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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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Sie
     mich ›Miss‹ nennen würden, wenn es Ihnen nichts
     ausmacht. Das gibt mir das Gefühl, mit der Zeit zu gehen.«
    »Okay, Miss Tolley.«
    »Und noch ein Problem«,
     fügte sie hinzu. »Ich fürchte, daß ich Ihnen nicht
     mal die Hälfte Ihrer Fragen beantworten kann.«
    »Wir werden ja sehen.«
    »Sicher.«
    »Wissen Sie, wer vom
     Tod Ihres Chefs, Mr. Boyd, profitiert?«
    »Sie meinen im Hinblick
     auf Geld und Besitz?«
    »Ja.«
    »Nein, Sir, das weiß
     ich nicht. Ich nehme an, daß in Kürze ein Testament präsentiert
     wird, weil er mir gegenüber mehrmals davon gesprochen hat, daß
     es ein solches Testament gibt, aber ich habe natürlich keine Ahnung,
     was drinnensteht.«
    »Und Sie wissen auch
     nicht, wer die Galerie erben wird?«
    »Nein, Sir. Aber darüber
     mache ich mir keine Sorgen.«
    »Warum nicht?«
    Sie kicherte. »Erstens,
     weil ich überhaupt nicht der Typ bin, der sich Sorgen macht, und
     zweitens … Nun ja, Bill hat mir vertraut, also vertraue ich ihm
     auch und nehme an, daß er die richtige Entscheidung getroffen hat.«
    »Soviel ich hörte,
     ließ er Sie frei schalten und walten?«
    »Das stimmt - nach den
     ersten zwei Jahren zumindest. Mittlerweile kenn’ ich mich beim An-
     und Verkauf von Kunstgegenständen in dieser Gegend viel besser aus
     als er. Wir sind ein gewinnträchtiges Unternehmen, und das war alles,
     was Bill interessierte.
    Abgesehen davon, daß er
     manchmal hierherkam und einer Künstlerin, die ihm aufgefallen war,
     besondere Aufmerksamkeit schenkte.«
    »Das heißt, er
     interessierte sich mehr für die Künstlerin als für ihre
     Kunst, wie?«
    Lächeln. »So kann
     man es sagen.«
    »Bevor er vermißt
     wurde - gab es da ein besonderes junges Talent, das ihm aufgefallen wäre?«
    »Sein Blick fiel auf
     viele Talente und an vielen Orten«, sagte sie.
    »Man hat mir gesagt,
     was Mr. Pynne getan hat an dem Abend, bevor ihn seine Frau verließ,
     aber niemand konnte mir etwas über Mr. Boyd an diesem bewußten
     Abend sagen. Nach dem, was ich hörte, war er nicht der Typ, abends
     beschaulich zu Hause zu sitzen. Können Sie zumindest vermuten, mit
     wem er an dem Abend seine Zeit verbrachte?«
    »Ich erinnere mich, daß
     er davon gesprochen hat, ein paar Werke von Celene Deckard zu kaufen.
     Celene ist Spezialistin auf dem Gebiet der Keramik; sie hat
     Landschaftsmodelle aus Keramik geschaffen, die wirklich einzigartig sind.
     Außerdem ist sie eine sehr gut aussehende junge Frau.«
    »Wohin soll ich mich
     wenden, wenn ich mich für keramische Landschaftsmodelle interessiere
     ?«
    »Sie wohnt oben am Lake
     Lemon. Sie hat dort ein Haus.« Ms. Tolley beschrieb mir, wie ich
     dort hinkommen konnte. »Aber«, fuhr sie dann fort, »an
     diesem wie an jedem anderen Abend gab es mindestens ein halbes Dutzend
     anderer Häuser, wo er gern gesehen worden wäre.«
    »Sie meinen, lauter künstlerisch
     tätige junge Damen?«
    »Ja, vermutlich. Wissen
     Sie, ich war eigentlich doch ein bißchen überrascht, als man
     mir sagte, daß Bill mit dieser Mrs. Pynne durchgebrannt sein soll.«
    »Warum?«
    »Weil sie mir
     eigentlich zu - zu nett vorgekommen ist für so etwas. Und obwohl Bill
     hinter allem her war, was einen Rock trug, habe ich nie erlebt, daß
     er sich an eine herangemacht hat, die nicht reif war dafür - wie die
     vielen, mit denen er sich herumgetrieben hat.«
    »Ich verstehe.«
    »Nicht, daß ich
     was gegen Künstlerinnen hätte. Wenn man sie näher kennt,
     sind sie ganz normale Menschen.« 
    »Kennen Sie Bill Boyd
     schon lange?«
    »O ja. Mein Vater hatte
     hier ein Drugstore; er führte es im Auftrag von Bills Vater, lange
     bevor Bill daraus eine Kunstgalerie machte.«
    »Aha.«
    »Als er ein junger
     Bursche war, hat sich Bill hier viel herumgetrieben. Er und mein Daddy
     sind gut miteinander ausgekommen. Mein Daddy hat ihn immer wie einen
     erwachsenen Mann behandelt, schon damals, als er gerade elf war und zum
     ersten Mal hier auftauchte, soweit ich mich erinnere. Bill war schon
     damals unverhältnismäßig klein für sein Alter, aber
     mein Vater hat ihn wie einen Großen behandelt. Und als er dann zurückkam,
     Bill, meine ich, und den Laden in eine Galerie umwandelte, da hat er
     meinem Vater eine neue Stellung gesucht und mich hier eingestellt.«
    »Interessierte sich
     Boyd schon immer für Kunst?«
    »Nein, nein. Erst, als
     er zurückkam. Sie wissen doch, daß er einmal ausgerissen ist?«
    »Ja.«
    »Diese Frau - Tee-Dee
     Askew

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