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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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Sauberkeit – sie hätte sich praktisch in den Fliesen schminken können. Ein schönes, ordentliches, hygienisches Bad. Oder steril, je nachdem, wie man es betrachten wollte.
    Ein Knarren ließ sie zur Tür blicken. Ein rundes kleines Gesicht schob sich herein. Laura deckte instinktiv ihre Brüste zu, obwohl der Schaum so dicht war, dass man darin sogar ein Unterseeboot hätte verstecken können.
    Â»Ich muss Kacka«, verkündete das Kind.
    Â»Oh, ja, natürlich«, stammelte Laura. »Wenn du mir eine Minute Zeit lässt, dann mache ich das Bad frei.« Offenbar war dies der Zeitpunkt, an dem es höflich wäre, sich wieder bei der Gastgeberin zu melden. Sie machte Anstalten, aus der Wanne zu steigen.
    Â»Oder auch nicht«, sagte sie zu sich selbst und sank wieder in die schaumigen Fluten zurück. Das kleine Mädchen war bereits hereingekommen. Den Blick geflissentlich zu Boden gerichtet ging es zum Waschbecken, holte sich das kleine Plastiktreppchen, stellte es vors Klo, hob den Rock und nahm Platz.
    Mit wachsendem Alarm verfolgte Laura, wie sich das Gesicht des Kindes von Rosa zu Rot zu Blaulila verfärbte.
    Â»Ã„hm … wie heißt du denn?«, fragte sie töricht, den Blick fromm zur Decke gerichtet.
    Keine Antwort.
    Â»Ich … ich heiße Laura.«
    Immer noch nichts, nur lautes Prusten und Stöhnen. Laura beschloss, es gut sein zu lassen – das arme Kind brauchte offenbar jedes Quäntchen Sauerstoff, das es kriegen konnte.
    Â»Ach, da bist du!«, rief Kitty aus. Laura wäre fast gekentert, so hektisch drehte sie sich zur Tür, bevor sie jetzt wieder versuchte, ihren Oberkörper zu verdecken. Kitty lachte. »Entschuldige, Laura! Achte nicht auf mich.« Sie kam herein und half dem kleinen Mädchen vom Klo. »Komm, Martha, lass dir mal von Mummy den Po abwischen.« Sie griff nach einem Feuchttuch.
    Martha! Martha!, wiederholte Laura im Stillen. Bloß nicht vergessen.
    Die kleine Martha beugte sich gehorsam vor und ließ sich von ihrer Mutter den Po abwischen. Laura saß stocksteif in der Wanne. Wie kam es, dachte sie, dass sie hier vor Wildfremden ein Bad nahm? Nun ja, nicht ganz fremd. Sie hatte Kitty immerhin schon mal in einem Strampelanzug gesehen – das schafft eine gewisse Intimität. Aber so gut, dass sie einander beim Baden Gesellschaft leisteten oder sich gar den Popo abwischten, kannten sie sich nun auch wieder nicht!
    Â»So, das wär’s, Madam. Und jetzt geh in dein Zimmer, und zieh dich aus, jetzt wird gebadet.«
    Auf Lauras Gesicht zeichnete sich Panik ab. Würden jetzt etwa gleich alle hier reinkommen?
    Â»Ich wollte gerade raussteigen«, verkündete sie, ohne sich zu rühren. Es war eine Sache, sich vor einer Fünfjährigen nackt zu zeigen …
    Â»Spitze«, strahlte Kitty. Draußen klang es, als ob eine Büffelherde die Treppe heraufpoltern würde. Das musste der Rest der Kinderschar sein. »Sei so lieb, und lass das Badewasser nicht ab, ja?«
    Laura wartete, bis Kitty verschwunden war, dann sprang sie wie von der Tarantel gestochen aus der Wanne. Eilends wickelte sie sich in das große Badetuch, das Kitty ihr mitgegeben hatte. Sie war gerade dabei, es sicher festzustecken, als die Tür aufsprang und eine Horde kleiner Wesen hereinplatzte. Mit großen Augen starrten sie zu ihr auf.
    Â»Kinder, das ist Tante Laura!«, brüllte Kitty vom Gang. Sie stand vor dem Wäscheschrank und holte einen Stapel Handtücher heraus. »Sie wird heute bei uns übernachten.« Zu Laura sagte sie: »Bei uns heißen Erwachsene entweder Tante oder die Mama von Sowieso. Ich hoffe, es macht dir nichts aus.« Sie kam mit einem Stapel Handtücher angewankt, den sie auf den Fußboden fallen ließ. Sie stemmte die Hände in die Hüften und zählte kurz ihre Brut durch, um sicherzugehen, dass keiner fehlte. Mit einem Ausdruck schieren Terrors behielt Laura die sie umwuselnde Kinderschar im Auge, die Arme fest an den Körper gepresst, damit ihr Handtuch nicht verrutschte.
    Â»Also, nur damit du’s mal gehört hast: Das ist Tom, der Älteste, er ist acht«, erklärte Kitty und tätschelte den Kopf, der am weitesten aus der Menge herausragte. »Dann kommt Lucie, sie ist sieben; das ist Martha, sie ist fünf; Finn ist vier. Und Samuel kennst du ja schon.«
    Laura nickte. Allerdings. Der kleine Teufel hatte zumindest

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