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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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altmodischen Dampfdrucktopf, der aussah, als würde er aus den Siebzigern stammen.
    Acht, verkündete ihr Magen laut knurrend. Sie hatte ja kein Mittagessen gehabt, war von Min gleich zu Olive gefahren. Und auch der Pflaumenkuchen schien schon eine Ewigkeit her zu sein. »Ach, sechs«, antwortete sie höflich.
    Kitty tat ihr trotzdem eine Männerportion auf, bevor jeder seinen Teller nahm und sich damit an den Tisch setzte. Joe aß schweigend, jeden Bissen mindestens fünfzig Mal kauend.
    Â»Kinder schlafen so schnell ein«, bemerkte Laura, die um ein Thema bemüht war, das nicht Joes Zorn erregen konnte.
    Â»Ja, ich weiß. Als ob sie eins mit dem Knüppel über den Schädel gekriegt hätten. Das Problem ist, dass sie in der Nacht meistens irgendwann wach werden«, seufzte Kitty, »und dann enden sie wieder bei uns im Bett. Zumindest die drei Kleinen.«
    Joe verdrehte stumm die Augen. Seine Geste verriet, dass sie natürlich auf seiner Seite landen würden. Wortlos aß er weiter. Laura fragte sich unwillkürlich, was Kitty bloß in ihm sah.
    Â»Ihr müsst ja völlig übermüdet sein«, sagte sie mitfühlend.
    Â»Ja, aber so ist das nun mal, in dieser Phase unseres Lebens, oder?«, meinte Kitty. »Ich sag mir immer, in zwanzig Jahren ist alles vorbei, dann sind sie auf der Uni oder sonst wo. Dann ist es hier sauber und aufgeräumt und still und …« Kitty erschauderte. Laura fiel auf, dass Joe seiner Frau aufmunternd zuzwinkerte.
    Â»Wie kommt Sugar denn mit diesem Wetter zurecht? Das ist doch gar nicht das Klima, das ein Kamel gewohnt ist.«
    Â»Kamele sind äußerst anpassungsfähige Tiere«, bemerkte Joe, »die reinsten Überlebenskünstler.«
    Laura starrte ihn an. Was wusste er schon vom Überleben?
    Kitty berührte seinen Arm. »Hat dir Tom seinen neuesten Witz schon erzählt?« Ihre Stimme war leiser, intimer. Laura fiel ein, was Alex ihr vom ersten Ferientag nach dem College-Abschluss erzählt hatte: dass die beiden geknutscht hätten, »wie die Wilden«.
    Er schüttelte den Kopf. Laura fiel auf, wie eng die beiden nebeneinandersaßen. Joe musste seinen linken Arm still halten, um Kitty nicht zu schubsen. Er hätte leicht ein Stück wegrücken können, schien aber zufrieden zu sein, wie es war.
    Â»Wie bringt man Lady Gaga zum Weinen?«, fragte Kitty, die jetzt schon das Kichern unterdrücken musste.
    Er zuckte die Achseln. »Keine Ahnung.«
    Â»Poke ’er face.«
    Schweigen. Laura nahm an, dass Joe nicht allzu viel Popmusik hörte, auf seinem Traktor. Dann brach Joe plötzlich in lautes Gewieher aus. Es klang wie der tiefe, heisere Schrei einer Wildgans. Der mürrische Ausdruck verschwand, und um seine Augen bildeten sich zahlreiche Lachfältchen.
    Zu ihrer größten Überraschung musste auch Laura mit einstimmen. Sie lachten und lachten, vor allem, wenn sie sich ansahen, bis sie schließlich in ein halb verlegenes Schweigen versanken.
    Kitty brach es als Erste. »Noch einen Nachschlag? Es ist noch genug da.«
    Laura zögerte unschlüssig. Erst als Joe seinen Teller wortlos seiner Frau hinschob, nickte auch sie. »Wenn wirklich noch genug da ist?«
    Â»Du brauchst sowieso ein bisschen was auf die Rippen, Laura«, sagte Kitty und ging mit den Tellern zur Anrichte. In diesem Moment klopfte es an der Haustür. »Schaust du, wer das ist, Joe?«
    Joe schob seinen Stuhl geräuschvoll zurück und stapfte davon.
    Â»Freut mich, dass ihr anfangt, euch ein bisschen besser zu vertragen«, bemerkte Kitty diplomatisch. Sie stellte Laura die zweite Portion hin. »Er ist gar nicht so schlimm, weißt du?«
    Laura war erschrocken darüber, wie genau Kitty die Situation einschätzte. »Nein, nein, das hatte ich auch nie gedacht«, log sie. Vom Gang drangen Männerstimmen herein.
    Â»Es liegt wahrscheinlich nur daran, dass ihr euch so ähnlich seid.«
    Was – mürrisch und unfreundlich? So schätzte Kitty sie also ein? Laura bekam einen Schreck. Sie häufte eine Riesenportion Rinder-Stew auf ihre Gabel und stopfte sie in den Mund. Mit Hamsterbacken begann sie zu kauen. Die Küchentür ging auf, und Joe trat ein, einen Besucher im Schlepptau.
    Â»Seht mal, wer da ist!«, sagte er in seinem muntersten Gastgeber-Ton. Er schenkte dem Neuankömmling ein Glas Wein ein.
    Hinter ihm betrat Rob die Küche.
    Er

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