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Ein Gesicht so schön und kalt

Ein Gesicht so schön und kalt

Titel: Ein Gesicht so schön und kalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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registrierten Schußwaffe,
die jetzt am Grund eines Flusses lag oder aber dort, wo niemand
Fragen stellte, als Tauschobjekt gegen ein Weihnachtsspielzeug
dienen würde.
    Am Montag verbrachte Geoff Dorso wieder einmal einige
Stunden bei dem Prozeß gegen Jimmy Weeks. Die
Anklagevertretung baute ihren Fall systematisch auf dem
soliden Fundament offenbar unwiderlegbarer Beweise auf.
Royce, der Bundesanwalt, der es offenbar darauf anlegte, als
Gouverneurskandidat gegen Frank Green anzutreten, widerstand
dem Impuls, sich großartig in Szene zu setzen. Mit dem sich
lichtenden Haupthaar und seiner Nickelbrille wirkte er wie ein
Gelehrter, und seine Strategie bestand darin, Schritt für Schritt
vorzugehen und jede nur mögliche Alternativerklärung für die
äußerst komplizierten Geschäftsvorgänge und Geldtransaktionen
von Weeks Enterprises nach und nach auszuschließen.
    Er hatte Schaukarten, auf die er mit einem langen Zeigestab
verwies, einen von der Art, erinnerte sich Geoff, wie ihn immer
die Nonnen benutzt hatten, als er noch in die Grundschule ging,
Geoff kam zu dem Schluß, daß Royce es meisterhaft verstand,
den Geschworenen Weeks’ Angelegenheiten auf verständliche
Weise nahezubringen. Man brauchte kein Mathematikgenie oder
Finanzexperte zu sein, um seinen Erläuterungen zu folgen.
    Royce holte den Piloten von Jimmy Weeks’ Privatflugzeug in
den Zeugenstand und nahm ihn unerbittlich ins Verhör. »Wie oft
haben Sie die erforderlichen Papiere für den Firmenjet
ausgefüllt?… Wie oft hat Mr.Weeks die Maschine
ausschließlich für private Zwecke verwendet?… Wie oft hat er
sie Freunden für ihre privaten Unternehmungen zur Verfügung
gestellt?… Wurden die Kosten nicht jedesmal, wenn die
Motoren dieser Maschine angelassen wurden, über die Firma
abgebucht?… Alle diese Ausgaben, die er als sogenannte
Betriebskosten steuerlich abgesetzt hat, galten doch in
Wirklichkeit seinem Privatvergnügen, oder etwa nicht?«
    Als Bob Kinellen zum Kreuzverhör antrat, beobachtete Geoff,
wie er all seinen Charme dazu einsetzte, den Piloten in
Widersprüche zu verwickeln, ihn hinsichtlich der verschiedenen
Daten und des jeweiligen Zwecks der Flüge
durcheinanderzubringen. Wieder einmal fand Geoff, daß
Kinellen gut war, vermutlich aber nicht gut genug. Natürlich
war ihm klar, daß man nie und nimmer sicher sein konnte, was
in den Köpfen der Geschworenen vor sich ging, aber Geoff hatte
nicht den Eindruck, daß sie Kinellen auf den Leim gingen.
    Er musterte das ausdruckslose Gesicht von Jimmy Weeks. Er
erschien stets in einem dezenten Geschäftsanzug, mit weißem
Hemd und Krawatte im Gerichtssaal. Sein Aussehen entsprach
der Rolle, die er zu spie len versuchte - die eines fünfzigjährigen
Unternehmers mit einer Vielfalt wirtschaftlicher Aktivitäten, der
das Opfer einer Hexenjagd der Steuerfahndung war.
    Heute beobachtete Geoff ihn unter dem Gesichtspunkt der
Beziehung, in der er zu Suzanne Reardon gestanden hatte. Was
war das für ein Verhältnis? fragte er sich. Wie ernst ist es wohl
gewesen? War Weeks derjenige, der ihr den Schmuck geschenkt
hatte? Geoff war über den Zettel informiert, den man bei
Haskeils Anwalt gefunden hatte und der vielleicht dieselbe
Aufschrift trug wie das Schreiben, das Suzanne Reardon
zusammen mit den Rosen am Tag ihres Todes erhalten hatte,
aber jetzt, da Haskell tot war und die Originalkarte bis dato
unauffindbar, würde es unmöglich sein, irgendeinen
Zusammenhang mit Weeks zu beweisen.
    Der Schmuck konnte jedoch einen interessanten Aspekt
darstellen, erkannte Geoff, und er war es wert, genauer
untersucht zu werden. Ob er wohl zu einem bestimmten Laden
geht, um Klunker für seine diversen Freundinnen zu kaufen?
fragte sich Geoff. Wer war noch die Frau, mit der ich vor ein
paar Jahren eine Verabredung hatte, und die mir erzählt hat, daß
sie mit Weeks ausgegangen war? grübelte er. Der Name wollte
ihm nicht einfallen, aber er nahm sich vor, seine Terminkalender
von zwei und drei Jahren zuvor durchzugehen. Dort hatte er sich
den Namen bestimmt irgendwo notiert.
    Als der Richter eine Pause verkündete, schlüpfte Geoff rasch
aus dem Gerichtssaal. Er war halb den Gang hinunter gelangt,
als er jemanden von hinten seinen Namen rufen hörte. Es war
Bob Kinellen. Er wartete, bis Bob ihn eingeholt hatte.
»Interessieren Sie sich nicht ein bißchen auffällig für meinen
Mandanten?« fragte Kinellen ruhig.
    »Ganz allgemeines

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