Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
Vom Netzwerk:
der ihre Sorgen zu den
     seinen macht?«
    Ich konnte nichts darauf
     erwidern.
    »Es ist die Hölle«,
     sagte er. »Eine Hölle auf Rädern, das ist Detroit. Mein
     Problem war es, daß ich mich zu sehr engagierte. Nein, Samson, ich
     bin nicht staubtrocken - ganz im Gegenteil. Ich ging fast zugrunde daran,
     daß ich hilflos Zusehen mußte, was dort geschah: Probleme, für
     die es keine Lösung gab, und diese himmelschreienden
     Ungerechtigkeiten. Es wurde mir zuviel, ich mußte weg.«
    Wieder bewegte er sich und
     legte eine Hand auf sein Gesicht.
    »Also studierte ich
     Jura«, sagte er. »Ich dachte, auf diese Weise die gleichen
     Probleme aus einer anderen Perspektive kennenzulernen. Aber es hätte
     mich fast das Leben gekostet. Ich lebte in dieser großen Stadt, und
     - ach zum Teufel, ist ja egal. Jedenfalls - ich bekam einen Herzinfarkt.
     Ich war zweiunddreißig und dem Tod gerade noch mal von der Schippe
     gesprungen. Jetzt mußte ich mein ganzes Leben neu einrichten, mußte
     meine Gedanken neu ordnen. Während meiner Rekonvaleszenz sah ich ein
     Bild, das Gemälde einer Landschaft, die, wie ich jetzt weiß,
     einen Hügel an der Staatsstraße hundertfünfunddreißig
     darstellt in der Nähe von Story. Dieses Bild bedeutete mir sehr viel.
     Es kam mir vor wie ein Zufluchtsort, wo ich leben, ja überleben
     konnte. Also zog ich hierher. Und statt mich allzusehr um die Menschen zu
     kümmern, begann ich mich um das Land zu sorgen.«
    »So sehr, daß sie
     bereit waren, dafür zu töten«, bemerkte ich.
    »Jawohl - ich war
     bereit, notfalls zu töten, wenn es um die Erhaltung des Landes ging«,
     sagte er. »Ich habe in Korea getötet, um die Demokratie zu
     verteidigen, wie man mir sagte. Es geht da ums Prinzip. Entweder man nimmt
     die Dinge wichtig oder nicht. Wenn es Billy gelungen wäre, diesen
     Teil unseres Countys zu zerstören, hätte der Schaden nie wieder
     gutgemacht werden können. Ich sah, wie er seine Mütter
     bearbeitete, damit sie ihm das Land überließ, und ich wußte,
     daß das nicht geschehen durfte. Ich war sogar bereit, die Frau zu
     heiraten, wenn es keine andere Möglichkeit gab. Aber Billy wußte
     das zu verhindern. Ich habe danach Tage hier draußen verbracht. Und zuletzt wurde mir
     klar, daß ich keine andere Wahl hatte. Ich mußte entscheiden,
     was wichtiger war für mich, was mir mein Leben, das Leben selbst wert
     war. Auf der bewußten Party habe ich versucht, noch einmal ernsthaft
     mit ihm zu reden, aber er wich mir aus und machte nur ein paar blöde
     Witze. Das war der Augenblick der Entscheidung für mich. Ich ging
     nach Hause und überlegte, was zu tun war, und warum ich es tun mußte.«
    »Und was haben Sie
     getan?«
    »Ich setzte mir eine
     Frist von zwei Monaten. Dann bereitete ich dieses Grab vor und wartete auf
     eine Gelegenheit. An einem Sonntagmorgen rief mich Frank Pynne an und
     sagte mir, daß seine Frau verschwunden sei. Nicht, daß es ihm
     sonderlich viel ausgemacht hätte, aber sie hatte eine Menge Geld
     mitgehen lassen, fast viertausend Dollar, die er sich durch etwas
     undurchsichtige Machenschaften verdient hatte. Und er wollte von mir
     wissen, was er unternehmen konnte, ohne der Polizei erklären zu müssen,
     woher er dieses Geld hatte. Ich war sein Anwalt, mir durfte er es also
     sagen, aber er wollte es nicht dem Sheriff eingestehen. Ich habe es ihm
     eindringlich ausgeredet und wollte danach wieder zu Bett gehen. Doch dann
     wurde mir klar, daß das die eine, große Chance war für
     mich und meinen Plan. Priscilla Pynne war eine hübsche Frau, also würde
     sich niemand am Ort Gedanken machen, wenn sie mit Billy, dem Schürzenjäger,
     durchgebrannt wäre. Fragte sich nur, ob es mir gelang, Billy
     rechtzeitig zu töten, ehe er von irgend jemandem an diesem
     Sonntagvormittag gesehen wurde. Ich ging einfach hinüber in sein
     Haus.«
    »War denn die Haustür
     offen?«
    »Ich hatte noch die
     Schlüssel von Ida«, sagte Hogue. »Ich ging also hinein.
     Er war allein. Genau gesagt, er lag im Bett, auf dem Bauch, und schlief.
     Ich stemmte ihm das Knie in den Rücken und erdrosselte ihn mit einem
     Draht. Es war unglaublich leicht. Und auch sehr human. Er ist gar nicht
     zum Bewußtsein gekommen. Dann wickelte ich ihn in das Bettlaken ein
     und überzog das Bett mit einem frischen Laken. Ich packte ein paar
     von seinen Kleidungsstücken ein und trug ihn dann hinunter. In der
     Garage angekommen, legte ich ihn in den Kofferraum seines

Weitere Kostenlose Bücher