Ein Geschenk der Kultur
herumschwirren.Das ist eine ganz schöne Menge von Fahrzeugen, * und wie mir scheint, sind sie alle mehr oder weniger verrückt. Das muß an den Gehirnen dort liegen, nehme ich an; denen scheint es Spaß zu machen, exzentrische Schiffe hervorzubringen. Soll ich Namen nennen?Die… Streitsüchtig, Nur Leicht Verbogen, Ich Dachte Er Sei Bei Dir, Weltraum-Monster, Eine Reihe Von Unwahrscheinlichen Erklärungen, Riesen-Sex-Ungeheuer, Sprich Nicht Mit Fremden, Bis Weihnachten Ist Alles Vorbei, * Komisch, Letztes Mal Hat Es Doch Funktioniert, Puh!, Letztes Schiff Das Zweite… und so weiter und so weiter. Brauche ich mehr zu sagen?
Jedenfalls, ihrem Charakter treu bleibend, hatte die Willkür eine Überraschung für mich bereit, als ich am nächsten Morgen in den oberen Hangar-Raum kam.
Die Morgendämmerung breitete sich wie ein entrollter Teppich aus Licht und Schatten über die Nordeuropäische Ebene und tauchte die Spitzen der Alpen in einen Hauch von Rosa, während ich durch den Hauptkorridor zur Schleusenkammer schritt, gähnend und meinen Paß und andere Papiere überprüfend (wenigstens zum Teil in der Absicht, das Schiff zu ärgern; ich wußte verdammt gut, daß es bestimmt keinen Fehler gemacht hatte), und mich vergewissernd, daß die Drohne, die mir folgte, auch wirklich mein gesamtes Gepäck hatte.
Ich betrat den Hangar, und sofort fiel mein Blick auf einen großen roten Volvo-Karavan. Er prangte glänzend inmitten einer Sammlung von Modulen, Drohnen und Plattformen. Ich war nicht in der Stimmung für eine Diskussion, also ließ ich die Drohne meine Sachen im hinteren Teil des Wagens verstauen und nahm kopfschüttelnd auf dem Fahrersitz Platz. Es war niemand weit und breit zu sehen. Ich winkte der Drohne zum Abschied zu, während sich das Automobil sanft in die Luft erhob und sich über die anderen Maschinen und Geräte in der Schleusenkammer hinweg zum hinteren Bereich des Schiffs in Bewegung setzte. Die Gegenstände unter uns glitzerten im grellen Licht des Hangars, während der große Wagen mit hängenden Rädern über sie hinweg zu den Türfeldern und dann in den Raum hinaus geschoben wurde.
Die Tür der Schleusenkammer fuhr langsam wieder in ihre normale Stellung, während wir unter sie sanken und wendeten. Die Tür glitt vollends zu und schnitt das Licht der Schleusenkammer ab; ich befand mich einen Moment lang in absoluter Dunkelheit, bis das Schiff die Wagenbeleuchtung einschaltete.
»Ähm, Sma…«, sagte das Schiff aus den Stereolautsprechern.
»Was ist?«
»Sicherheitsgurte.«
Ich erinnere mich, daß ich seufzte. Und ich glaube, ich schüttelte auch erneut den Kopf.
Wir fielen ins Dunkle, immer noch im inneren Feld des Schiffes. Als wir das Wendemanöver beendet hatten, strahlten die Scheinwerfer des Volvo die lange, schmale Seite der Willkür an und zeigten ein sehr dumpfes Weiß innerhalb des Dunkelfelds. Eigentlich war es ein ziemlich beeindruckender Anblick, und er war seltsam beruhigend.
Das Schiff schaltete die Lichter aus, als wir das äußere Feld verließen. Plötzlich war ich im wirklichen Raum; vor mir der tiefe Abgrund aus flitterbesetzter Schwärze, unten der Planet wie ein riesiger Wassertropfen, in dem die stecknadelgroßen Lichter von Mittel- und Südamerika funkelten. Ich erkannte San José, Panama City, Bogota, Quito. Ich blickte nach hinten, doch obwohl ich wußte, daß das Schiff da war, sah ich kein Anzeichen dafür, daß die Sterne, die es auf seiner Feldaußenhaut zeigte, nicht echt waren.
Ich machte das immer so, und jedesmal überkam mich das gleiche Gefühl der Traurigkeit, sogar der Angst, bei dem Bewußtsein, daß ich unseren sicheren Himmel verließ… Doch ich beruhigte mich schnell wieder und genoß die Reise hinunter, die Fahrt durch die Atmosphäre in meinem absurden Automobil. Das Schiff schaltete die Stereoanlage wieder ein und spielte für mich ›Serenade‹ von der Steve Miller Band. Irgendwo über dem Atlantik, in der Nähe von Portugal, glaube ich, und genau bei der Stelle ›Die Sonne geht auf und scheint um mich herum…‹ – ahnen Sie, was passierte?
Ich kann Ihnen nur empfehlen, sich wieder mal ein Bild davon anzuschauen, halb schwarz mit unzähligen verstreuten Lichtern und Streifen der Morgenröte; genauer kann ich es nicht beschreiben. Wir sanken rasch.
Der Wagen landete inmitten eines alten Kohlebergwerks im unschönen Norden Frankreichs, in der Nähe von Bethune. Inzwischen war es vollends hell geworden. Das den Wagen umgebende Feld
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