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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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Camilla so gut unterhielt, dass ihr die Wimperntusche zerrann, warf einen Blick zu ihnen herüber.
    Ihre Unterhaltung wurde zum fünfzehnten Mal vom Auktionator unterbrochen.
    Â»Und nun, Ladys und Gentlemen, kommen wir zum Posten mit der Nummer fünfzehn: ein Original in Öl, gemalt von dem Mann, der innerhalb kürzester Zeit zu einem der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler Großbritanniens aufgestiegen ist: Ben Jackson. Das Gemälde hat die Maße zwei Komma sechs Meter mal zwei Komma drei und trägt den Titel ›Wind Four‹. Es ist das letzte aus einer hoch gerühmten Serie von Bildern, die im vergangenen Monat in Manhattan Rekordpreise erzielt haben. Wir starten das Gebot mit 150.000 Pfund. Wer bietet 175.000?«
    Laura lehnte sich zurück und studierte Ben Jackson, der drei Tische entfernt saß. Er hatte die Ellbogen auf den Tisch gestützt, das Kinn bescheiden gesenkt, das Ohr seinem Nachbarn zugeneigt, der ihm etwas zuflüsterte. Er war ebenso beeindruckend wie seine Bilder. Laura fragte sich unwillkürlich, wie viel von der ungezügelten Wildheit in seinen Gemälden auch in ihm steckte. Nicht wenige Frauen im Saal waren mehr daran interessiert, ihn zu begutachten als sein Bild. Die Gebote überstiegen rasch die Halbmillionenmarke, aber Cat gehörte nicht zu den Bietern. Sie machte Laura mit einer Geste auf sich aufmerksam.
    Â»Klo«, formte sie mit den Lippen.
    Â»Jetzt?«, fragte Laura lautlos zurück. Die Höflichkeit gebot, während des Bietens sitzen zu bleiben und zu schweigen, damit die Bieter ungehindert ihre Gebote abgeben konnten. Jetzt aufzustehen wäre, als würde man mitten im Finalsatz den Court von Wimbledon verlassen.
    Aber Cat schob geräuschvoll ihren Stuhl zurück und erhob sich wie eine Göttin. Laura folgte gehorsam. Sämtliche Blicke richteten sich auf sie, die zusammen zwischen den Tischen hindurch zum Ausgang gingen. Der Auktionator hielt inne und rief sie an.
    Â»Aber meine Damen! Hab ich was Falsches gesagt?« Allgemeines Gelächter.
    Cat wandte sich geschmeidig zu ihm um. »Im Gegenteil. Wir kommen wieder, wenn die richtig guten Sachen aufgerufen werden.«
    Vereinzeltes Gelächter.
    Â»Die richtig guten Sachen?«, wiederholte der Auktionator erstaunt. Er schien den Schlagabtausch mit der unbekannten Schönen regelrecht zu genießen. »Ben Jackson kann Sie also nicht in Versuchung führen?«
    Â»Er ist ganz nett, aber … ich fürchte, nein«, antwortete Cat hochmütig.
    Ganz nett? Ben Jackson? Ben Jackson war so »nett« wie eine Wildkatze.
    Selbst in diesem Saal voller Berühmtheiten und Superreicher war es Cat, die die Aufmerksamkeit auf sich zog. Laura stand stumm und zutiefst verlegen neben ihr. Sie hatte fürchterliche Angst, dass der Auktionator gleich auch sie aufs Korn nehmen könnte.
    Â»Er hängt bereits an meiner Wohnzimmerwand«, fuhr Cat unbekümmert fort, »und ich … bin auf der Suche nach etwas Neuem.«
    Â»Huuh!«, rief das Publikum angesichts dieser kaum verhüllten Schmähung. Ben Jackson saß regungslos an seinem Tisch.
    Â»Mrs …?«
    Â»Blake. Cat Blake.«
    Â»Mrs Blake. Und Ihre Schwester?«
    Cat hakte sich bei Laura unter. »Laura.«
    Laura schaute sie erstaunt an. Cat hatte den Auktionator nicht korrigiert. Ihr Herz schlug schneller. Dann merkte sie es also auch? Wie ähnlich sie einander waren? Vielleicht war es ja das, was sie so zueinander hinzog. Oder warum hätte sie ihr sonst mit ihrer Frisur und ihrer Kleidung weiterhelfen sollen? Sie hatte ihre Schwester in gewisser Weise ja auch verloren. Olive hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass ihre Beziehung unwiderruflich zerrüttet war.
    Â»Mrs Laura …?«
    Â»O nein, Laura ist nicht verheiratet«, schnurrte Cat und löste damit anerkennende Pfiffe von Seiten der Männer aus. Laura wurde knallrot. »Sie ist durchaus noch zu haben.«
    Â»Aber nicht mehr lange, wie mir scheint«, witzelte der Auktionator. »Nun, Sie setzen die Latte ganz schön hoch, Mrs Blake, wenn Ben Jackson Ihr Interesse nicht erregen kann. Ihr Mann muss entweder der glücklichste oder der mutigste Mann in diesem Raum sein. Wo ist er denn?«
    Garth sprang sofort auf und zeigte eifrig auf seinen Chef. »Hier!«
    Rob hatte das Kinn auf die Faust gestützt. Seine Miene hätte eine kleine Armee in die Flucht schlagen

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