Ein gefährliches Geschenk
Prahlerei und seiner Träume nie geschafft.
Sie hatten ihr Haus verwüstet, nichts gefunden und stattdessen Dinge gestohlen, die sie leicht zu Geld machen konnten.
Und natürlich hatten sie wahrscheinlich überall Fingerabdrücke hinterlassen. Sie verdrehte die Augen, setzte sich auf den Fußboden und begann, die überall verstreuten Papiere einzusammeln. Wenn Onkel Willy ein Ding gedreht hatte, waren seine Komplizen nie so besonders helle gewesen. Wahrscheinlich hatten die, die bei ihr eingebrochen waren, ein Vorstrafenregister. Vince würde ihnen rasch auf die Spur kommen, und es lag durchaus im Bereich des Möglichen, dass er sie fasste.
Ebenso wahrscheinlich war, dass sie dann dumm genug waren, der Polizei zu erzählen, warum sie eingebrochen waren. Und wenn das der Fall war, musste sie leugnen, dass sich die Balken bogen.
Sie würde ihre Rolle durchhalten und lügen, was das Zeug hielt. Es war zu ihrer zweiten Natur geworden, die Rollen zu spielen, die das Leben ihr abverlangte. Das hatte sie von ihrem Vater geerbt.
Der Gedanke deprimierte sie, also schob sie ihn energisch beiseite und ordnete ihre Unterlagen wieder ein. Sie war so in ihre Arbeit vertieft, dass sie zusammenzuckte, als es an der Haustür klopfte.
Henry erwachte aus seinem vormittäglichen Schläfchen und begann, tief und bedrohlich zu bellen, drückte sich jedoch dabei eng an Laine, als sie zur Tür ging, um sie zu öffnen.
»Mein großer, tapferer Held.« Sie streichelte ihn. »Wahrscheinlich ist es nur der Glaser.
Du darfst ihn nicht fressen, okay?«
Anbetend schaute Henry sie an, während er neben ihr her trottete und sicherheitshalber grollende Geräusche von sich gab.
Auch Laine hatte nach dem Einbruch so viel Angst, dass sie zuerst aus dem Fenster blickte, bevor sie die Tür aufschloss. Ihre Haut prickelte, als sie Max sah.
Angewidert sah sie an sich herunter. Sie trug ihre ältesten Jeans, ein uraltes graues Sweatshirt und war barfuß. Ihre Haare hatte sie heute früh einfach zusammengebunden, und sie hatte sich gar nicht erst die Mühe gemacht, sich zu schminken.
»So wollte ich eigentlich dem Mann nicht gegenüberstehen, mit dem ich mich bei der ersten vernünftigen Gelegenheit nackt auf dem Bett wälzen wollte«, sagte sie zu Henry.
»Aber was will man machen?«
Sie riss die Tür auf und zwang sich zu einer lässigen Begrüßung. »Max! Das ist ja eine Überraschung. Wie hast du mich denn gefunden?«
»Ich habe mich durchgefragt. Bist du okay? Ich habe von dem …« Er brach ab und blickte auf ihre Knie. »Henry? Na, das ist ja wohl der freundlichste Hund, den ich je gesehen habe.« Breit grinsend hockte er sich hin.
»Hey, Junge, wie geht’s?«
Nach Laines Erfahrung schüchterte der Hund die meisten Leute erst einmal ein. Er war groß und hässlich, und wenn er tief in der Kehle knurrte, hörte er sich gefährlich an. Aber Max streckte bereits die Hand aus und ließ sich beschnuppern. »Du machst aber ein böses Gesicht, Henry.«
Offensichtlich zwischen Entsetzen und Entzücken hin- und hergerissen, schob Max vorsichtig seine Schnauze vor und schnüffelte. Sein Schwanz schlug gegen Laines Kniekehlen, und dann warf er sich auf den Rücken und präsentierte seinen Bauch zum Streicheln.
»Er hat eben keinen Stolz«, bemerkte Laine.
»Das braucht er ja auch nicht.« Max avancierte sofort zur neuesten Liebe in Henrys Leben, indem er ihm den weichen Bauch kraulte. »Es gibt doch nichts Schöneres als einen Hund, oder?«
Zuerst war es reine Lust gewesen, dachte sie. Dann Interesse und Attraktion. Und sie hatte sich darauf vorbereitet, all diese Impulse beiseite zu schieben und vernünftig zu sein.
Aber als sie ihn jetzt mit ihrem Hund sah, wurde ihr das Herz warm und Zuneigung stieg in ihr auf. Wenn man das mit Lust und Anziehung addierte, dann war jede Frau, selbst eine vernünftige, rettungslos verloren. »Nein, da hast du Recht.«
»Ich hatte früher immer einen Hund. In New York kann ich mir allerdings keinen halten, dazu reise ich zu viel.« Seine Hand - mit langen Fingern, einer breiten Handfläche und Laines Meinung nach perfekt - glitt zu Henrys Hals und versetzte den Hund in Ekstase.
Auch Laine stöhnte beinahe.
»Das ist für mich der Nachteil am Leben in der Stadt«, fügte Max hinzu. »Wie sind sie an ihm vorbeigekommen?«
»Wie bitte?«
Zum Abschluss gab er Henry noch einen leichten Klaps, dann richtete er sich auf. »Ich habe von dem Einbruch gehört. Ein großer Hund wie Henry hätte den Einbrechern
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