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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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Schätzchen. Tschüss dann!«
    Fee hatte sich aufgesetzt. »Ziemlich anhänglich, was?«, bemerkte sie kühl.
    Â»Ja, vielleicht.«
    Â»Du solltest vorsichtig sein, Laura.«
    Â»Wieso?«
    Â»â€ºFreundlich, aber nicht zu familiär‹, das hat mein Opa immer gesagt. Weise Worte, finde ich. Es sind schließlich nur Kunden von dir, vergiss das nicht.«
    Laura warf Fee einen Blick zu. »Das klingt, als ob du eifersüchtig wärst, Fee.«
    Â»Ich bin nicht eifersüchtig!«
    Â»Ach nein?« Laura zog eine Braue hoch.
    Fee bedachte Laura mit ihrem unschuldigsten Blick. Eine kurze Stille trat ein. Etwas hatte sich zwischen ihnen verändert, das konnte Laura deutlich fühlen. Andere Leute waren zwischen sie gekommen – erst Paul, jetzt Kitty und die anderen. Sie hatten ihr gemütliches kleines Vakuum aufgebrochen. Eine unbegreifliche Spannung, ja Gereiztheit lag seitdem bei jedem Gespräch in der Luft.
    Â»Tee, ja, Mylady?«, sagte Fee und stemmte sich stöhnend hoch.
    Â»Lass nur, ich mach schon«, seufzte Laura und erhob sich von ihrem Hocker.
    Â»Hast du schon mit Jack geredet, seit du heimgekommen bist?«, wollte Fee wissen. Sie musterte Laura verstohlen.
    Â»Nein. Stimmt, ich sollte ihn anrufen. Am Strand hatte ich keinen Empfang. Ich mach’s jetzt gleich.«
    Â»Ach nein, warte noch ein bisschen – trinken wir erst unseren Tee.«
    Â»Ich will ihm bloß Bescheid sagen, dass ich wieder daheim bin.«
    Â»Das kann noch warten. Wenn du mit ihm telefonierst, haust du hinterher immer gleich ab. Er sagt dann, dass er gerade dabei ist, ein romantisches Dinner für zwei zu kochen, und ich kann mir meinen Tee mal wieder abschminken. Und was mache ich dann?«
    Â»Ihn selber zubereiten?«, schlug Laura grinsend vor. Sie war erleichtert, dass Fee wieder etwas von ihrer alten Lebhaftigkeit zeigte.
    Â»Ich!«, keuchte Fee und wischte diese Vorstellung mit einer empörten Handbewegung beiseite. Sie ließ sich aufs Sofa zurückfallen.
    Laura verdrehte die Augen und ging zur Küchenzeile. Auf dem Weg dorthin schaute sie zufällig zum Bad und erblickte sich im Spiegel über dem Waschbecken. Sie blieb unwillkürlich stehen und begutachtete ihren neuen Look. Sie versuchte sich vorzustellen, was Jack wohl davon halten mochte. Was würde er sagen? Und was würde sie darauf sagen?
    Dann nickte sie knapp, wie ein Offizier seinem Sergeant zunicken würde. Es war nur eine andere Haarfarbe, das bedeutete noch gar nichts. Sie war noch immer Jacks Liebste, die Frau, für die er sich entschieden hatte – auch wenn sie schwächlich und unterwürfig war und engstirnig und sarkastisch. Sie blinzelte heftig. Nein, sie wollte nicht an Robs verletzende Worte denken. Nicht mehr. Das war Vergangenheit. Jetzt war sie wieder zuhause und in Sicherheit. Hier brauchte sie kein Netz.

29. Kapitel
    S ie stellte Dolly in der Garage hinterm Haus ab und machte sich auf den Weg durch den Garten, wobei sie sorgfältig den Stellen auswich, wo sich gerne Glatteis bildete. Das Cottage war dunkel. Kein Licht brannte. Ob Jack einen großen oder einen kleineren Weihnachtsbaum gekauft hatte? Und wo er ihn wohl aufgestellt hatte? Dies gehörte zu den drei Dingen, über die sie sich jährlich stritten. Das zweite war, dass Valentinskarten nicht romantisch waren (Lauras Standpunkt) und das dritte, dass Aschermittwoch auch ein freier Tag sein sollte (seiner).
    Leise betrat sie das Haus durch die Hintertür. Wahrscheinlich hatte er den Baum in der Wohnzimmerecke aufgestellt, obwohl er genau wusste, dass sie ihn lieber im Erkerfenster stehen hatte, das zur Straße wies. Das wirkte viel festlicher und verlieh zusätzlichen Sichtschutz vor neugierigen Blicken. Jack jedoch war das zu nahe an der Tür. Er behauptete, dann immer das Gefühl zu haben, in eine Hecke hineinzulaufen.
    Laura knipste das Licht an und hängte ihren Mantel an den Garderobenhaken. Dann machte sie die Wohnzimmertür auf, um zu sehen, wie er geschmückt hatte. Tief enttäuscht schaute sie sich um. Es war nichts gemacht, nur der Teppich war gesaugt. Kein Baum, kein Schmuck, nicht mal ein Adventskranz. Auf dem Sofatisch stand noch die Maiglöckchen-Duftkerze vom Sommer. Es hätte ebenso gut Juli sein können.
    Enttäuschter, als sie es sich eingestehen wollte, ging sie in die Küche, schüttelte ihre Schuhe ab und schaute in den

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