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Ein Glas voll Mord

Ein Glas voll Mord

Titel: Ein Glas voll Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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war, verschwieg Madoc, also setzte sie das Thema fort. »Meinst du, so ein cleverer alter Hund wie Bain würde diesem Patent hinterherjagen, wenn es nicht einiges wert wäre?«
    Rhys kratzte sich an seinem rötlichen Bart. »Da muss mehr dran sein, als man auf den ersten Blick sieht«, sagte er waghalsig. Weniger konnte es ja auch kaum sein. Charles Treadways Waschzuberpatent war das unwahrscheinlichste Motiv für Mord und Brandstiftung, das ihm je untergekommen war. Aber es war schon immer Madoc Rhys’ mystischer Glaube an die Möglichkeit des Unmöglichen gewesen, der seinen sensationellen Erfolgen zugrunde lag – und der ihn übrigens in schrecklicher Angst vor einer Beförderung in eine reine Schreibtischtätigkeit leben ließ. »Diesen Bain würde ich gern kennen lernen.«
    »Das wirst du bestimmt, wenn du hier bleibst«, versicherte Marion ihrem Gast. »Sobald er rausfindet, dass wir das Patent haben, wird er hinter uns her sein wie ein Bluthund. Bain hat sogar seinen Sohn hier einquartiert, als Spion.«
    Das Patent war gestern Nachmittag gefunden worden, und der alte Bain war immer noch nicht aufgetaucht. Entweder übertrieb Marion also, oder der Sohn war nicht mit ganzem Herzen bei seiner Spionagetätigkeit. Rhys führte sich die Szene vor Augen, von der Janet ihm erzählt hatte. Vielleicht war der heftige Streit zwischen Vater und Sohn wirklich echt gewesen. Vielleicht war der junge Bain zutiefst empört über seinen Vater, zum Beispiel wegen dieser Gilly Bascom. Vielleicht hatte er aber auch beschlossen, sein eigenes Spiel zu spielen.
    »Meine Kusine weiß auch noch nichts von dem Patent«, fuhr Marion fort. »Ich konnte ihr bisher nichts davon erzählen, weil Henrys Brüder da waren. Ich nehme an, Janet hat dir erzählt, dass Elizabeth gerade ihren Mann beerdigt hat?«
    »Sie erwähnte, dass es einen Todesfall in der Familie gab«, antwortete er vorsichtig. »Es war ein Unfall, oder?«
    »Ja. Eine von diesen verrückten Sachen, die einfach so passieren. Er ist auf einem Läufer ausgerutscht und hat sich den Schädel an der Tischkante eingeschlagen. Ein Arzt, in seiner eigenen Praxis! Verrückt, oder? Ich dachte, Janet hätte dir alles darüber erzählt. Sie hat ihn nämlich gefunden.«
    »Ich fürchte, Janet steht der Sinn nicht nach ausgiebigen Berichten. Ich habe Bert gesagt, wenn die Hand morgen nicht besser ist, fahre ich sie ins Krankenhaus.« Vielleicht wäre es eine gute Idee, Janet aus Pitcherville wegzubringen. Aber er war nicht hier, um über Janet zu reden. »Also ist diese Gilly deine Cousine ersten Grades? Wie kommt es dann, dass sie deine Miterbin ist und nicht ihre Mutter – wenn du die Frage erlaubst?«
    Marions Blick verriet, dass er sich noch viel mehr erlauben durfte. »Elizabeth hat sich mit Tante Aggie noch nie gut verstanden. Ich habe nie richtig begriffen, worüber sie sich eigentlich so erbittert gestritten haben. Es war lange vor meiner Zeit; Elizabeth ist ja sehr viel älter als ich … ehrlich gesagt, Tante Aggies Liebling war immer ich. Aber sie wusste, dass Gilly etwas Unterstützung gebrauchen konnte. Wenn es darum geht, sich um ein Auskommen zu kümmern, ist Gilly ungefähr so geschickt wie ein nasser Socken. Eigenartigerweise ist Gillys Haus genau in der Nacht abgebrannt, als Henry starb. Deswegen habe ich ihr angeboten, hier bei mir zu wohnen.«
    »Sie haben ein großes Herz, Miss – äh – Marion. Also hat Gilly gleichzeitig ihren Vater und ihr Zuhause verloren. Ein Unglück kommt selten allein, nicht wahr?«
    »Aller schlechten Dinge sind drei, wie Dot Fewter immer sagt. Dot ist die so genannte Haushaltshilfe, von der Janet gesprochen hat. Dot behauptet, Gillys Feuer zählt nicht als Unglücksfall, im Gegensatz zum Tod von Tante Aggie und Henry, weil niemand dabei umgekommen ist – außer einem Goldfisch. Ist das nicht zum Brüllen?«
    Artig setzte Rhys sein sehnsuchtsvolles Lächeln auf. »Aber dass das Patent aufgetaucht ist, wird Gilly doch wenigstens ein bisschen trösten, oder?«
    »Gilly?«, schnaubte Marion. »Heute Morgen, bevor sie zu ihrer Mutter gefahren ist, wollte ich’s ihr zeigen, aber sie hat nur abgewunken und gesagt: ›Lass mich in Ruhe mit diesem Quatsch, ich habe wirklich andere Sorgen.‹ Gilly ist völlig antriebslos! Deswegen will ich ja auch Elizabeth darauf ansetzen. Wenn Bain versuchen würde, Elizabeth über den Tisch zu ziehen, würde sie ihn schon zurechtstutzen, und zwar im ganz großen Stil, da kannst du drauf wetten.«
    »Du hast

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