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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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fragte ich. »Bist du krank?«
    »Ich wollte, es wäre
     so einfach«, erwiderte er dumpf. »Schau, Al, ich stecke bis
     zum Hals in Arbeit. Du willst etwas von mir, nicht wahr? Worum geht es?«
    »Ich versuche eine Frau
     zu finden, die im Brown County wegen Diebstahl gesucht wird. Sie ist vor
     zwei Monaten durchgebrannt -mit einem Kerl, der in Nashville ein paar
     Geschäfte laufen hat. Ich möchte dich bitten, einen deiner Leute
     auf die Banken in Nashville anzusetzen. Er soll herausfinden, wie es um
     das Konto dieses Burschen steht. Mich interessiert vor allem, ob er seit
     dem dreizehnten April noch Geld abgehoben hat und wohin es ihm geschickt
     wurde. Der Bursche heißt Boyd. Billy, also vermutlich William.«
    Miller sagte nur: »Meinetwegen.«
     Er beschwerte sich nicht einmal und stellte keine Fragen. »Ist das
     alles?«
    »Ja, das ist alles. Ich
     rufe später wieder an. Wie lange bist du im Büro?«
    »Wie lang ist es noch
     bis Mitternacht?« fragte er und legte auf.
    Ich kam mir wirklich
     schuldbewußt vor, weil ich aus seinem Elend noch Gewinn schlug. Aber
     man lernt es, mit dem Schuldbewußtsein zu leben.
    *
    Danach ging ich zu einem
     Schreibtisch, der laut angebrachtem Schild »Universitäts-Informationen«
     anbot. Ein Zauberwesen von Studentin bot mir ihre Hilfe an, und gleich
     danach telefonierte sie mit dem Personalbüro der Universität und
     versuchte, Frank Pynne ausfindig zu machen.
    Es dauerte einige Minuten.
     Die Universität von Indiana beschäftigt eine Menge Leute, aber
     das Personalbüro schien unterbesetzt zu sein. Schließlich
     stellte man fest, daß Pynne in einem Gebäude anzutreffen sein
     mußte, das »Verwaltungsdienst« hieß, und anschließend
     wurde ich mit der Sekretärin verbunden, die seine Abteilung
     verwaltete.
    »Es tut mir leid, aber
     Mr. Pynne ist nicht in seinem Büro«, sagte sie.
    »Wird er in Kürze
     zurückerwartet?«
    »Nein, ich fürchte,
     er kommt heute nicht mehr hierher. Er hielt sich den ganzen Tag in
     Indianapolis auf. Hatte eine Besprechung am Vormittag und besuchte am
     Nachmittag mehrere Firmen, um die Angebote für Papiersorten zu prüfen.
     Mr. Pynne wird erst am Montag wieder in seinem Büro erwartet.«
    »Ach, du meine Güte«,
     sagte ich.
    »Kann ich Ihm etwas
     bestellen?«
    »Nein. Aber Sie können
     mir eine Auskunft geben, wenn Sie wollen. Fährt Mr. Pynne einen roten
     Ford Fiesta?«
    Sie war zunächst ein
     wenig unsicher, sagte dann aber: »Ja, ich glaube.«
    »Schwierigkeiten?«
     fragte die Studentin am Empfang, nachdem ich aufgelegt hatte.
    »Das ist die Tragödie
     meines Lebens, Darling«, sagte ich. »Der Mann, dessentwegen
     ich von Indianapolis herhergefahren bin, ist den Tag über in
     Indianapolis.«
    »Ach, du liebe Zeit«,
     sagte sie. »Das ist wirklich dumm.«
    »Und wie«, bekräftigte
     ich. Aber ich fragte mich auch, wie es Frank Pynne fertigbrachte,
     gleichzeitig in Indianapolis und auf der Zufahrt zu seinem Haus zu sein.
    »Können wir sonst
     noch etwas für Sie tun?«
    »Nein - es sei denn,
     Sie waren in den frühen Morgenstunden des dreizehnten April hier.«
    »Nein, Sir. Das Gebäude
     ist ab Mitternacht geschlossen. Das gilt auch für Kantine und Imbißverkauf.«
    »Und gibt es hier so
     etwas wie einen Wach- und Schließdienst?«
    »Ich bedauere, aber das
     weiß ich nicht. Trotzdem - Sie haben Glück. Der Direktor ist
     heute hier. Sie können ihn fragen.«
    Das Büro des Direktors
     lag praktischerweise direkt gegenüber dem Informationstisch an der
     großen Halle.
    Und der Direktor war
     unpraktischerweise nicht in seinem Büro.
    Also kehrte ich zu meiner
     Studentin zurück. »Er bleibt nie lange weg«, tröstete
     sie mich.
    Ich schlug die Zeit tot und
     schlenderte durch das Memorial-Unions-Gebäude, um die historischen
     Fundamente zu prüfen, wie sie moderne Unterrichtsinstitute den jungen
     Leuten von heute anbieten. Was ich fand, waren eine Cafeteria, ein
     Delikatessenladen, ein Geschäft mit Süßigkeiten, Billardräume,
     eine Kegelbahn. Daneben gab es sogar eine
     Buchhandlung.
    Außerdem kam ich an
     einem Schwarzen Brett mit Privatanzeigen wie »Mitfahrt gesucht«
     und »Mitfahrt geboten« vorbei, wobei die Ziele ordentlich nach
     den zehn Zonen in Indiana und dem Rest des Landes angeordnet waren. Es
     schien hier eine Menge junger Leute zu geben, die dringend darauf aus
     waren, die Universität zu verlassen. Ich hätte gern mit einem
     davon getauscht und ein paar Wochen lang

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