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Ein Geschenk von Tiffany

Ein Geschenk von Tiffany

Titel: Ein Geschenk von Tiffany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swan Karen
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Stich. Ehrlich gesagt, ich glaube, er hat’s absichtlich gemacht, damit die Blumen besonders frisch sind. Wahrscheinlich will er Mum beeindrucken.«
    »Aber ich möchte die Braut beeindrucken«, schnaubte Cassie. Sie fing den besorgten Blick auf, den Suzy ihr zuwarf. Sie wussten beide, dass die Ursache für Cassies Nervosität nicht die fehlenden Blumen waren.
    Abermals wechselte sie das Thema. »Kaum zu glauben, dass sie so schnell heiraten. Ich meine, letztes Jahr um diese Zeit haben sie sich noch gar nicht gekannt. Und jetzt …«
    »Jetzt können sie nicht mehr ohne einander leben.«
    »Na ja, vielleicht gibt es ja doch so etwas wie Liebe auf den ersten Blick.« Sie musste daran denken, wie sie Brett in dem Club kennengelernt hatten. Kurz bevor Henry mit Lacey aufgetaucht war. Sie starrte auf ihre Hände. »Es hat wohl keinen Zweck zu warten, wenn man den Richtigen gefunden hat, was?«
    »Im Gegenteil, ich kann mir viele Gründe denken, warum man warten sollte«, entgegnete Suzy überraschenderweise.
    »Was meinst du?«
    »Manchmal müssen erst die Sterne stimmen.«
    Cassie schaute sie erschrocken an. »Meinst du, dass sie es übereilen? Dass es zu früh ist? Denn wenn du das meinst, dann müssen wir es Kelly sagen.«
    »Nein, bei denen ist das in Ordnung. Aber nicht bei …«
    »Nicht bei wem?«
    Suzy starrte sie einen Moment lang grübelnd an. Dann sagte sie: »Na ja, ich hatte immer dieses Gefühl, dass … dass aus dir und Henry was werden könnte.«
    »Ich und Henry! Wie kommst du denn darauf?« Cassie war rot wie eine Tomate geworden. Hatte er was gesagt? Hatte sie doch gesehen, wie sie sich geküsst hatten?
    Suzy zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht. Es ist so … wenn man euch zusammen sieht, dann …«
    »Du halluzinierst ja«, sagte Cassie, die nicht weiter darüber reden wollte. »Was haben sie dir in die Infusion gegeben? Henry ist verlobt, falls du das vergessen haben solltest. Und ich bin ganz gewiss nicht auf der Suche nach einer neuen Liebe.«
    »Manchmal findet dich die Liebe aber trotzdem«, bemerkte Suzy.
    »Würdest du damit aufhören!«
    »Überleg doch mal! Was für ein unglaublicher Zufall, dass du ausgerechnet im Central Park mit ihm zusammengekracht bist.«
    »So was kann schon mal passieren«, murrte Cassie.
    »Ihr beide? In New York? Am selben Tag? Am selben Ort? Zur selben Zeit? Mum hat gesagt …« Suzy richtete sich auf und riss die Augen auf. Mit dramatischer Stimme zitierte sie: »›War es ein Zufall?‹ Und ich glaube, sie hat recht.«
    »Wie bitte?«
    »War es wirklich ein Zufall, dass du ihn damals überfallen hast? Oder war’s Bestimmung?«
    »Ich hab ihn nicht überfallen«, murrte Cassie. »Und du solltest dich als Horoskoptante verdingen.«
    Suzy grinste ungerührt. »Du hast an dem Abend vor zehn Jahren zwei Männer geküsst – du Schlampe! –, aber den falschen geheiratet. Der Meinung war und bin ich jedenfalls.« Sie wappnete sich vor Cassies Reaktion, indem sie sich in die Kissen drückte. Diese fiel wie erwartet aus: glühende Wangen, Stottern, empörter Protest.
    »Wa…? D-d-das ist nicht dein Ernst?«
    »Dass du eine Schlampe bist? Nein, das nicht.«
    Cassie bedachte sie mit einem sarkastischen Blick.
    »Ach, du meinst … doch, das ist mein Ernst. Wie gesagt, der Meinung war ich immer. Konnte natürlich nichts sagen, solange du verheiratet warst …«
    Cassie wandte seufzend den Blick ab. Warum sagte Suzy das ausgerechnet jetzt? Henry war mit einer anderen verlobt. Einer schönen, mysteriösen, modischen anderen. Was erwartete Suzy von ihr? Dass sie Lacey den Verlobten ausspannte? Bloß weil es ein paar leidenschaftliche Momente gab, vor denen er jedes Mal Reißaus genommen hatte? Außerdem hatte Suzy nicht gesehen, wie er sich im Moment benahm. Nach diesem lächerlichen kleinen, unglaublich atemberaubenden Kuss. Als ob sie ihm seine Seele geraubt hatte.
    »Es war bloß ein Kuss, Suze. Vor langer, langer Zeit«, sagte Cassie leise. »Es war nichts.«
    »Hm. Das sagst du. Aber dann sehe ich euch beide zusammen und ich frage mich: War es wirklich nichts?«
    Suzy nahm ihr Cupcake ab und bettete die Kleine in ihre Krippe. Besorgt schaute sie dann ihre Freundin an.
    »Was, wenn es alles war?«

48. Kapitel
    Henry stand am Herd und briet sich Speck und Pilze zum Frühstück, Kelly war gerade mit ihrem Toast fertig – Zehenspreizer an den Füßen, eine Feuchtigkeitsmaske im Gesicht und weiße Baumwollhandschuhe an den Händen –, als Cassie am nächsten Morgen in

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