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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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angeschossen
     worden.«
    Sie riß die Augen weit
     auf, dann verengte sie sie zu schmalen Schlitzen. »Ehrlich?«
    »Eine Frau zielte, um
     danebenzuschießen, aber statt dessen hat sie mich getroffen.«
    »Was war denn los? Ist
     sie früher als erwartet heimgekommen und hat Sie bei ihrem Mann
     überrascht?« Die Doans kicherte und schien sich nicht weiter für
     den Vorfall zu interessieren.
    Ich trank wieder einen
     Schluck Bier und sagte dann: »Ich habe über Sie nachgedacht.«
    Jetzt lächelte sie.
     »Wirklich?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Das ist aber nett.«
     Sie schaute mir in die Augen. »Ist es wirklich nett?«
    »Man hat mir Dinge
     über Sie gesagt, die mich gezwungen haben, über Sie
     nachzudenken.«
    »Was für Dinge?«
    »Man sagt, daß
     Sie eine Lügnerin sind.«
    Jetzt stieß sie sich
     aus dem Korbsessel hoch. »Wer behauptet das? Und worum geht es
     dabei?«
    »Um den Zeitpunkt, als
     Billys Mutter starb und als er angeblich hier bei Ihnen war.«
    Sie versteifte sich.
    »Es gibt Leute, die
     behaupten, er sei nicht die ganze Zeit hiergewesen, sie sagen, er sei zurückgefahren
     zum Haus.«
    »Aber das ist nicht
     wahr!« rief sie. »Er war die ganze Zeit hier -von Viertel nach
     vier bis um neun.«
    »Ich glaube Ihnen ja«,
     sagte ich.
    Sie setzte sich und war wütend.
    »Ich glaube Ihnen
     wirklich«, bekräftigte ich.
    Jetzt schien sie sich ein
     wenig zu entspannen. »Ach.« Anscheinend wußte sie nicht,
     was sie dazu sagen sollte.
    »Oder sagen wir, ich
     glaube Ihnen so ziemlich. Sie haben seine Ankunftszeit ein wenig
     manipuliert. Es muß etwas später gewesen sein, weil er erst
     herkam, nachdem seine Mutter im Bad ausgerutscht war, und er wollte ein
     Alibi haben für die Zeit, in der sie gestorben ist.«
    »Das stimmt nicht«,
     widersprach sie mir.
    »Und jetzt, wo Billys
     Testament bekannt ist, und die Leute wissen, daß Sie mehr waren als
     nur eine Freundin von vielen, glaubt man Ihrer Aussage nicht mehr.«
    »Ich habe es genau
     notiert«, erklärte sie.
    »Ach?«
    »Ich schreib’ das
     eine oder andere auf, was ich so im Lauf der Zeit erlebe - das wissen Sie
     ja bereits -, und ich habe zufällig aufgeschrieben, wann Bifly an dem
     bewußten Tag zu mir gekommen ist: um Viertel nach vier.«
    »Zeigen Sie es mir.«
    »Ich - ich mag nicht.
     Es ist ein sehr persönliches Tagebuch voll privater Notizen. Sie
     verstehen.«
    »Zeigen Sie mir die
     Stelle, an der es heißt, daß Billy um Viertel nach vier zu
     Ihnen gekommen ist. Wenn Sie mir das zeigen können, bin ich bereit,
     zu bezeugen, daß Sie die Eintragung nicht geändert haben - für
     den Fall, daß man noch einmal darauf zu sprechen kommt.«
    Sie dachte darüber nach.
     »Gut - dann decke ich das übrige ab.«
    »Okay.«
    Sie stand auf und ging zu
     einem Regal neben der Liege. Ich schaute ihr zu, wie sie eines zwischen
     mehreren rotgebundenen Tagebüchern herausnahm.
    Danach blätterte sie es
     durch.
    »Es muß Anfang März
     sein«, sagte ich.
    »Ich weiß, ich
     weiß.«
    Sie fand die Stelle, nach der
     sie suchte, und las sie, dann kam sie zu mir herüber.
    Bevor sie sich
     hinunterbeugte, sagte sie: »Versprechen Sie mir, daß Sie die
     Stellen, die ich abdecke, nicht lesen und daß Sie meine Hand nicht
     wegschieben und versuchen, auch das andere zu lesen, was nicht für
     Sie bestimmt ist?«
    »Ich verspreche es.«
    Sie legte mir das Buch in den
     Schoß und bedeckte einen Absatz unter den ersten zwei Zeilen. Die
     lauteten: »Billy kam um Viertel nach vier. Er blieb bis gegen neun,
     und wir -«
    »Okay?«
    »Ich habe gelesen.«
    Sie klappte das Buch zu und
     nahm es weg.
    »Sehen Sie, jetzt
     sterbe ich fast vor Neugierde, wenn ich daran denke, was Sie und Billy
     gemacht haben könnten«, sagte ich.
    »Seien Sie nicht
     albern.«
    Sie ging mit dem Buch zurück
     zum Bücherregal.
    »Sie sind doch nicht
     schüchtern, oder?« fragte ich, als sie zurückkam.
    »Ein bißchen.«
     Sie setzte sich. »Er war also hier, genau wie ich es ausgesagt habe,
     und er ist die ganze Zeit über hiergeblieben.«
    »Ich sagte Ihnen ja, daß
     ich es glaube.«
    »Aber jetzt wissen Sie
     es.«
    »Ich weiß, daß
     Sie ein bißchen schüchtern sind und ein bißchen Pech
     hatten.«
    »Pech?« Sie zog
     die Stirn in Falten. »Wie meinen Sie das?«
    »Ich meine, daß
     Billy vermutlich die ganze Zeit über hiergewesen ist - aber Sie waren
     nicht hier.«
    Jetzt ließ sie sich in
     den Korbsessel sinken.
    »Und ich finde, Sie
    

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