Ein Grabstein fuer den Playboy
seinen Platz hier eingenommen.
Vielleicht auch auf ein paar Jahre. Wenn man mich dazu zwang, wäre
ich sogar bereit gewesen zu studieren.
Nach ein paar Minuten kehrte
ich auf den Boden der Tatsachen zurück. Und ins Büro des
Direktors. Die Tür stand jetzt offen. Jemand war drinnen.
Studentinnen konnte man offenbar vertrauen.
Der Direktor war ein
untersetzter kleiner Mann. Vermutlich machte er zu oft halt am Bonbongeschäft.
Er hatte eine fliehende, glänzende Stirn und Augen, die ein wenig
blutunterlaufen waren. Einen Augenblick lang hatte ich das Gefühl,
als gehörte er ebensowenig hierher wie ich selbst. Aber ich klopfte höflichkeitshalber
an die offene Tür. »Entschuldigen Sie«, sagte ich.
»Ja?«
»Ich wollte ein paar
Worte mit dem Direktor sprechen.«
Er betrachtete mich argwöhnisch.
»Sie sind kein Student, oder?«
»Nein.«
»Also ein Zivilist. Für
Zivilisten habe ich immer Zeit. Kommen Sie rein.«
Ich kam rein.
»Worin besteht Ihr
Problem?«
»Man hat mich an Sie
verwiesen, weil ich hoffte, Informationen über einen Wagen zu
erhalten, der hier in den frühen Morgenstunden des dreizehnten April
abgestellt wurde.«
»Hier? Sie meinen, auf
unserem Parkplatz?«
»Richtig.«
»Wir lassen sie
abschleppen. Wir benachrichtigen die Wachgesellschaft der Universität,
und nach achtundvierzig Stunden sind sie weg. Wenn der Wagen also
verschwunden ist, sollten Sie dort mal nachfragen.«
»Es geht um etwas
anderes. Zunächst suche ich vor allem die Frau, die den Wagen hier
abgestellt hat. Ich frage mich, ob es möglich ist, daß irgend
jemand sie gesehen hat, als sie den Wagen hier auf dem Parkplatz abstellte.«
»Verdammt«, sagte
er, »kein Mensch kümmert sich darum, wenn jemand einen Wagen
auf einem Parkplatz parkt.«
»Nicht einmal um zwei
oder drei Uhr morgens? Ich dachte mir, es wäre vielleicht einem von
der Wachmannschaft aufgefallen.«
»Das hier ist ein
College, Mister. Dementsprechend wimmelt es von Collegestudenten. Es könnte
durchaus sein, daß eines Nachts mal der ganze Parkplatz voll von
Wagen steht. Sie sind alle verrückt. Alle, ohne Ausnahme.«
*
Ich ging zurück zum
Parkplatz und blieb neben meinem Kastenwagen stehen. Dann betrachtete ich
die Verrückten, den Verkehr, die Gebäude. Ich sah eine
Bushaltestelle, einen Fahrradweg. Und das alles bedrückte mich in
unerklärbarer Weise. Ich entschloß mich, lieber doch nicht ein
paar Jahre hierzubleiben. Außerdem wäre es bei fünfzehn
Cents pro Stunde ziemlich teuer geworden.
Abgesehen von alledem konnte
ich mir nicht vorstellen, wieso sich Priscilla Pynne die Mühe gemacht
haben sollte, den Wagen ausgerechnet hier zu parken.
Auf der Fahrt zurück
nach Nashville hielt ich noch einmal am Haus der Pynnes an, aber noch
immer war keiner zu Hause. Ich hatte das Gefühl, daß ich mit
Frank Pynne reden müßte - aber es schien so, als müßte
ich warten, bis er zurückgekommen sei. Von woher auch immer.
Es gab noch ein paar andere
Stellen, denen ich einen Besuch abstatten konnte, aber nachdem ich in dem
Städtchen geparkt hatte, ging ich als erstes ins Büro des
Sheriffs.
Ein älterer Mann meldete
einen Buschbrand bei einem muskulösen jungen Deputy, während ich
das Büro betrat. Er war auf der Fahrt in die Stadt dort
vorbeigekommen und hatte ein paar Kinder in der Nähe gesehen.
»Glauben Sie, die
Kinder sind in Gefahr?« fragte der Deputy.
»Nee«, erwiderte
der Alte. »Die haben sich darüber gefreut.«
»Vielleicht haben sie
den Brand verursacht, beim Zündeln, wie?«
Der Deputy entschloß
sich, vorsichtshalber einmal dort nachzusehen, und sagte meinem Mädchen
am Empfang, daß er hinausfahren würde zur Clay Lick Road.
»Okay, Peg?«
fragte der Deputy.
»Ich hab’s schon
notiert«, antwortete sie.
Als der Deputy gegangen war,
trat ich an ihre Theke. Das Mädchen erinnerte sich an mich. »Hallo,
Fremder«, sagte sie.
»Hallo.«
»Suchen Sie schon
wieder Jeanna?«
»Ja und nein«,
erwiderte ich. »Sicher, ich möchte noch mit ihr sprechen, bevor
ich zurückfahre nach Indianapolis. Allerdings muß ich zuvor
noch ein paar andere Dinge erledigen. Ich komme nur kurz vorbei, um
vielleicht einen Termin mit ihr vereinbaren zu können - damit ich sie
nicht wieder beim Essen stören muß.«
»Sie ist momentan
unterwegs, dürfte aber gegen fünf wieder hier sein.«
Ich schaute auf
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