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Ein Glas voll Mord

Ein Glas voll Mord

Titel: Ein Glas voll Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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natürlich. Ich glaube, ich habe dir schon erzählt, dass Mrs.   Druffitt eine Emery ist. Sie und Marion sind Kusinen ersten Grades. Mrs.   Druffitts Vater hat das Haus geerbt, Marions Vater das Geld, allerdings hat er den größten Teil davon verschwendet. Deswegen ist Marion auch so oft zu Mrs.   Treadway gefahren, in der Hoffnung nämlich, dass für sie was abfällt. Mrs.   Treadway war auch eine geborene Emery, eine Schwester von Marions und Elizabeths Vätern. Ich hoffe, ich verwirre dich nicht zu sehr mit all diesen Verwandtschaftsbeziehungen? Die Druffitts hatten immer einen Sohn, der Arzt wurde, bis zu dieser Generation – und die Potts haben immer die Misserfolge der Druffitts unter die Erde gebracht.« Sie versuchte ein Lachen. »Hältst du es für möglich, dass Ben sein Geschäft ankurbeln wollte?«
    »Es gehört zu meinem Job, jeden zu verdächtigen«, antwortete er traurig. Sogar dich, dachte er, mit deiner süßen Stimme, deinem wunderschönen Körper und deinem Händchen für Zuckergebäck. Woher soll ich wissen, ob nicht du das versteckte Geld, von dem du sagst, es existiere gar nicht, aus dem Herrenhaus gestohlen hast, die alte Frau und den Arzt umgebracht und mich dann hierher zitiert hast, als Teil eines perfiden Spiels, das du noch nicht zu Ende gespielt hast? Rhys hatte sogar noch schönere Frauen gekannt, die sogar noch üblere Dinge getan hatten.
    »Ich nehme an, ich sollte dich warnen, Madoc.« Ah, jetzt errötete sie leicht. Der zarte rosa Schimmer auf ihren Wangen ließ ihn erahnen, wie hübsch sie sein musste, wenn sie nicht so abgespannt war. »Der Grund, warum Marion dich so bereitwillig bei sich aufnimmt, ist, dass ich ihr gesagt habe, du seist ein wohlhabender Junggeselle. Besser, du machst dich auf ein sehr freundliches Willkommen gefasst.«
    »Je freundlicher, desto besser«, antwortete er mit seinem kleinen traurigen Lächeln. »Ich bin tatsächlich Junggeselle, wenn auch kein wohlhabender. Es war sehr gewitzt, dass du dir eine solche Geschichte ausgedacht hast.«
    »Ich wünschte, ich wäre gewitzt genug gewesen, um mich von Anfang an aus dieser ganzen Sache rauszuhalten«, seufzte sie. »Komm, ich begleite dich rüber und stelle dich vor.«
    »Glaubst du nicht, du solltest dich besser etwas ausruhen?« Sie sah krank aus. Deshalb neigte Rhys zu der Annahme, sie sei so unschuldig, wie er es sich wünschte. Es waren immer die Unschuldigen, die leiden mussten. Der Mörder – Rhys glaubte nicht an Zufälle, vor allem, weil auch der Inhalt des zweiten Einmachglases, das Olson ins Hauptquartier gebracht hatte, giftig gewesen war – war ohne Zweifel munter wie ein Fisch im Wasser.
    »Ich fühle mich schon besser, jetzt, wo du da bist«, sagte Janet. Sie begann gerade, ihr Urteil über Rhys zu revidieren, obwohl sie nicht genau wusste, warum.
    Marion stand schon in der Tür, hatte, wie nicht anders zu erwarten, ihr neues Kleid angezogen und strahlte Madoc an. Janet stellte Madoc vor, und die Dame des Hauses hätte ihrer Anerkennung kaum herzlicher Ausdruck geben können.
    »Kommen Sie nur herein, Mr.   Reese. Fühlen Sie sich ganz wie zu Hause.«
    »Danke, Miss Emery. Es ist sehr nett von Ihnen, einen Fremden so freundlich aufzunehmen.«
    »Die Freude ist ganz meinerseits. Wir kriegen hier nicht viele derartig gut aussehende Männer zu Gesicht.« Offensichtlich wollte Marion keine Zeit vergeuden. »Kommst du mit rein, Janet?«, fragte sie nicht sehr aufmunternd.
    »Nein, ich muss zurück und diesen Schweinestall drüben aufräumen. Die Unordnung war mir vor Madoc ganz schön unangenehm. Meinst du, Dot Fewter kann sich von den dörflichen Lustbarkeiten losreißen? Hat Elizabeth noch diese ganzen Leute zu Besuch?«
    »Nein, die sind weg. Elizabeth hält keinen länger da als unbedingt nötig. Gilly ist gerade bei ihr, um Dankeskarten zu schreiben.«
    »Wo ist Bobby?«
    »Fischen, mit Elmer. Also bin ich hier ganz allein.« Sie warf Rhys einen bedeutungsvollen Blick zu.
    In seiner Funktion als Mountie musste es Rhys recht sein, dass Janet den Wink verstand und ging. In seiner Funktion als Mann wünschte er, sie bliebe. Wenigstens würde es kein Problem sein, Marion zum Plaudern zu bringen. Innerhalb weniger Minuten duzte sie ihn und rieb ihm ihren eigenen, künftigen Geldsegen unter die Nase, indem sie den wohlhabenden Junggesellen um seine Meinung zu Onkel Charles’ selbstentleerendem Waschzuber bat. »Schließlich bist du Geschäftsmann, Madoc.«
    Dass er das ganz und gar nicht

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