Ein gefährlicher Plan
hinters Ohr zurück. „Mir war kalt, und ich wollte mir einen Tee machen, um mich aufzuwärmen." Sie ging zum Küchenschrank und suchte nach Tee. „Hat irgendjemand vergessen, New Hampshire zu sagen, dass wir Juni haben?"
Er lächelte. „Wir folgen dem Rhythmus unserer eigenen Trommel."
Sie lachte, nahm zwei Becher aus dem Schrank. „Schnee im Juni und T-Shirtwetter im Dezember?"
„So ungefähr. Pass auf, ich mache Feuer im Kamin, dann wollen wir doch mal sehen, ob wir die Kälte nicht vertreiben können."
Ihr Lächeln verblasste, und ein sehnsuchtsvoller Ausdruck trat in ihre Augen. Vorsichtig wandte sie sich ab. Ihre Finger beschäftigten sich eifrig damit, das Zellophanpapier von der Teebeutelpackung zu lösen, und es schien eine ungemein schwierige Aufgabe zu sein.
Es fiel ihm schwer, ins Wohnzimmer zu gehen, aber er schaffte es. Es würde ihnen beiden nicht bekommen, wenn sie ihrem Verlangen nachgaben. Jack kniete sich vor den Kamin und konzentrierte sich aufs Feueranzünden.
„Was willst du essen?"
„Essen?" Ihre Stimme klang ein wenig rau.
„Na ja, als ich hereinkam, standest du vor der offenen Kühlschranktür. Dann ging das Licht aus."
„Ach, ja ... Also, viel ist nicht mehr drin. Ein paar Erdbeeren, die Lauren und ich heute Morgen gepflückt haben. Orangensaft. Salat. Eine halbe Gurke. Ein kleines Stück Käse." Sie lachte leise auf. „Und Bitterschokolade aus Alyssas Geheimfach."
„Sie hat ein Geheimfach?" Er versuchte, das schnellere Kreisen seines Bluts zu ignorieren, baute eine Pyramide aus zusammengeknülltem Zeitungspapier und Spänen. Dann griff er nach den langen Kaminzündhölzern auf dem kleinen Regal an der Wand.
„In einer Kaffeedose hinter dem Mehl."
Er lächelte. Das war typisch für Alyssa. „Gibt es auch noch irgendwelche Kräcker zum Käse?"
„Ich sehe mal nach." Sie hörte sich etwas entspannter an.
Die Flammen leckten gierig an Papier und Holz empor, und mit Brookes geschäftigen Geräuschen im Hintergrund verflüchtigten sich die Reste seines Albtraums und machten einem Gefühl der Frustration Platz. Verlangen erfüllte ihn, rastlos und machtvoll.
Brooke kam herein. Sie nahm die Quiltdecke vom Schaukelstuhl und breitete sie vor dem Kamin aus. Dann stellte sie einen Teller mit Käse und Kräckern, einen weiteren mit Erdbeeren und Schokolade hin. Sie ging zurück in die Küche und kehrte gleich darauf mit zwei Bechern Pfefferminztee zurück. Einen reichte sie Jack. Die häusliche Szene hätte ihn eigentlich entspannen müssen, bewirkte aber genau das Gegenteil.
Er legte noch ein Scheit in die Flammen. Das Holz fing schnell Feuer und verströmte Wärme und Licht.
„Fällt der Strom oft aus?" fragte sie, während sie sich auf die Decke setzte. Ihre Stimme klang belegt, als versuche sie, ein sicheres Thema für ihre Unterhaltung zu finden.
Jack räusperte sich. „Ab und an schon. Ich vermute, der Blitz hat in einen Transformator eingeschlagen. Da draußen tobt ein ganz schönes Unwetter. Aber ich bin sicher, das Licht geht bald wieder an."
Brooke gab ihm einen Kräcker mit Käse. Dabei berührten sich ihre Finger. Sie zuckte zusammen und rutschte ein Stück zur Seite.
Er spielte mit seinem Kräcker, rückte den Käse darauf zurecht und tat so, als hätte er nichts von der Spannung zwischen ihnen bemerkt.
„Wieso bist du eigentlich Polizist geworden?" Brooke nippte an ihrem Tee und sah ihn über den Rand des Bechers an.
Jack zuckte mit den Schultern. „Irgendwie erschien es mir das Richtige."
„Hat dein Vater deine Entscheidung beeinflusst?"
„So könnte man sagen." Dass Malcolm Chessman den größten Teil seines Lebens hinter Gittern verbracht hatte, war für seine Berufsentscheidung in der Tat wichtig gewesen.
„Du sprichst nie über deine Eltern. Wo ist dein Vater jetzt?"
Allein schon der Gedanke daran ließ für den Augenblick alles unangebrachte Verlangen nach Brooke in ihm ersterben. Jack stopfte sich den Kräcker mit dem Käse in den Mund, schmeckte aber nichts. „Im Knast. Lebenslänglich."
„Oh."
Sein Vater hatte der Mutter das Herz gebrochen, dann ihr Bankkonto geräumt und war mit all ihrem ererbten Schmuck verschwunden, bis auf den Ring, den sie am Finger trug. Sein nächstes Opfer war zu seinem Pech nicht so leicht zu manipulieren gewesen. Es war kein kaltblütig geplanter Mord, aber er hatte die Frau umgebracht. Und nun bezahlte er für seine Tat.
„Was ist mit deiner Mutter?" fragte Brooke weiter.
Jack beging den Fehler, sie
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