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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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ehrenvolles Amt schlecht ausgeübt. Und das ist schlimmer als die
     zerbrochene Glasscheibe in meiner Bürotür.«
    »Sie sind dafür
     noch viel strenger bestraft worden als ich«, sagte ich.
    »Das stimmt«,
     erwiderte sie nachdenklich.
    Ich fragte sie nicht, worauf
     sie eigentlich anspielte. Aber sie kam mir entgegen. »Ich hatte
     immer gedacht, daß ich Billy Boyd etwas bedeutet hätte. Daß
     ich für ihn mehr war als ein Name auf einer Liste. Das hat mich an
     meiner empfindlichsten Stelle getroffen.«
    Danach schwiegen wir wieder,
     bis wir Nashville erreichten. Wir hatten beide einiges zum Nachdenken.
    Vor dem Haus von Dr. Kubiak
     brannte Licht.
    Mrs. Kubiak kam an die Tür.
     Sie trug einen gehäkelten Bademantel und schien über unseren nächtlichen
     Besuch nicht erstaunt zu sein.
    »Was ist denn jetzt
     wieder, Jeanna?« fragte sie.
    »Er sagt, er ist
     angeschossen worden.«
    Sie schaute mich an. »Kenne
     ich Sie nicht, Mister?«
    »Doch - wir sind uns
     vor ein paar Monaten begegnet.«
    »Ich weiß nicht,
     wo ich Sie hintun muß«, sagte sie. »Und ich sehe keine Löcher.«
    »Ich habe zwei
     Streifschüsse abbekommen. Einen am Ohr, der andere muß irgendwo
     am Hinterkopf sein. Die Wunden müßten gereinigt werden.«
    »Dazu brauchen Sie
     nicht auf den Doktor zu warten«, sagte sie.
    Dann brachte sie mich in das
     Sprechzimmer und untersuchte meine Verletzungen. Jeanna wartete draußen.
    »Ihr Schädel ist
     an dieser Stelle etwas abgeflacht«, erklärte sie. »Das
     war Ihr Glück, denn sonst würde jetzt die Kugel drinnenstecken.«
    »Ach«, erwiderte
     ich erstaunt.
    »Und Sie haben ein Stück
     von Ihrem Ohrläppchen verloren.«
    »Können Sie das nähen?«
     fragte ich.
    »Das nicht - aber ich
     gebe Ihnen ein Pflaster drauf.« Dann untersuchte sie die Schädelwunde.
     Nachdem sie das Haar abrasiert und die Stelle desinfiziert hatte, sagte
     sie. »Das hier könnte ich nähen. Aber wenn Sie keine
     Bedenken haben wegen der Narbe, kann ich es auch lassen.«
    »Lassen Sie es«,
     sagte ich. »Das gibt mir einen Charakterkopf, wenn ich mal eine
     Glatze habe.«
    Danach kam sie wieder auf
     meine Vorderseite.
    »Wie fühlen Sie
     sich?«
    »Schlecht genug, um zu
     wissen, daß ich es überlebe«, erklärte ich.
    »Was fehlt Ihnen?
     Leiden Sie unter einem Schock?«
    »Vielleicht. Aber außerdem
     möchte ich Ihrem Mann eine Frage stellen.«
    »Worüber?«
    »Ida Boyd.«
    »Ach«, sagte sie
     und war überrascht, daß ich den Namen kannte. »Worum geht
     es denn?«
    »Ihr Mann hat damals
     die Leichenschau durchgeführt.«
    »Richtig.«
    »Ich höre hier in
     der Stadt immer wieder, daß sie keines natürlichen Todes
     gestorben sein soll.«
    »Das klingt ganz so,
     als ob Sie mit David Hogue gesprochen hätten.«
    »Ja - er war der erste,
     der diese Möglichkeit in Erwägung gezogen hat.«
    Jetzt schüttelte sie den
     Kopf. »Er veranlaßte, daß Andy sie noch einmal
     untersuchte, aber Andy fand nichts anderes als bei der ersten
     Untersuchung. Sie hat einen schweren Schädelbruch erlitten durch
     einen Sturz im Bad - gegen den Rand der Badewanne. So was kommt gar nicht
     so selten vor, und mein Andy war absolut sicher, daß es auch bei Ida
     so gewesen ist.«
    »Und es gab nichts, was
     merkwürdig oder ungewöhnlich aussah?«
    »Höchstens, daß
     ihre Schädelknochen besonders brüchig waren.«
    »Wie kam er darauf?«
    »Es gab mehr kleine
     Splitter als üblich. Aber ältere Leute haben häufig brüchige
     Knochen.«
    »Das stimmt«,
     sagte ich.
    »Sie können auf
     ihn warten, wenn Sie wollen«, bot sie mir an.
    »Ich glaube, er selbst
     könnte mir auch nicht viel mehr dazu sagen.«
    »Zu diesem Fall sicher
     nicht«, erwiderte sie. Dann betrachtete sie mich sehr nachdenklich,
     und ein Schatten fiel über ihr Gesicht. »Fühlen Sie sich
     wirklich wohl?«
    »Ich bin schrecklich müde.«
    »Ich kann Ihnen ein
     Bett machen - hier bei uns«, sagte sie.
    »Vielen Dank, Mrs.
     Kubiak. Aber meine Müdigkeit ist nicht durch ein paar Stunden Schlaf
     zu beheben.«
    Dann kehrte ich zurück
     in die Obhut des Sheriffs. Jeanna wartete vor dem Haus auf mich. Wir
     gingen durch den Vorgarten hinaus zu ihrem Wagen. Als ich eingestiegen
     war, lehnte ich mich einen Augenblick zurück und schloß die
     Augen.
    »Autsch!« rief
     ich, denn ich hatte meine Kopfverletzung vergessen.
    »Sie haben es hier bei
     uns auch nicht gerade nett gehabt«, sagte Sheriff Dunlap.
    »So ist nun mal der
     Verkehr auf

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