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Ein Geschenk von Tiffany

Ein Geschenk von Tiffany

Titel: Ein Geschenk von Tiffany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swan Karen
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blendenden Gruppe zu übersehen.
    »Wo soll ich hin?«, fragte sie in die Dunkelheit und schaute auf das Treiben hinab. Das stehende Publikum hatte Einlass gefunden und rangelte nun darum, wer die Stuhllehnen der letzten Sitzreihe umklammern durfte. Man bewachte seinen Platz dort hinten ebenso eifersüchtig wie die Chefredakteurinnen der wichtigsten Zeitschriften den ihren in der ersten Reihe. Auch hier herrschte eine eindeutige Hackordnung.
    »Lass die ja nicht aus den Augen«, murrte Hannah ins Mikro. »Die würden alles tun, um einen Sitzplatz zu kriegen.«
    Und ich alles für ein Thunfischsandwich, dachte Cassie. Sie hatte Kellys Häppchendiät gründlich satt (satt! welche Ironie!). Von wegen »oft und wenig«. »Selten und wenig« beschrieb es schon eher. Sie hatte Gewicht verloren. Kein Wunder, bei 19-Stunden-Arbeitstagen und einem gebrochenen Herzen. Aber im Gegensatz zu Kelly, die neidisch zusah, wie Cassie vor ihren Augen zusammenschrumpfte, hatte diese nicht den Wunsch, dünner zu werden. Für sie war das kein Wert, sondern nur ein äußeres Zeichen ihrer inneren Verzweiflung.
    »Wo ist Aspen?«, zischte Hannah ihr ins Ohr, während sich der Saal füllte. »Sie sollte die Leute aus der ersten Reihe begrüßen.«
    Cassie sah sich um. Aspen war die Kronprinzessin in Kellys Team – superschlank, chic, reich wie Krösus, verfügte sie über geradezu stellare Beziehungen. Tatsächlich hatten sie es ihr zu verdanken, dass sich die Park-Avenue-Prinzessinnen heute die Klinke in die Hand gaben. Sie und Kelly kannten sich seit dem Kindergarten, aber während Kelly eine englische Schule besucht hatte, war Aspen auf die renommierte Juilliard School in Manhattan gegangen und verfügte daher über weit engere Beziehungen zur New Yorker High Society.
    »Siehst du sie irgendwo, Cassie? Ich hab gerade erfahren, dass Olivia Delingpole vorgefahren ist.«
    Wer? Cassie sah sich panisch um. Wo war Aspen?
    Nun meldete sich eine andere Stimme – Zara, zweite Kundenberaterin. »Sie ist hinten bei Bebe und Kelly. Ein Notfall. Der Reißverschluss am Finalkleid ist geplatzt, und sie können Selena da nur rauskriegen, indem sie die Nähte aufmachen. Aspen und Kelly müssen nun die ganze Auftrittsreihenfolge ändern.«
    »Scheiße! Sie sollte doch die Gäste in Empfang nehmen!« Pause. »Okay, pass auf – Scheiße! Cassie, jetzt musst du eben da runter. Geh und nimm Olivia in Empfang.«
    Cassie erstarrte.
    »Los, los, mach schon!«
    Cassie eilte die Stufen hinunter. »Äh … ganz kurz … wie sieht sie aus? Olivia Delingpole? Woran erkenne ich sie?«
    Die nun folgende Stille verriet, dass dies die falsche Frage gewesen war.
    »Du weißt nicht, wer Olivia Delingpole ist? Chefredakteurin von Harper’s Bazaar ?«
    Cassie hatte den Fuß der Treppe erreicht und stand jetzt erneut im Scheinwerferlicht. Die Models waren wieder hinter der Bühne verschwunden, der Laufsteg war verlassen. Die Fotografen prüften ihre Ausrüstung, gelegentlich flammte ein Blitzlicht auf. Cassie schaute hoch zur Kontrollkabine, in der Hannah stand. Sie konnte sie zwar nicht sehen, wusste aber, dass Hannah sie durch die Scheiben sehen konnte. Hilflos schüttelte sie den Kopf, kaute zerknirscht auf ihrer Unterlippe.
    Dann fiel ihr Blick auf eine ganz in Camel gekleidete Frau mit einer großen roten Handtasche über dem Arm. Sie eilte auf sie zu.
    »Nicht die, du Trottel!«, brüllte Hannah ihr ins Ohr. Sie hatte gemerkt, welches Ziel Cassie anvisierte. »Das ist doch nur die Accessoires-Redakteurin von Red Carpet . Die Frau, die du suchst, trägt einen Tory-Burch-Mantel – sie kommt direkt auf dich zu.«
    Einen was? Tory was Mantel? Wie die englische Partei? Wie sollte ihr das denn helfen? Ein Parteiemblem? Eine ganze Schar von Frauen kam auf sie zu. Und alle trugen Mäntel.
    »Noch ein Tipp?«, flehte Cassie nervös. »Haarfarbe?«
    »Blond.« Eisiger Ton.
    Ihr Blick hüpfte über die Gruppe. Nur zwei Brünette. Der Rest Blondinen. Kelly, wo bleibst du nur?
    Und schon waren sie da. Ihr Headset verriet sie als eine, die Bescheid wusste. Abwartend blieben sie vor ihr stehen. Der Gedanke, dass sie nicht wusste, wer sie waren, kam ihnen offensichtlich überhaupt nicht in den Sinn.
    Cassie neigte den Kopf zur Seite und sagte nervös lächelnd: »Herzlich willkommen, meine Damen. Wir freuen uns sehr, dass Sie kommen konnten. Dürfte ich Ihre Tickets sehen?«
    »Scheiße! Was machst du da?«, kreischte Hannah ihr ins Ohr. »Natürlich haben die Tickets. Wir sind

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