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Ein Geschenk von Tiffany

Ein Geschenk von Tiffany

Titel: Ein Geschenk von Tiffany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swan Karen
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brauchst dir keine Sorgen zu machen. Du hast seine Verlobte nicht gesehen. Die würde sogar ich heiraten.« Sie wandte sich noch einmal dem Verkäufer zu. »Danke vielmals für alles, das war sehr nett von Ihnen.«
    »War mir ein Vergnügen, Madam«, sagte er, amüsiert über ihre freudige Erregung. »Und frohe Weihnachten.«
    »Frohe Weihnachten!«, erwiderte Cassie glücklich. Lächelnd schaute der Mann ihr nach, als sie mit schwingender Tüte und grollendem Freund davonging.
    Sie konnte nicht bis zum nächsten Tag warten. Unmöglich. Sobald sie das Paket zu den anderen unter den Christbaum gelegt hatte (weniger »unter« als »daneben«), fing sie an, aufgeregt hin und her zu laufen. Es war so riesig! Und so leicht! Und so blau! Wer konnte diesem Blau schon widerstehen? Was mochte drin sein?
    »Wusstest du, dass wir daheim immer ein Geschenk schon am Vorabend aufmachen durften?«, log sie und schmiegte sich schmeichelnd an Luke, der gerade zwei Martinis für sie mixte.
    »Das ist ein skandinavischer Brauch«, antwortete er mit zu Schlitzen verengten Augen. Obwohl er natürlich selbst vor Neugier platzte.
    »Ach ja?« Sie sah mit großen Unschuldsaugen zu ihm auf.
    »Ja.«
    »Wir … haben Skandinavien immer bewundert.«
    »Ach ja? Von Hongkong aus?«
    »Klar! Wir … lieben Ikea! Und Daddy ist immer Volvo gefahren!« Sie freute sich über ihren Geistesblitz.
    »Na gut, dann darfst du meins aufmachen.«
    Cassies Gesicht fiel zusammen. Ihr Bluff war aufgeflogen.
    »Na gut, na gut! Dann mach’s eben auf! Bevor du uns noch beide in den Wahnsinn treibst!«
    Cassie klatschte quietschend in die Hände und hoppelte zum Baum. Sie setzten sich mit dem Paket aufs Sofa und zupfte an den Schleifen, die leicht aufgingen. Sie hob den Deckel hoch und schaute rein.
    Luke beobachtete sie mit ausdrucksloser Miene.
    »Und? Was ist drin? Ein Baby-Hippo? Ein Spielzeugbagger?«
    »Es ist …« Sie griff in die Schachtel. »… noch ’ne Schachtel.« Sie hob eine etwas kleinere, aber immer noch ziemlich beeindruckende Schachtel raus.
    Luke zog überrascht die Augenbrauen hoch – vielleicht auch erleichtert, wie Cassie vermutete. Sie biss sich gespannt in die Lippe und zog diese Schleife ebenfalls auf. Und hob den Deckel.
    Stille.
    »Und?«, fragte Luke ungeduldig. Er sah aus, als wollte er ihr die Schachtel aus der Hand reißen und alles selbst aufmachen.
    Sie hob den Kopf und schaute ihn an. »Noch ’ne Schachtel.«
    Auf Lukes Gesicht breitete sich ein zufriedenes Grinsen aus. »Vielleicht kriegst du ja bloß einen Haufen leere Schachteln von ihm«, sagte er schadenfroh. Cassie packte weiter aus, eine – leere – Schachtel nach der anderen.
    Schließlich hob sie die letzte heraus. Es musste die letzte sein: Sie passte gerade mal auf ihre Handfläche. Um sie herum lagen an die zwölf leere Schachteln.
    Langsam hob sie den Deckel und sah dabei, dass so etwas wie Angst über Lukes Gesicht zuckte. Die Schachtel hatte genau die richtige Größe für einen Ring.
    »Ach«, keuchte Cassie, »eine Halskette!«
    Auf Lukes Gesicht machte sich Erleichterung breit. Jetzt konnte er sich sogar ein großzügiges Grinsen leisten. »Komm, lass sehen.«
    Sie hielt ihm die Schachtel hin. Darin lag ein kleines silbernes Vorhängeschloss an einer zarten silbernen Kette. »Aha«, sagte er, »nett.«
    »Wie hübsch!«, rief Cassie und nahm die Kette raus. »Könntest du mir mal helfen?«
    Sie entblößte ihren Nacken und ließ sich die Kette von ihm zumachen. Das Schloss fühlte sich schwer an. Sie wollte es nehmen und ansehen, doch da fiel es von der Kette.
    »Ach!«, rief sie aus und sah sich suchend nach dem Anhänger um. Als sie ihn gefunden hatte, versuchte sie ihn wieder an die Kette zu hängen, aber der gebogene Arm ließ sich nicht zudrücken. Sie nahm ihn wieder ab und schaute sich den Schließmechanismus genauer an. Sie entdeckte ein Schlüsselloch, wie bei einem richtigen Vorhängeschloss. »Liegt da vielleicht noch ein Schlüssel in der Schachtel?«, fragte sie.
    Luke sah nach. »Nö, wieso?«
    »Hm. Das lässt sich nicht schließen. Ich hab das Gefühl, dass man dazu einen Schlüssel braucht.«
    Luke sah noch mal nach, aber da war keiner. »Nichts.« Er zuckte die Achseln, nahm ihr den Anhänger aus der Hand und studierte ihn genauer.
    »So eine Schande«, seufzte sie. »Ich hoffe, ich kann ihn nach den Feiertagen umtauschen.«
    »Das bezweifle ich«, sagte Luke, »da ist was eingraviert.«
    Cassie schnappte nach Luft. »Was?« Sie beugte

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