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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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Wagens, sperrte
     dann alles wieder ab und ging nach Hause. In der Nacht von Sonntag auf
     Montag fuhr ich seinen Wagen herüber in meine Garage. Dann legte ich
     den Leichnam in meinen Wagend fuhr hier heraus und begrub ihn in dieser
     Senke. Sein Wagen steht noch in meiner Garage.«
    »Ich habe ihn heute
     abend gefunden.«
    »Wenn mich jemand
     kommen oder gehen sah, hätte er sich nichts dabei gedacht. Und ich
     hatte Glück. Zumindest für eine Weile. Billy war weg, und mein
     Leben konnte so bleiben, wie es war. Aber es gibt Taten, die einen schließlich
     doch einholen, Das war ein Risiko, mit dem ich gerechnet habe. Also
     brauche ich mich nicht zu beklagen.«
    »Vielleicht könnte
     das Betty Weddle auch sagen, wenn sie noch lebte.«
    »Ja - wenn sie noch
     lebte, würde ich mich ihretwegen sehr schuldig fühlen. Aber
     jetzt bleibt mir nicht mehr viel Zeit.«
    »Wenn es von mir abhängt,
     werden Sie noch viel Zeit haben, sich schuldig zu fühlen«,
     sagte ich.
    »Belastet Sie das, was
     ich getan habe?« fragte er fast beiläufig.
    »Ja«, sagte ich.
    »Warum denn? Aus
     philosophischem Rechtsbewußtsein?«
    »Teils, teils«,
     sagte ich und merkte, daß es selbstgerechter klang, als mir lieb
     war. »Leute wie Sie sind es, die einem die schönsten Prinzipien
     verderben.«
    »Ach, ich weiß
     nicht«, sagte er herablassend. »Es ist eine Frage von Aktion
     und Reaktion. Eine Frage der Konsequenzen. Ich habe immer gedacht, daß
     Menschen wie ich einen gewissen Nutzen für die Allgemeinheit
     darstellen. Und ich lebte ein geschenktes Leben, wie man so sagt. Ohne
     persönliche Bindungen und Verantwortungen. Ich lebte ohne Angst vor
     dem Tod, also konnte ich auch den anderen den Tod bringen, ohne mich davor
     fürchten zu müssen. Die Welt ist besser dran ohne einen Billy
     Boyd. Er hätte früher oder später doch dran glauben müssen.
     Ich habe diesen Vorgang nur ein wenig beschleunigt und zugleich mein
     eigenes Leben ein wenig verkürzt. Als Ausgleich, sozusagen. Ich werde
     in Kürze sterben; das dürfte auch Ihnen klar sein.«
    »Mir?«
    »Ja. Wenn jemand so
     redet wie ich jetzt, dann ist das, wie wenn man sein Leben ein letztes Mal
     rückblickend unter die Lupe nimmt. Sie wissen, daß -«
    Er wurde unterbrochen durch
     ein Geräusch, das wir beide gleichzeitig vernahmen.
    Ein gedämpftes, seltsam
     hölzernes Rasseln.
    »Was ist das?«
     fragte er.
    Wir lauschten wieder. Es
     schien ganz aus seiner Nähe zu kommen.
    Ich schaltete meine
     Taschenlampe an.
    Wieder hörten wir das
     Rasseln. Hogue drehte sich weg von dem Stein, an dem er gelehnt hatte.
     »Eine Schlange!« schrie er. »O Gott - ich hasse Schlangen!«
    Neben ihm, auf der linken
     Seite, sah ich ein graues Knäuel. Darüber waren zwei vertikale
     Linien: das Schwanzende mit den Hornringen und der Kopf der Schlange.
    »Aaaaah!« schrie
     Hogue, und während er sich zur Seite warf, zielte er mit der Pistole
     auf die Schlange und zog mindestens ein halbes dutzendmal durch. Aber es
     dröhnte nur ein einziger Schuß.
    Ich saß wie erstarrt
     da. Zum einen war mir klargeworden, daß die Pistole der Weddle jetzt
     leergeschossen war. Und zum anderen war es beeindruckend, daß Hogue
     mit einem einzigen Schuß, in der Nacht und aus reinem Reflex, ein so
     kleines Ziel wie den Kopf einer Klapperschlange getroffen hatte. 
    Außerdem wunderte ich
     mich, daß die Schlange nachts aus ihrem Loch gekommen war. Aber
     vermutlich hatte sich Hogue gegen den Stein gelehnt, unter dem sich das
     Nest der Klapperschlange befand. Billy Boyd war immerhin gefunden worden,
     als die Camper eine Schlange in dieser Gegend entdeckt hatten.   
    Hogue hatte immer noch die
     Pistole in der Hand und betätigte den Abzug. Es klickte und klickte
     …    
    Er hatte Todesangst. Aber die
     reichte nicht aus, um ihn zu töten.

 
    40
    Ich arbeitete mich durch den
     Wald zurück zur Straße. Nach kurzer Zeit sah ich das Licht der
     Scheinwerfer schimmern.
    Und dann sah ich auch die
     Umrisse einer menschlichen Gestalt, die sich vor diesem Licht bewegte.
    »Hallo!« rief
     ich.
    Meine Stimme hallte durch die
     Nacht, und gleich danach vernahm ich Schritte und eine Wagentür, die
     zugeworfen wurde.
    Dann ertönte eine Stimme
     durch das Megaphon. »Kommen Sie raus, die Hände über dem
     Kopf!«
    Als ich ins Licht trat, sah
     ich drei Polizeiwagen und eine ganze Anzahl Leute. Und wieder einmal waren
     Schußwaffen auf mich gerichtet.
    Doch das war mir jetzt

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