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Ein Glas voll Mord

Ein Glas voll Mord

Titel: Ein Glas voll Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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nicht versprechen kann, dass Dot eine große Hilfe für Janet sein wird. Mir ist sie das jedenfalls nicht. Ich habe ihr ausdrücklich gesagt, dass die oberen Schlafzimmer gemacht werden müssen, sobald die Gäste weg sind, aber Dot ist nirgends zu finden. Ich nehme stark an, dass Sie sie drüben im   Busy Bee   finden, denn da hält sie sich am liebsten auf.«
    »Ich habe Madoc eingeladen, im Herrenhaus zu bleiben, bis Janets Hand wieder in Ordnung ist«, warf Marion ein.
    Mrs.   Druffitt zwinkerte. »Wie umsichtig von dir, Marion! Ich bin sicher, Gilly wird alles tun, um Ihnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Nicht wahr, Liebes?«
    »Sicher«, seufzte Gilly.
    Danach stagnierte die Unterhaltung. Während alle darauf warteten, dass einer von ihnen etwas sagen würde, klingelte es an der Haustür.
    »Oh je«, sagte Mrs.   Druffitt, »würden Sie mich einen Moment entschuldigen? Wir hatten einen nicht abreißenden Strom von Besuchern, seit …«, sie ging zur Tür und blieb dann wie angewurzelt stehen. »Marion, das ist Jason Bain.«
    »Jesus! Gilly, hast du deiner Mutter gesagt, dass wir das Patent gefunden haben?«
    »Was?! Ja, in drei Teufels …« Mrs.   Druffitt riss sich zusammen. »Gilly, warum hilfst du Mr.   Rhys nicht, Dot zu finden, damit sie schnellstmöglich bei den Wadmans ist? Los, los, beeil dich. Die arme Janet sollte nicht allein sein, in ihrer traurigen Verfassung.«
    Jetzt klingelte es nachdrücklicher. Mrs.   Druffitt nickte den beiden ein flüchtiges Auf Wiedersehen zu und schob sie kurzerhand aus der Tür. Rhys konnte nur einen kurzen Blick auf eine unglaublich hagere, finstere und grotesk spinnenartige Gestalt werfen, bevor Mrs.   Druffitt Bain ins Haus zog.
    »Schade, dass Mama uns rausgeschmissen hat«, bemerkte Gilly recht freundlich, weil sie erleichtert war, ihren ewigen Schutzengel los zu sein. »Das dürfte ein mitreißendes Schauspiel geben, wenn die drei sich gegenseitig an die Gurgel springen.«
    »Die – äh – die Kusine Ihrer Mutter hat irgendetwas von einem Patent gesagt«, sagte Rhys vorsichtig. »Sie hat mir die Papiere gezeigt, bevor wir hier hergekommen sind.«
    »Hat sie das?«, fragte Gilly, als wäre ihr das völlig egal. »Sie können hier parken. Ich lauf rein und sehe nach, ob Dot da ist.«
    »Ich komme mit.« Rhys war schon aus dem Auto gestiegen und hielt Gilly die Tür auf. »Ich will keine von Pitchervilles historischen Stätten verpassen.«
    Sie grinste ihn zweifelnd an und ging voraus zum   Busy Bee , das die deprimierendste Bruchbude war, die Rhys je betreten hatte. Die Luft war bläulich von abgestandenem Qualm und geschwängert von ranzigem Fett, die Wände gesprenkelt mit öligen Flecken. Ein Radio schmetterte ohrenbetäubenden Lärm in den vernebelten Raum. Eine formlose Kreatur in einem dreckigen Kittel wischte mit einem widerlichen Lappen lustlos auf der Theke herum.
    Es gab nur einen Gast, eine Frau. Eine verstörende Sekunde lang glaubte Rhys, es sei die Witwe des Arztes. Sie saß zufrieden in der Mitte dieses verkommenen Ladens und aß mit sichtlichem Genuss ein hellgelbes Teilchen. Als sie Gilly sah, winkte sie ihr zu.
    »Hi! Setzt euch her.«
    »Nein, danke«, sagte Gilly. »Ich bediene hier zwar ab und zu, aber so tief bin ich noch nicht gesunken, dass ich hier zum Spaß rumhängen würde. Das ist Mr.   Rhys, das ist Dot Fewter. Er möchte, dass du mit ihm zu Janet kommst.«
    »Angenehm, Miss Fewter«, sagte Rhys höflich.
    »Hi«, sagte Dot mit vollem Mund. »Sie müssen der Mountie sein.«
    Gilly schnappte nach Luft. »Der   was ?«
    »Der Mountie. Sam hat mir erzählt, die Wadmans haben ’nen Mountie bei sich und tun so, als wär’s Annabelles Vetter. Das sind doch Sie, oder?«
    »Um ehrlich zu sein«, sagte Rhys traurig, »das bin ich.«
    10. Kapitel
    Jeder weiß, wie ein Royal Canadian Mounted Policeman aussieht. Er ist athletisch und gebräunt, er hält sich aufrecht und hat markante Gesichtszüge, er ist überaus ansehnlich und mindestens einsneunzig. Er trägt einen schneidigen roten Rock, glänzende Stiefel und blaue Reithosen mit gelben Streifen an den Seiten. Mounties sitzen entweder auf prächtigen Hengsten und singen   Rose Marie, I love you , oder aber sie dirigieren Hundeschlitten durch frostige Einöden voller Schnee, mit dem funkelnden Nordlicht hinter und reuevollen Sündern neben ihnen, die an dem Schlitten festgebunden sind.
    Janet Wadman hatte kein Problem damit, Inspector Madoc Rhys von den  

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