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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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sie an die kalte, glatte Rückwand des Lifts. Aber seine Lippen waren heiß, ein zügelloser Kuss, der Leidenschaften und Farben in ihr entzündete, die sie rigoros unterdrückt hatte. Wieder spürte sie den essenziellen Unterschied zwischen bloßem Existieren und richtigem Leben. Es war wie ein Schlag – sie konnte sich nicht dagegen wehren. Alles in ihr, ihr ganzer Körper, sehnte sich nach dieser Leidenschaft wie nach der Luft zum Atmen.
    Aber es konnte nicht andauern. Sie durfte es nicht zulassen. Mit einem Ruck riss sie sich von ihm los. Die Vitalität, die er in ihr hatte aufflackern lassen, fiel sofort in sich zusammen. Als würde man von einem Feuer zurückweichen, ließ die Hitze mit jedem Schritt nach. »Nein«, sagte sie und tastete sich an ihm vorbei zur Tür. Sie musste raus. Nur weg. Weg von ihm. Weg von alldem.
    Â»Laura«, stieß er flehend hervor. Seine Brust hob und senkte sich von der Anstrengung, nicht die Hand auszustrecken und sie erneut zu packen. Aber sie schüttelte den Kopf.
    Â»Nein …«
    Â»Laura, es tut mir leid … bitte, rede mit mir!«
    Aber die Frau, die er – wie sie wusste – in ihrem Kuss entdeckt hatte, sie war bereits wieder verschwunden. Diese Frau, die er unbedingt finden und die sie ebenso hartnäckig verbergen wollte.

28. Kapitel
    E s war zwar erst zwei Uhr nachmittags, aber Laura hatte jede Minute dieses Tages in hektischer Aktivität verbracht – und genau das war ihr Ziel. Bloß nicht innehalten und nachdenken. Und bis jetzt funktionierte es großartig: ein Rückflug im Morgengrauen, dann der Berufsverkehr auf der Autobahn während des gesamten Nachhauseweges, der höchste Konzentration erforderte. Als sie das Haus leer vorfand, legte sie deswegen noch lange keine Pause ein. Sie würgte rasch ein Schinken-Sandwich herunter, steckte die Reisewäsche in die Waschmaschine und machte sich sofort auf den Weg zum Baumarkt, um Farben für die Hütte zu kaufen. Sie war bereit, mit Vehemenz wieder in das Leben einzutauchen, das sie zurückgelassen hatte. Verbier hatte es nie gegeben.
    Laura hob die schweren Farbeimer aus Dollys Kofferraum und wankte damit über den Sand zur Hütte. Behutsam stellte sie sie auf der neuen Veranda ab. Sie wollte keinen Kratzer in das Werk des Schreiners machen. Es war großartig geworden: Die verrotteten Planken waren verschwunden und durch neue ersetzt. Das Dach war mit Filz abgedichtet, ein neuer Fußboden verlegt und die Fenster mit Dreifachglas verglast worden, was hoffentlich den Wind erfolgreich abhalten würde. Sie tätschelte sie triumphierend.
    Sie hatte Fee vom Auto aus angerufen und gebeten, auf dem Herweg in der Werkstatt vorbeizuschauen und ein paar Tassen und frische Milch für den Tee mitzubringen. Dann konnten sie sich an die Arbeit machen: Alles, was jetzt noch zu tun war, waren der Außen- und Innenanstrich und die Einrichtung.
    Nervös und hibbelig starrte sie den Strand entlang. Noch kein Zeichen von Fee. Wo blieb sie nur? Sie wollte nicht still stehen müssen. Bibbernd blies sie in ihre eisigen Hände und krümmte die Zehen in ihren Gummistiefeln, um die Blutzirkulation anzuregen. Es war kälter geworden übers Wochenende. Erstaunlicherweise fror sie hier mehr als in Verbier. Über der Nordsee zog ein Sturm heran, und der Wind hatte bereits aufgefrischt. Weiter draußen auf dem Meer peitschte er die Wellen auf wie Sahnehäubchen, und auch der Strand hatte einen Schnurrbart aus braunem Schaum bekommen.
    Laura suchte in der Hütte Schutz vor der eisigen Kälte. Sie zog die halb verglaste Tür hinter sich zu und sperrte das Tosen des Meeres aus. Der Zimmermann hatte einen Riegel an der Tür angebracht, doch reichte auch das nicht als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme. Sie wusste, dass sie hier nichts Wertvolleres rumliegen lassen durfte als einen Kugelschreiber. Welche Alarmvorkehrungen Jack wohl treffen würde, wenn er die Hütte geschenkt bekommen würde? Laserstrahlen wahrscheinlich. Und ein bewaffneter Wachdienst, der regelmäßig am Strand patrouillierte.
    Sie ging in die Hocke und hebelte einen der Farbeimer auf. Hektisch begann sie darin herumzurühren – prompt landeten ein paar Farbspritzer auf dem neuen Fußboden.
    Â»Mist«, brummte sie und versuchte sie eilig mit einem Schmutzlappen wegzurubbeln.
    Â»Da bin ich!«, rief ein dünnes

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