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Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Titel: Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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irrten seine Blicke wieder im Zimmer umher. „Was wollen Sie von mir hören? Daß ich weiß oder vermute, wer's getan hat? Ich muß Sie enttäuschen. Es gibt da einfach zu viele Möglichkeiten —" Er unterbrach sich, als spürte er, bereits mehr als notwendig gesagt zu haben.
    „Nennen Sie mir doch mal 'n paar", schlug Clive vor.
    „Ich weiß nichts, gar nichts!" sagte Barter mit verschlossener Miene.
    „Wissen Sie, daß es mir ein leichtes wäre, Ihnen den Mord anzuhängen?" fragte Clive gelassen.
    „Sie machen wohl Witze, was?"
    „Ganz im Gegenteil. Cardon kann bezeugen, daß Sie als letzter in der Toilette waren —"
    „Was beweist das schon?"
    „Daß Sie eine Möglichkeit hatten, die Bombe in dem Wasserkasten unterzubringen."
    „Lächerlich, und weshalb sollte ich das getan haben?" fragte Barter wütend.
    Clive zuckte die Schultern. „Vielleicht haßten Sie Ihren Chef!"
    „Das ist nur so 'n verdammter Trick von Ihnen, um mir Angst einzujagen und mich weich zu machen. Aber damit kriegen Sie mich nicht, mit diesen Polizistenmethoden kenne ich mich aus —"
    „Sie sind vorbestraft."
    „Warum fragen Sie, wenn Sie's wissen?"
    „Wie oft?" erkundigte sich Clive ruhig.
    „Sechsmal."
    „Weshalb."
    „Gehört das hierher?"
    „Beantworten Sie meine Fragen!" sagte Clive scharf.
    „Okay — zweimal wegen versuchten Raubs, einmal wegen eines Überfalls, und —"
    „Schon gut", unterbrach Clive. „Eine ganz stattliche Liste, was? Damit können Sie jedes Geschworenengericht tief beeindrucken — aber leider nicht zu Ihrem Vorteil", meinte Clive. „Wenn ich jetzt noch ein paar Leute finde, die bestätigen, daß Sie mit Dave Crosley oft Unstimmigkeiten oder Streit hatten, oder daß Sie ihm vielleicht Geld schulden, habe ich genug Material in den Händen, um dem District Attorney damit eine Freude zu machen —"
    „Damit kämen Sie nie durch!" keuchte Barter.
    „Wetten, daß?" fragte Clive matt lächelnd. „Aber Sie haben Glück. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die es sich bequem machen und der Presse im Schnellverfahren den mutmaßlichen Täter präsentieren. Ich konfrontiere Sie nur mit ein paar Möglichkeiten — und vielleicht mache ich davon sogar Gebrauch, wenn Sie nicht sofort auftauen und mir sagen, wen Sie für tatverdächtig halten."
    Barter schluckte. „Von uns war es bestimmt keiner", murmelte er. „Dave war hart, aber gerecht — jedenfalls was uns, seine unmittelbare Umgebung, betraf."
    „Wer ist der Nutznießer seines Todes?"
    „Steve, glaube ich", sagte Barter zögernd.
    „Sie vermuten, daß er die Organisation übernehmen wird?"
    „Irgend jemand muß die Geschäfte doch weiterführen!" meinte Barter. „Und Steve weiß am besten darüber Bescheid —"
    „Über den Rauschgifthandel zum Beispiel, was?"
    Barters Gesicht wirkte noch verschlossener als bei seinem Kommen. „Ich weiß, daß man Crosley vorwirft, mit Rauschgift gehandelt zu haben. Aber das ist Unsinn, Niemand konnte ihm das bisher beweisen —"
    „Vielleicht gelingt es jetzt, nach seinem Tode."
    „Sie können's ja versuchen", meinte Barter mit leisem Spott.
    Clive räusperte sich. „Sie waren bis wenige Minuten vor seinem Tod mit ihm zusammen", meinte Clive. „Worüber unterhielten Sie sich während des Spiels?"
    „Es wurde nicht viel gesprochen; Dave haßte es, wenn beim Spiel gequatscht wurde."
    „Sprach er nicht von irgendwelchen Bedrohungen?"
    Barter blickte Clive an. „Ja, schon möglich."
    „Erwähnte er nicht Gloria Reith und Raoul Martineux?" klopfte Clive weiter auf den Busch.
    „Es kann sein, daß diese Namen fielen", meinte Barter zögernd.
    „Verdammt noch mal, Sie müssen sich doch erinnern können!" schnauzte Clive.
    Barter nickte. „Dave nannte die beiden Namen. Er sagte, daß das Mädchen und auch der junge Mann seinen Skalp wünschen —"
    „Danke, das genügt."
    Barter hob erstaunt die borstigen Augenbrauen. „Heißt das, daß ich gehen kann?"
    Clive nickte. Barter schob den Stuhl zurück und stand auf. Dann verließ er hastig das Zimmer.
    „Warum haben Sie ihn laufen lassen?" fragte Wynn verwundert. „Der Kerl ist mir direkt unheimlich; es gibt noch ein paar Fragen, die ich an ihn gestellt hätte."
    „Ich weiß, aber ich glaube nicht, daß er's getan hat", meinte Clive. „Barter gehört rein typmäßig nicht zu den Leuten, die viel Initiative entwickeln. Er ist Befehlsempfänger, allerdings einer von denen, die vor keiner noch so schmutzigen Arbeit zurückscheuen."
    „Er kann die Bombe

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