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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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hinunter und durchquerten die Hotellobby wie zwei Stars am Oscar-Abend in Bel Air.
    Der Wagen, den Rob für sie bestellt hatte, erwartete sie bereits. Mit perfekt synchronisierten Bewegungen stiegen sie rechts und links gleichzeitig ein. Der Gehsteig vor ihrem Boutique-Hotel war wundersamerweise vollkommen schneefrei und trocken, als wäre jemand mit einem Föhn am Werk gewesen. Laura schaute nach draußen. Sie fuhren an den goldverzierten, aufwendigen Toren des Kensington Palace und seinen Gärten vorbei, durch den Hyde Park, der um diese Zeit kaum noch Besucher hatte. Weihnachten lag in der Luft wie der Duft von Zimt und Zedern. Zahllose Spuren – Fahrradreifen, Hundepfoten und Fußgänger – durchzogen wie ein Netzwerk den Schnee. Büroangestellte, Hausfrauen und Weihnachtseinkäufer eilten im Schein der Straßenlaternen nachhause. Laura warf Cat einen aufgeregten Blick zu. Alle gingen heim, sie jedoch gingen aus. Sie dachte an den bevorstehenden Abend und daran, was sie stattdessen getan hätte: Allein in ihrer Werkstatt sitzen und Anhänger für die Präsentation raussuchen, während draußen die Tide an den Stelzen ihres Studios saugte. Sie dachte an den gestrigen Abend, das Krippenspiel der Grundschule in der Ottersbrooker Stadthalle … und an letztes Wochenende in Verbier. Und nächste Woche? Wo würde ihr Weg sie hinführen? Nicht nach Suffolk jedenfalls, dessen war sie sich sicher.
    Laura wandte sich Cat zu. »Für welche Wohltätigkeitsorganisation wird heute Abend eigentlich gesammelt?«
    Â»Keine Ahnung. Wir gehen auf so viele dieser Veranstaltungen. Aber das ist eine von den größeren. Da kommt was zusammen, glaub mir. Das Geld wird in Form von einer Auktion gesammelt. Die Preise – Urlaubsreisen et cetera – werden an den Höchstbietenden versteigert. Ehrlich, die Summen, für die manche von den Preisen weggehen … da schießen selbst mir Tränen in die Augen!«
    Laura hatte schon die Minibar des Hotels Tränen in die Augen getrieben. »Werden viele Stars kommen?«
    Cat lachte amüsiert. »Darauf kannst du wetten. Und jede Menge Paparazzi. Aber keine Sorge, uns lassen die in Ruhe, sobald sie sehen, dass wir nicht berühmt sind.«
    Laura nickte unbesorgt. Mit Cat an ihrer Seite fürchtete sie nichts.
    Da kaum Verkehr herrschte um den Park herum, hatten sie Knightsbridge innerhalb von wenigen Minuten erreicht. Staunend bewunderte Laura den ganzjährigen Fassadenschmuck von Harrods, der zu dieser Jahreszeit besonders passend wirkte. Selbst jetzt noch drängten sich Passanten vor den aufwendig gestalteten Schaufenstern. Sie kamen am Burberry vorbei mit seinen auffälligen Karoflaggen und den hohen Schwarz-Weiß-Postern, von denen einem sexy junge Dinger entgegenblickten – Beautiful Brit Young Things . Diese Gegend hier konnte es mit dem Times Square aufnehmen. Laura war froh, dass die Ampel auf Rot schaltete, als sie bei Harvey Nichols vorbeikamen. Sie und Cat drückten sich fasziniert die Nasen an den Autoscheiben platt. Vor einem Hintergrund aus Schneeflocken mit geradezu psychedelischer Wirkung, künstlichen Eishöhlen, gefrorenen Eiszapfen und Schneeeulen standen Schaufensterpuppen in mit Perlen bestickten Kleidern und teuren Wollmänteln.
    Â»Huh, dieser Rock gefällt mir«, keuchte Cat und zeigte vage auf eins der acht Schaufenster.
    Â»Mir auch«, sagte Laura sofort.
    Die Ampel schaltete auf Grün, und zwanzig Sekunden später fuhren sie vorm Hotel vor. Wie angekündigt, drängelten sich dort bereits Scharen von Fotografen und Reportern in der Kälte. Alle wollten sie ihre »Money-Shots« möglichst schnell im Kasten haben, damit sie ins warme Heim zurückkehren konnten. Laura und Cat kamen ohne große Schwierigkeiten durch – nur ein, zwei Kameras blitzten als Kompliment für die Bemühungen, die sie sich bezüglich ihres Aussehens gegeben hatten.
    Sie waren kaum eingetreten, als man ihnen schon ein Glas Champagner in die Hand drückte – wann gab es das nicht, in Cats Welt? – und Laura nicht nur Jemima Goldsmith, sondern auch Boris Johnson, den Londoner Bürgermeister, entdeckt hatte.
    Cat stupste Laura mit dem Ellbogen an. »Komm, gehen wir erst mal nach hinten durch und schauen uns die Preise an.« Laura folgte ihrer neuen Freundin bereitwillig. Freundlich lächelte sie in bekannte und

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