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Ein gefährlicher Plan

Ein gefährlicher Plan

Titel: Ein gefährlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvie Kurtz
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Schulter, drückte ihn.
    „Daddy..."
    Schwach schüttelte er sie ab.
    Brooke taumelte zurück. Ihr Lächeln erstarb. Daddy, bist du den nicht froh, mich zu sehen?
    rief sie stumm. Sie versuchte, die Träne zurückzuhalten, hatte einen bitteren Geschmack im Mund.
    „Wie ... spät... ist... es?" fragte Walter mühsam.
    Brooke versuchte, die schmerzliche Zurückweisung ganz tief in sich zu vergraben, und schaute auf ihre – Alyssas – Uhr. „Fast neun", sagte sie stockend.
    War Alyssa ihm egal? Liebte er seine Tochter nicht? Wollte er nicht wissen, wie es ihr nach dem Unfall ging?
    Denk nicht. Frag nicht. Schalte deine Gefühle aus. Es ist besser so. Je weniger du ihn siehst, desto geringer die Chance, dass er den Unterschied erkennt.
    Walters ausdruckslose blaue Augen richteten sich auf sie. „Und was... hast... du ... dann ...
    hier... zu ... suchen? Hast du nichts... zu ... tun?"
    Franny keuchte hörbar auf. „Walter, so kannst du nicht mit deiner Tochter reden! Sie hatte einen schweren Unfall, hast du das vergessen? Sie war im Krankenhaus! Sie braucht jetzt Ruhe und nicht, dass du sie antreibst."
    „Sie drückt sich gern. Genau wie... ihre Mutter." Walter drehte seinen Rollstuhl wieder zum Fenster.
    Franny schüttelte langsam und traurig den Kopf. „Es tut mir Leid, Alyssa. Er hat wieder einmal eine seiner Launen."
    „Schon okay."
    Aber es war nicht okay. Es war ein Albtraum. Niemals hätte sie sich ihren Vater so abweisend und kalt vorgestellt. Was für ein Leben hatte Alyssa geführt? War er so geworden, nachdem ihre Mutter ihn verlassen hatte oder erst nach seinem Schlaganfall?
    „Sie hat sich nicht gedrückt, Walter", mischte sich da Jack ein. Seiner Stimme war anzuhören, dass er sich nur mit Mühe beherrschte. „Du warst derjenige, der sich von ihr abgewendet hat. Von nun an kümmere ich mich um sie."
    Walter drehte ihm den Oberkörper zu und durchbohrte ihn förmlich mit seinem Blick.
    „Was?"
    „Wir sind verlobt. Ich werde bei ihr im Cottage wohnen, ihr helfen zu genesen."
    „Ihr... wohnt nicht... zusammen. Nicht... solange... ich lebe."
    „Das hast du nicht zu bestimmen."
    Walter schlug kraftlos mit der Faust auf die Armlehne. Seine faltigen Wangen röteten sich vor Zorn. „Dies hier ist... eine... Familienferienanlage. Hier gelten... gewisse... moralische...
    Prinzipien."
    „Sieh doch, wohin deine Prinzipien dich gebracht haben!"
    Erschrocken griff Brooke nach Jacks Arm. Wieso schoss er so knallhart zurück? „Jack..."
    „Nein, mein Schatz, er muss endlich begreifen, dass du nicht deine Mutter bist."
    Schatz. Einen Moment lang dachte Brooke, Jack meinte es so, doch dann wurde ihr klar, dass er lediglich versuchte, seine Position als Alyssas Verlobter klarzustellen.
    „Verschwinde... von... meinem... Land. Auf... der Stelle."
    Jack beugte sich vor und blickte Walter in die Augen. Zwei starke Charaktere steckten ihre Grenzen ab. Aber ihr zusammengesunkener Vater war kein ebenbürtiger Gegner für Jack.
    Walter wusste es und wich zurück. Was war nur geschehen, das seine Lebenskraft zerstört hatte?
    Franny versuchte, sich zwischen Jack und Walter zu stellen.
    „Lass ihm Zeit, Jack." Ihre traurigen Augen verrieten, was sie für Walter empfand.
    „Er hat bereits mehr als genug gehabt." Jack richtete sich wieder auf.
    „Er leidet..."
    „Alyssa auch. Sie hat die Hölle durchlebt, und er besitzt nicht einmal den Anstand, sich nach ihrem Zustand zu erkundigen! Ein normaler Umgang ist nicht mehr möglich."
    Franny senkte den Blick und nickte. „Ich weiß. Ich..."
    „Es ist nicht deine Schuld. Du gibst dein Bestes." Jack ergriff Brookes Hand. „Komm."
    Sein stählerner Griff machte ihr klar, dass er ihr einziger Anker in dieser fremden Welt war. Und es gefiel ihr gar nicht, von jemandem abhängig zu sein. Spiel deine Rolle, ermahnte sie sich sogleich.
    „Lass uns nach Hause gehen." Nun war seine Stimme sanft, und ihr stiegen die bislang zurückgehaltenen Tränen in die Augen. Sie schluckte und wandte sich von der Mitleid erregenden Gestalt am Fenster ab.
    „Mach dir keine Sorgen um deinen Vater, Alyssa", sagte Franny und tätschelte ihr die Schulter. „Geh nach Hause und ruh dich aus. Ich kümmere mich um alles. Und herzlichen Glückwunsch zu eurer Verlobung."
    „Danke."
    Jacks Griff wurde fester, und Brooke warf ihrem Vater einen Blick über die Schulter zu.
    Würde es etwas ändern, wenn sie ihm sagte, dass sie Brooke war? Würde er so glücklich sein wie ihre Mutter mit

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