkrustete Gestalt. »Erst muss ich mich waschen.«
»Leider gibt’s hier keinen Wasserfall in der Nähe.« Er kniete sich neben sie und begann, ihre Stiefel aufzuschnüren.
»Ich habe ein paar feuchte Einweghandtücher in meinem Rucksack.«
Er schaute auf und grinste, ein rasches Aufblitzen kräftiger weißer Zähne. »So machst du das also. Hab mich schon gewundert, wie du es schaffst, so sauber zu bleiben, während wir andern aussehen wie ein Haufen Penner.«
»Selbsterkenntnis...«, murmelte sie.
»Na, jetzt weiß ich, dass es dir wieder besser geht«, gluckste er anerkennend und zog ihr Schuhe und Strümpfe aus. »Komm, ich ziehe dir lieber gleich die Hose aus, bevor ich den Verband aufmache, dann tut’s weniger weh.«
Sie überlegte kurz, ob sie nicht darauf bestehen sollte, das selbst zu machen, fügte sich dann aber seufzend ins Unvermeidliche. Heute zumindest brauchte sie fremde Hilfe. Er knöpfte ihre Hose auf und zog sie ihr flink und ohne dabei ihre Schulter zu berühren aus. Dann wickelte er die Schulterbandage auf, denn er hatte den Verband über ihrer Bluse an- | gelegt.
Ängstlich hielt sie still, denn sie fürchtete, dass die kleinste Bewegung höllisch wehtun würde. Ben knöpfte ihre Bluse auf und streifte sie ihr mit größter Behutsamkeit von Schulter und Arm. Dann ruhte sein Blick kurz auf ihrem Unterhemd, bevor er sie ansah. Ein beunruhigend freudiger Ausdruck stand in seinen blauen Augen, aber er sagte lediglich: »Ich muss das Unterhemd aufschneiden, um es dir auszuziehen, denn über den Kopf ziehen geht nicht, dazu müsstest du beide Arme heben. Und das kannst du momentan nicht.«
Es war nicht so sehr der Gedanke, dass er ihr Hemd aufschneiden musste, der ihm solche Genugtuung bereitete, sondern dass das Hemd heruntermusste. Punktum. Sie versuchten einander niederzustarren, wie zwei Duellanten, bis Jillian schließlich sagte: »Es ist ziemlich dehnbar. Hilf mir, es über den rechten Arm und den Kopf zu streifen, dann kann man es über den linken Arm rollen.«
Mit unglaublich sanften Händen half er ihr, zuerst den rechten Arm aus dem Hemd zu befreien, es danach über den Kopf zu ziehen und schließlich so vorsichtig wie nur irgend möglich über den linken Arm herunter. Sein Blick saugte sich an ihren Brüsten fest, und sie spürte, wie gegen ihren Willen ihre Brustwarzen steif wurden. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals.
Er wusste, dass Sex bei ihrer Verfassung natürlich nicht infrage kam, doch er konnte sich ebenso wenig davon abhalten, ihre Brüste zu berühren, wie er aufhören konnte zu atmen. Er legte den linken Arm um sie, zog sie sanft an sich und umfasste dann mit der Rechten erst die eine, dann die andere Brust, wobei er mit seinen rauen Daumen über und um ihre harten kleinen Warzen herumstrich. Bezaubert stellte er fest, wie perfekt sich die samtigen Halbkugeln in seine Handflächen schmiegten, sie perfekt füllten. Ihre Nippel besaßen eine zarte braun-rosa Farbe. Und wie seidig ihre Haut im Vergleich zu seinen rauen, sonnengebräunten Pranken war!
Sie hielt sich völlig reglos, nur ihr Atem ging schnell und flach. Ben konnte nicht anders, er senkte den Kopf und küsste sie. Seit er sie vom Rand dieser Klippe zurückgezerrt hatte, saß ihm der Schreck in den Gliedern. Das Bedürfnis, sie ganz fest zu halten, war überwältigend. Trotzdem, er musste sich beherrschen. Auch wenn sie jetzt endlich - fast nackt - in seinen Armen lag. Auch wenn er einen Steifen hatte, dass ihm gleich der Hosenlatz platzte. Sie war verletzt, und er musste sich um sie kümmern; das mit dem Sex musste warten. Aber nicht mehr lange, dachte er verzweifelt. Lange hielt er es nicht mehr aus.
Er musste seinen ganzen Willen aufbieten, um den Kuss abzubrechen, um die Hände von ihr zu lassen. Sie beobachtete ihn schweigend, und das Grün ihrer Augen wurde fast verschlungen vom Schwarz ihrer Pupillen.
Der Schweiß lief ihm übers Gesicht; mit großer Anstrengung gelang es ihm, sich wieder auf die unmittelbaren Notwendigkeiten zu konzentrieren. »Also, wo sind diese Feuchttücher?«, erkundigte er sich. Seine Stimme klang gepresst und heiser. Er räusperte sich.
Sie musste ebenfalls schlucken. »Vorn im Reißverschlussfach.«
Er fand sie, aber Jillian streckte ihre rechte Hand aus, stumm auf ihrem
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