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Ein gefährlicher Plan

Ein gefährlicher Plan

Titel: Ein gefährlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvie Kurtz
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Wunderland und schaute Jack bittend an.
    Er nickte und sagte: „Sicher."
    Lauren juchzte laut. Der Hund bellte und tanzte um sie herum, bis sie alle ein einziges Knäuel bildeten.
    „Willst du es nicht Miss Franny sagen, damit sie Bescheid weiß?" Jack kam heran und entwirrte die Leine mitsamt Hund.
    „Oh ja, richtig. Bevor Jessica es tut." Lauren zerrte den Beagle fort. „Komm, Daisy. Also, bis morgen dann", rief sie ihnen noch zu und winkte.
    Brooke winkte zurück.
    „Laurens Familie kommt regelmäßig hierher." Jack ging mit ihr den Weg entlang zur Straße. Unter ihren Schuhen knirschte der Kies. Eine leichte Brise kam auf und machte Brooke unangenehm bewusst, dass ihr das T-Shirt auf der feuchten Haut klebte. Jacks Nähe setzte ihr genauso zu.
    „Sie hat einen älteren Bruder, Robby", fuhr er fort. „Ein entsetzlicher Junge. Der Vater kommt jedes Wochenende den ganzen Weg von Nashua her."
    Brooke wollte gewohnheitsmäßig nach einer Haarsträhne greifen, um sie zu zwirbeln.
    Dann bemerkte sie ihren Fehler und fuhr sich schnell mit den Fingern durchs kurze Haar.
    „Ach so. Alyssa würde sie erkennen."
    „Ja, aber du bist geschickt mit der Situation umgegangen."
    „Das sehe ich anders."
    Er blieb stehen und umfasste ihre Arme. „Du kannst nicht erwarten, keine Fehler zu machen. Ich habe dir ein paar Tipps gegeben, aber du bist erst eine Stunde hier. Du weißt, du kannst Alyssas Unfall immer als Ausrede vorschieben."
    Sie schaute zu Boden, fort von seinem durchdringendem Blick. Aber es war zu spät. Sie hatte genug gesehen. „Aber du willst, dass ich perfekt bin. Ging es nicht in den letzten Tagen nur darum?"
    Mit dem Zeigefinger hob Jack ihr Kinn an. Ein beunruhigendes Kribbeln lief ihr über den Rücken. „Du musst nicht ständig perfekt sein."
    Sie nickte. Perfektion, das war der wunde Punkt. Ihre Mutter warf ihr ständig vor, alles viel zu ernst zu nehmen, aber Brooke konnte nicht anders. War Delias Leben nicht das beste Beispiel dafür, wie viel man falsch machen konnte? Brooke unterdrückte einen Seufzer und setzte sich wieder in Bewegung.
    „Brooke..." Er fluchte leise und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, bevor er ihr folgte.
    „Ich kann dich nicht Brooke nennen, aber auch nicht Alyssa."
    „Weshalb nicht? Ähnele ich ihr nicht genug?"
    „Das ist nicht das Problem."
    „Was dann?"
    „Du wirkst anders."
    „Oh." Warum hatte sie nicht selber daran gedacht? Jedes Mal, wenn Jack sie anschaute, musste sie ihn schmerzhaft an die Frau erinnern, die er an das Koma verloren hatte. Auch für ihn war diese Täuschung bestimmt nicht einfach. Nicht, wenn er sich wahrscheinlich nach Alyssa sehnte und glaubte, bei ihr, Brooke, bleiben zu müssen, um sie zu beschützen.
    „Ein He, du tut's auch." Brooke warf ihm ein schwaches Lächeln zu, und er erwiderte es.
    Schmetterlinge flatterten plötzlich in ihrem Bauch.
    „Nein, das funktioniert nicht."
    „Wir werden uns etwas ausdenken."
    Er schob die Hände tief in die Taschen seiner Cargohose und marschierte weiter.
    „Was hat es mit dem Muffin-Mädchen auf sich?"
    „Franny backt Muffins, die die Kinder dann morgens verkaufen dürfen. Es ist eine Art Tradition. Und sie reißen sich darum, den Korb zu tragen."
    Sie schüttelte den Kopf. „Es gibt so viel, was ich noch wissen muss."
    „Mach dir keine Sorgen. Ich finde, du schlägst dich tapfer."
    Ja, noch. Aber würde sie ihren Vater und Alyssas Freundinnen und Freunde tatsächlich täuschen können? „Alyssa fährt Kajak?"
    „Jeden Morgen eine Runde um den ganzen See."
    Brooke musste unwillkürlich schlucken. „Ich hasse Wasser."
    „Aber du lebst am Meer...", sagte er ungläubig.
    „Ich gehe nicht hinein. Ich schaue es mir nur an. Gott sei Dank habe ich mit dem Gipsarm eine Ausrede."
    Er lachte leise. „Du kennst Alyssa nicht."
    Sie seufzte tief. „Ich wollte, du würdest es nicht ständig wiederholen. Es tut meinem Selbstvertrauen nicht sonderlich gut."
    „Du bist diejenige, die dieses Spiel spielen wollte", erinnerte er sie.
    Und bringe dich dadurch in Schwierigkeiten, beendete sie seinen Satz stumm. „Es tut mir Leid."
    „Was?"
    „Dass ich nicht sie bin. Dass ich alles so schwierig für dich mache."
    Jack warf ihr einen seltsamen Blick zu und blieb dann stehen. „W ir sind da. Bereit?"
    „Bleibt mir denn eine Wahl?"
    Sie standen vor dem großen, braun gestrichenen Haus. Ein Wagen rollte knirschend langsam über die kiesbestreute Straße. Kichernde Kinder hingen aus den Seitenfenstern.

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