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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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Boyd?«
    »Das wissen Sie auch?«
    »Ja.«
    »Schon wieder diese
     Jeanna, nehme ich an. Also gut. Billy feierte die Party und hatte jeden
     eingeladen, den er kannte, auch Leute, die er nicht mochte und die mit
     seiner Mutter befreundet waren, verstehen Sie? Aber Billy ist einer, der
     immer Unruhe in sich hat und alles durcheinanderbringt. Ich - ich liebe
     ihn wie einen Bruder, ehrlich. Aber es macht ihm Spaß, Unfrieden zu
     stiften, und auf dieser Party hat er erst längere Zeit mit Silly geflüstert,
     und plötzlich kam sie heraus in die Garage und fand mich und Frank -
     das ist ihr Mann -bei einem freundschaftlichen kleinen Kuß.«
    Sie machte eine Grimasse und
     ließ die Hände zittern, um scherzhaft Entsetzen auszudrücken.    
    »Und was macht sie?
     Bleibt sie, um herauszufinden, was da im Busch ist? Nein. Sie haut einfach
     ab und verläßt die Party.« Ein Achselzucken.
    »Und was war im Busch?«
    »Frank hat mich dort
     hinausgezerrt, um über sie zu reden. Er machte sich ehrlich Sorgen um
     sie. Er wußte, daß sie mir oft beim Zeichnen zugeschaut und
     sich auch lange mit mir unterhalten hat. Sie hat sogar manchmal Modell
     gestanden für mich. Ich glaube, unter ihrer kalten Maske hat sie noch
     mehr Spaß am Verkleiden gehabt als ich.«
    Ich überlegte, ob ich
     fragen sollte, ob Priscilla Pynne auch mit ihr Joints geraucht hatte, aber
     sie kam mir zuvor. Sharon Doans sagte: »Nein, Silly hat das Zeug
     gehaßt.«
    Ich lächelte und nickte;
     damit gab ich zu, daß sie meine Gedanken erraten hatte.
    Jetzt stach sie mit der
     Zigarette durch die Luft, in meine Richtung. »Es erweitert die
     Wahrnehmungsfähigkeit«, sagte sie, aber ihre Stimme blieb
     leise. »Silly hatte eine ziemlich schlimme Zeit mit Drogen hinter
     sich; das war, bevor sie hierherkam. Sie ist vom College abgehauen, und
     ein oder zwei Jahre danach hat sie in New York eine Überdosis
     erwischt. Sie haben sie wieder zusammengeflickt und zu Weihnachten nach
     Hause geschickt.«
    »Wo ist sie zu Hause?«
    »In Springfield,
     Massachusetts. Und auf der Fahrt mit dem Zug hat sie Frank kennengelernt.
     Ist das nicht romantisch?«
    Mir gefiel das mit dem
     Schlachter besser, aber ich bin in solchen Dingen vermutlich etwas
     komisch.
    »Also, die Party. Frank
     wollte sich grade bei mir bedanken für die Hilfe - auf seine Weise -,
     als Silly hereingeschneit kam, und zur Abwechslung verhielt sie sich mal
     genau, wie es ihrem Spitznamen entsprach. Als ich merkte, was los war, bin
     ich hinausgegangen, um sie zu suchen, aber sie war schon weg. Dann sah ich
     Billy, der mich grinsend beobachtete. Ich sagte zu ihm: ›Du hast
     sie da hinausgeschickt, du mieser kleiner Hurenbock.‹ - Oh,
     entschuldigen Sie«, sagte sie jetzt, »ich bin heute vielleicht
     etwas locker im Gespräch.«
    »Sagen Sie mir, wenn es
     schlimmer werden sollte, damit ich mir die Ohren zuhalte.«
    »Er sagte: ›Ich
     kann nicht lügen, das weißt du doch‹, und dann hat er
     noch gesagt: ›Aber ich hab’ doch keinen Kirschbaum abgesägt,
     oder?‹«
    Sie beobachtete meine
     Reaktion. Ich lächelte und nickte leicht dazu.
    »Ich hab’ die
     Antwort sehr komisch gefunden«, fuhr sie fort. »Ausgesprochen
     schlagfertig, und ich hab’ sie mir aufgeschrieben, obwohl sie weit
     entfernt von der Wahrheit war.«
    Wieder nickte ich.
    »Jedenfalls, dann hat
     er gesagt: ›Und sie hat sich nicht mal bedankt. Na schön -
     vielleicht findet sie einen anderen Weg, mir ihre Dankbarkeit auszudrücken.‹«
    »Und Sie meinen, die
     Tatsache, daß die beiden zusammen abgehauen sind, könnte ihre
     Art von Dankesbezeugung gewesen sein ?«
    »Wie ich Billy kenne -
     und glauben Sie mir, ich kenne ihn! -, hat Silly momentan alle Hände
     voll zu tun, um ihm ihre Dankbarkeit zu beweisen.« Sie lachte.
     »Aber im Ernst«, fuhr sie fort, »Silly hätte nicht
     wegzulaufen brauchen von der Party. Es war überhaupt nichts dahinter.«
    »Dennoch glauben Sie,
     daß sie deshalb weggelaufen ist?«
    »Vielleicht hat es ihr
     geholfen, eine Entscheidung zu treffen.«
    »Das heißt, es
     war schon etwas im Busch?«
    »Zum Teufel, ich weiß
     es nicht. Ich weiß eigentlich gar nicht viel von ihr. Nicht genug,
     um sie zu verstehen. Ich weiß, daß sie es hier nicht leicht
     gehabt hat, vor allem im ersten Jahr. Sie war deprimiert, weil sie sich plötzlich
     so isoliert vorkam und niemand um sich hatte, den sie kannte. Zuerst hat
     sie sich Pillen von Andy Kubiak besorgt, aber

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