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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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seinen Platz hier eingenommen.
     Vielleicht auch auf ein paar Jahre. Wenn man mich dazu zwang, wäre
     ich sogar bereit gewesen zu studieren.
    Nach ein paar Minuten kehrte
     ich auf den Boden der Tatsachen zurück. Und ins Büro des
     Direktors. Die Tür stand jetzt offen. Jemand war drinnen.
     Studentinnen konnte man offenbar vertrauen.
    Der Direktor war ein
     untersetzter kleiner Mann. Vermutlich machte er zu oft halt am Bonbongeschäft.
     Er hatte eine fliehende, glänzende Stirn und Augen, die ein wenig
     blutunterlaufen waren. Einen Augenblick lang hatte ich das Gefühl,
     als gehörte er ebensowenig hierher wie ich selbst. Aber ich klopfte höflichkeitshalber
     an die offene Tür. »Entschuldigen Sie«, sagte ich.
    »Ja?«
    »Ich wollte ein paar
     Worte mit dem Direktor sprechen.«
    Er betrachtete mich argwöhnisch.
     »Sie sind kein Student, oder?«
    »Nein.«
    »Also ein Zivilist. Für
     Zivilisten habe ich immer Zeit. Kommen Sie rein.«
    Ich kam rein.
    »Worin besteht Ihr
     Problem?«
    »Man hat mich an Sie
     verwiesen, weil ich hoffte, Informationen über einen Wagen zu
     erhalten, der hier in den frühen Morgenstunden des dreizehnten April
     abgestellt wurde.«
    »Hier? Sie meinen, auf
     unserem Parkplatz?«
    »Richtig.«
    »Wir lassen sie
     abschleppen. Wir benachrichtigen die Wachgesellschaft der Universität,
     und nach achtundvierzig Stunden sind sie weg. Wenn der Wagen also
     verschwunden ist, sollten Sie dort mal nachfragen.«
    »Es geht um etwas
     anderes. Zunächst suche ich vor allem die Frau, die den Wagen hier
     abgestellt hat. Ich frage mich, ob es möglich ist, daß irgend
     jemand sie gesehen hat, als sie den Wagen hier auf dem Parkplatz abstellte.«
    »Verdammt«, sagte
     er, »kein Mensch kümmert sich darum, wenn jemand einen Wagen
     auf einem Parkplatz parkt.«
    »Nicht einmal um zwei
     oder drei Uhr morgens? Ich dachte mir, es wäre vielleicht einem von
     der Wachmannschaft aufgefallen.«
    »Das hier ist ein
     College, Mister. Dementsprechend wimmelt es von Collegestudenten. Es könnte
     durchaus sein, daß eines Nachts mal der ganze Parkplatz voll von
     Wagen steht. Sie sind alle verrückt. Alle, ohne Ausnahme.«
    *
    Ich ging zurück zum
     Parkplatz und blieb neben meinem Kastenwagen stehen. Dann betrachtete ich
     die Verrückten, den Verkehr, die Gebäude. Ich sah eine
     Bushaltestelle, einen Fahrradweg. Und das alles bedrückte mich in
     unerklärbarer Weise. Ich entschloß mich, lieber doch nicht ein
     paar Jahre hierzubleiben. Außerdem wäre es bei fünfzehn
     Cents pro Stunde ziemlich teuer geworden.
    Abgesehen von alledem konnte
     ich mir nicht vorstellen, wieso sich Priscilla Pynne die Mühe gemacht
     haben sollte, den Wagen ausgerechnet hier zu parken.
    Auf der Fahrt zurück
     nach Nashville hielt ich noch einmal am Haus der Pynnes an, aber noch
     immer war keiner zu Hause. Ich hatte das Gefühl, daß ich mit
     Frank Pynne reden müßte - aber es schien so, als müßte
     ich warten, bis er zurückgekommen sei. Von woher auch immer.
    Es gab noch ein paar andere
     Stellen, denen ich einen Besuch abstatten konnte, aber nachdem ich in dem
     Städtchen geparkt hatte, ging ich als erstes ins Büro des
     Sheriffs.
    Ein älterer Mann meldete
     einen Buschbrand bei einem muskulösen jungen Deputy, während ich
     das Büro betrat. Er war auf der Fahrt in die Stadt dort
     vorbeigekommen und hatte ein paar Kinder in der Nähe gesehen.
    »Glauben Sie, die
     Kinder sind in Gefahr?« fragte der Deputy.
    »Nee«, erwiderte
     der Alte. »Die haben sich darüber gefreut.«
    »Vielleicht haben sie
     den Brand verursacht, beim Zündeln, wie?«
    Der Deputy entschloß
     sich, vorsichtshalber einmal dort nachzusehen, und sagte meinem Mädchen
     am Empfang, daß er hinausfahren würde zur Clay Lick Road.
    »Okay, Peg?«
     fragte der Deputy.
    »Ich hab’s schon
     notiert«, antwortete sie.
    Als der Deputy gegangen war,
     trat ich an ihre Theke. Das Mädchen erinnerte sich an mich. »Hallo,
     Fremder«, sagte sie.   
    »Hallo.«
    »Suchen Sie schon
     wieder Jeanna?«
    »Ja und nein«,
     erwiderte ich. »Sicher, ich möchte noch mit ihr sprechen, bevor
     ich zurückfahre nach Indianapolis. Allerdings muß ich zuvor
     noch ein paar andere Dinge erledigen. Ich komme nur kurz vorbei, um
     vielleicht einen Termin mit ihr vereinbaren zu können - damit ich sie
     nicht wieder beim Essen stören muß.«    
    »Sie ist momentan
     unterwegs, dürfte aber gegen fünf wieder hier sein.«
    Ich schaute auf

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