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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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Stimmchen. Laura sprang auf und riss die Tür auf. Fee stand draußen, das Kinn an die Brust gedrückt, weil sie Lauras Post darunter eingeklemmt hatte. In den Händen hielt sie zwei dampfende Tassen Tee.
    Â»Was machst du denn da?«, schimpfte Laura sofort los und zog ihr die Briefe unterm Kinn weg.
    Â»Ahh, das ist besser«, stöhnte Fee und dehnte ihren Hals. »Bin schon ganz steif geworden, den ganzen Weg über den Strand hierher. Ich dachte schon, ich …« Sie hielt inne, den Mund weit aufgerissen. Sie hatte Lauras blond gesträhntes Haar erblickt.
    Laura wurde sofort fürchterlich nervös und überspielte es mit Schimpftiraden – immer die beste Verteidigung. »Wieso läufst du denn eine halbe Meile mit heißem Tee rum, wo ich doch extra gesagt habe, du sollst die Milch und Tassen mitbringen, damit wir uns den Tee hier machen können?« Sie deutete auf einen blitzblanken roten Teekessel, der auf der neuen weißen Küchenanrichte bereitstand.
    Fee starrte sie noch immer an. »Blond?«, sagte sie fassungslos.
    Â»Nicht meine Idee. Cats und Kittys«, brummelte Laura und strich sich nervös über ihre blonde Mähne. »Wie findest du’s?«
    Â»Wie ich es finde? Du weißt ganz genau, wie ich es finde! Ich sag doch schon die ganze Zeit, du sollst dir die Haare färben lassen! Aber nein, meine Meinung zählt ja nicht. Und kaum bist du bei den Posh Girls in der Schweiz, wirst du zu Wachs in ihren Händen! Und deine Nägel …« Sie packte Lauras Hand und musterte den grauen Nagellack. »Du lackierst dir doch nie die Nägel!«
    Â»Das ist Chanel.«
    Â»Ach ja?«, sagte Fee unbeeindruckt. »Na, mit der Farbe sehen sie aus wie Leichenhände.« Sie ließ Lauras Hand verächtlich fallen. »Ich fasse es nicht … Ich meine, da bist du mal drei Tage weg, und schon kommst du als ganz anderer Mensch zurück!«
    Laura hielt den Atem an. So hatte sie sich auch gefühlt. Wie ein anderer Mensch. Dort draußen.
    Â»Hat Jack dich schon gesehen?«
    Laura schüttelte den Kopf. »Es sind doch bloß ein paar Strähnchen, Fee. Die wachsen wieder raus, sollte es Jack nicht gefallen.« Sie presste ihre Lippen zusammen, war den Tränen nahe. Das schien ihr in letzter Zeit ständig zu passieren. Sie war das reinste Nervenbündel.
    Fees Miene besänftigte sich. Sie kannte Laura zu gut. »Na, na, bloß nichts überstürzen. Es sieht viel besser aus. Hab ich doch immer gesagt. Es kränkt mich nur, dass du auf irgendwelche Fremden hörst, während ich mir den Mund fusslig rede, das ist alles.«
    Â»Aber das sind keine Fremden, Fee …«, begann Laura, stockte jedoch, als sie Fees Gesicht sah.
    Sie schwiegen.
    Â»Na, jedenfalls, das ist hier richtig toll geworden!«, sagte Fee, wohlweislich das Thema wechselnd.
    Laura nickte. Mit einem Schweizer Chalet mit Lederfußböden ließ es sich zwar nicht … Sie kniff kurz die Augen zu. Nein. »Wenn erst mal alles schön gestrichen ist, dann … ja«, sagte sie lahm.
    Â»Du brauchst noch ein paar Haken für deine Tauch- und Schwimmsachen.« Fee strich über eine der Wände. »Und ein Regal für Handtücher. Oder noch ein paar mehr Haken.«
    Â»Ja. Ich hab schon einen Korb gekauft, für Schuhe und Sandalen. Oder Gummistiefel im Winter.«
    Â»Jup, gute Idee.«
    Â»Und ich dachte, ich könnte vielleicht einen Vorhang hier aufhängen, damit man diesen hässlichen Gaskanister nicht mehr sieht.« Laura trat leicht mit dem Fuß dagegen. Kein Vergleich mit dem Sushigrill im Chalet.
    Mit den dampfenden Teetassen in den Händen schauten sie sich in dem winzigen Raum um.
    Â»Jack wird sich riesig freuen, Laur. Und wenn er erst hört, wie viel Arbeit du reingesteckt hast, um sie für ihn herzurichten …« Fee warf ihr einen scheuen Blick zu, als könne sie die neue Laura noch immer nicht ganz annehmen. »Du hast ein bisschen Farbe gekriegt.«
    Â»Ja?« Laura berührte ihr Gesicht. Sie musste daran denken, dass sie gestern um diese Zeit mit dem Motorschlitten über die Pisten gejagt war, fest an Rob geklammert. »Wahrscheinlich vom Wind gerötet«, sagte sie mit erstickter Stimme. Sie wandte sich rasch ab und ging in die Hocke, rührte im Farbeimer.
    Fee beobachtete sie. »Stimmt was nicht?«
    Â»Nein, wieso?«
    Â»Ich weiß nicht.

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