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Ein Gentleman wagt - und gewinnt

Ein Gentleman wagt - und gewinnt

Titel: Ein Gentleman wagt - und gewinnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley
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gestand sie: “Äh … über Sie.”
    “Interessant …” Barton sprang auf. “Dann sollte ich herausfinden, was sie gerade treibt.” Auf dem Weg zum Bach drehte er sich noch einmal um. “Wenn das Porträt fertig ist, würde ich es gern sehen.”
    Das meinte er offenbar ernst, und Abigail freute sich über das unerwartete Kompliment. Zu ihrem Bedauern konnte sie nicht mehr an der Skizze arbeiten, denn die älteren Damen, von ihrem Mittagsschlaf gestärkt, wollten nach Hause fahren.
    Abbie half ihnen, die Picknickkörbe einzusammeln und die Decken zusammenzufalten. Als die jungen Leute von ihrem Spaziergang zurückkehrten, waren alle Sachen in den Kutschen verstaut.
    Diesmal wollte Abigail zu Lady Penrose und Mrs. Fergusson in die Chaise steigen. Aber Barton hielt sie zurück. “Darf ich wieder um die Ehre Ihrer Begleitung bitten?”
    Nach kurzem Zögern stimmte sie zu: “Oh ja, ich ziehe die frische Luft einer geschlossenen Kutsche vor.”
    “Sie verstehen es wirklich, das Selbstwertgefühl eines Mannes zu festigen, Abbie”, klagte er in komischer Verzweiflung. “Und ich war mir sicher, meine anregende Gesellschaft hätte Sie zu diesem Entschluss veranlasst …”
    Lachend überlegte sie, wie sie auf seine Neckerei eingehen sollte. Dann wurde ihr bewusst, dass sie ihren Zeichenblock vergessen hatte, und sie lief los, um ihn zu holen. Inzwischen waren die anderen Kutschen davongefahren.
    “Keine Bange.” Barton half ihr auf den Sitz seiner Karriole und setzte sich an ihre Seite. “Bald werden wir sie einholen. Übrigens, Sie müssen sich nicht fürchten, wenn Sie mit mir allein sind, Abbie, denn ich pflege keine unschuldigen jungen Damen zu verführen.”
    Darauf gab sie keine Antwort. Was sie dachte, konnte er ihrer ausdruckslosen Miene nicht entnehmen.
    Und dann geschah alles so schnell, dass sie gar nicht wusste, wie es dazu gekommen war. Eben noch hatte sie die reizvolle Landschaft bewundert, im nächsten Moment geriet der Zweispänner in einen Graben, und sie fand sich mit verrutschtem Hut in einem Gebüsch sitzend wieder, während Barton die verschreckten Pferde zu besänftigen suchte. Dazu brauchte er nicht lange, dann wandte er sich besorgt zu ihr. “Alles in Ordnung, Abbie?”
    “Ja, ich glaube schon …” Er reichte ihr die Hand und half ihr, sich aus ihrer unangenehmen Lage zu befreien. Dann pflückte er ein paar Dornenzweige von ihren Röcken. Plötzlich knickte sie um. “Autsch!”
    Ehe sie protestieren konnte, hob er sie auf die Arme, trug sie aus dem Graben und setzte sie am Straßenrand ins Gras, wo er ihren Knöchel untersuchte. “Lediglich eine leichte Verstauchung … Wenn wir Glück haben, vermissen uns die anderen und kommen zurück. Warten Sie hier, gönnen Sie Ihrem Fuß etwas Ruhe. Inzwischen spanne ich die Pferde aus.”
    Weil ihr nichts anderes übrig blieb, nickte sie, und er kümmerte sich um seine Braunen. Bereits nach wenigen Minuten bog ein Phaeton um die nächste Kurve. Wie Barton dankbar feststellte, saß sein vertrauenswürdiger Reitknecht neben Giles.
    “Hackman meinte, du wärst in Schwierigkeiten, als du uns nicht gefolgt bist”, erklärte der Freund, zügelte sein Gespann und musterte die umgekippte Karriole. “Kein Grund zur Aufregung. In dem Dorf, wo wir auf euch gewartet haben, gibt es eine Schmiede. Ich fahre zurück und hole jemanden her.”
    “Würdest du Miss Graham mitnehmen und in Lady Penroses Obhut geben?” Barton half Abigail auf die Beine. Zu seiner Erleichterung hinkte sie auf dem Weg zu dem Phaeton nur ein klein wenig. “Die anderen brauchen nicht zu warten. Aber ich möchte dich bitten, bei mir auszuharren, falls das Rad heute nicht mehr repariert werden kann.”
    “Kommen Sie auch wirklich zurecht, Barton?”, fragte Abbie.
    Der ängstliche Klang ihrer Stimme entging ihm nicht, und er spürte zudem, wie ungern sie ihn verließ. Doch da sie eine vernünftige junge Frau war, wusste sie, dass sie ihm eher zur Last fallen als helfen würde, wenn sie bei ihm bliebe. “Ja, natürlich”, versicherte er.
    “Sorgen Sie sich nicht, Miss Graham.” Vorsichtig umfasste Giles ihre Taille, hob sie zum Sitz seines Phaetons hoch und stieg neben ihr hinauf. “Ein Mann, der mehr als einmal französischen Soldaten gegenüberstand, wird einen harmlosen Unfall mühelos verkraften”, fügte er hinzu, bevor er seine Pferde anspornte.
    “Was ist da bloß passiert?”, murmelte Hackman und inspizierte das gebrochene Rad. “Heute Morgen habe ich die

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