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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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Kellner brachte ihre Seezunge. Keine von beiden sagte ein Wort, während er servierte. Cat spielte nervös mit ihrem Besteck.
    Â»Schon seltsam, oder?«, sagte sie, als der Kellner verschwunden war. »Ich hab das Gefühl, ich kann dir komplett vertrauen. Ich wusste es vom ersten Moment an. Das geht mir nicht oft so. Meistens habe ich eher das Gefühl, dass die Leute was von mir wollen.«
    Laura spürte, wie ihr das Herz aufging bei diesem Kompliment. Ihr ging es ebenso. »Dir ist das wohl noch nie passiert, oder? Dass dir jemand das Herz gebrochen hat?«
    Â»O doch.« Cat pickte mit ihrer Gabel eine mit frischem Pfefferminz gewürzte Erbse auf.
    Â»Im Ernst? Lass mich raten … Alex?«
    Cat lachte glockenrein. »Nein. Gott schütze ihn, aber das war eher umgekehrt. Ich weiß, dass ich es ihm vor Jahren gebrochen habe. Aber ich glaube, er hat mir inzwischen verziehen.«
    Â»Wer dann? War er gutaussehend und wildromantisch?«
    Â»Ja und nein. Gutaussehend schon. Romantisch, nein. Eher grausam. Es hat ihm gefallen zu sehen, wie ich mich vor ihm gedemütigt habe. Er hielt mich für eine verwöhnte Prinzessin – das hat er mir gleich anfangs ins Gesicht gesagt. Es hat ihm gefallen, mich zu zerstören.«
    Laura stockte. »Zerstören? Das klingt ja richtig sadistisch.«
    Cat starrte auf ihren Teller. »Ja, vielleicht war er das. Er mochte das Spiel, mochte die Macht, die er über mich hatte. Er hat mir nur gerade so viele Brocken hingeworfen, wie er benötigte, um mich bei der Stange zu halten. Meine ganze Leidenschaft blieb unerwidert. Wir haben es nur einmal gemacht. Und auch nur, weil ich ihn praktisch darum angebettelt habe. Und als wir es machten, da … da hat es ihn nur gelangweilt.« Ihre Stimme war ganz klein geworden.
    Sie holte tief Luft, kam wieder zu sich. Sie schaute Laura an, bemerkte ihren entsetzten Gesichtsausdruck. »Aber was soll man machen? Ich persönlich denke, dass alle interessanten Menschen Leid erlebt haben. Das macht stark. Es zwingt einen, irgendwie zu überleben, weiterzumachen. Glaubst du nicht?«
    Â»Ja«, sagte Laura leise. Sie nahm einen kleinen Bissen von ihrer Seezunge. Sie hätte kaum weniger hungrig sein können. »Gott sei Dank hast du Rob gefunden.«
    Â»O ja«, sagte Cat und drückte eine halbe Zitrone über ihrer Seezunge aus. »Ja, Gott sei Dank.«

38. Kapitel
    L aura lächelte ihrem Gegenüber zu, einer attraktiven, gepflegten, teuer gekleideten Frau. Golden glänzendes Haar, perfektes Make-up – dank der Expertenhand, die es aufgetragen hatte. Und auch das Kleid, das sie trug – ein babyrosa Marchesa mit Wasserfall-Rüschen –, vermittelte die richtige Botschaft: formell und gleichzeitig ein bisschen flippig, exklusiv und dennoch jugendlich. Sie erkannte sich selbst kaum wieder.
    Es klopfte, und sie wandte sich um. Cat kam herein, in einem zarten grauen, trägerlosen Federkleid. Sie strahlte, als sie Laura erblickte. »Oho! Jack wer?«
    Laura zuckte bei der Erwähnung dieses Namens innerlich zusammen, ließ sich aber nichts anmerken. Sie lächelte ebenfalls. Die Flasche Dom Pérignon zu Mittag wirkte immer noch. Ein wohlig-warmes Gefühl hatte sich in ihrem Kopf breitgemacht.
    Â»Und es macht dir wirklich nichts aus, dass ich dein Kleid trage?«, wollte Laura besorgt wissen. »Es ist so teuer! Wenn ich nun Wein drauf verschütte?«
    Â»Du siehst einfach fabelhaft darin aus, besser als ich.« Sie trat näher, stellte sich hinter Laura vor den Spiegel. Die beiden sahen aus wie Zwillinge. Abgesehen von den Augen, waren sie einander sehr ähnlich. Cat war natürlich hübscher, blonder, schlanker und größer, aber sie waren derselbe Typ.
    Â»Ich weiß immer noch nicht, wie du das mit meinen Augen hingekriegt hast. Wenn ich so was versuche, sehe ich am Ende immer aus, als wäre ich einem Verbrechen zum Opfer gefallen.« Laura beugte sich zum Spiegel vor.
    Â»Reine Erfahrung.« Cat lächelte. Kokett drehte und wendete sie sich vorm Spiegel und betrachtete sich von allen Seiten. Dann nahm sie, mit eingeknickter Hüfte, eine Fotomodellpose ein.
    Laura nahm ihre Handtasche, eine Clutch. Ob sie sich auf der Party auch so hinstellen sollte? Cat schlang sich ihre hellste Fellstola um die Schultern, Laura den Shahtoosh-Schal, den Cat ihr geborgt hatte. Zusammen betraten sie den Lift, fuhren

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