Ein Grabstein fuer den Playboy
Riesenhaufen Gerümpel hinter der ändern.
Als ich wieder vorn angelangt
war, entschloß ich mich, den Anwalt in Ruhe zu lassen. Was ich
ermittelt hatte, konnte ich ihm morgen telefonisch von Indianapolis aus
durchgeben.
Außerdem entschloß
ich mich, etwas zu essen. Ich fuhr zum Nashville House gegenüber der
Polizeistation und rechnete fest damit, daß ich Sheriff Dunlap dort
antreffen würde. Aber sie war nicht da.
Ich gönnte mir ein großes
Essen und ließ mir viel Zeit damit; als ich fertig war, fühlte
ich mich wesentlich wohler. Immerhin hatte ich ja einen Job. Daß ich
mich ärgerte, weil ich noch nicht ganz durchblickte, kam bei mir
öfters vor.
Nach dem Dessert ging ich
hinaus auf die Straße und zum Büro des Sheriffs. Und dort
erfuhr ich rasch, warum Jeanna nicht beim Essen war. Auf dem reservierten
Parkplatz vor dem Gebäude standen drei Wagen der Staatspolizei. Nein,
dadurch erfuhr ich es noch nicht. Aber als ich mich dem Revier
näherte, hörte ich, wie drinnen mehrere Stimmen aufgeregt
durcheinanderredeten. Ich glaube, jemand wedelte sogar mit den Armen durch
die Luft, als ich die Tür einen Spalt öffnete.
Also kam ich zu der
Erkenntnis, daß das keine günstige Gelegenheit für einen
Besuch war, und ging zurück zu meinem Kastenwagen.
Wenn mich mein Eindruck nicht
täuschte, machten die Leute von der Staatspolizei Jeanna die Hölle
heiß. Vielleicht, weil sie ihnen den Fall Boyd nicht früher
übergeben hatte. Aber das würde bedeuten, daß sie ihre
zweite Leiche noch immer nicht gefunden hatte und nun auch nicht mehr
damit rechnete, sie zu finden. Vermutlich gab es inzwischen eine neue
Theorie. Und was das sein mochte - ich konnte nur raten.
Schließlich stieg ich
in den Wagen und fuhr zurück nach Indianapolis. Dort angekommen,
entschloß ich mich, Feierabend zu machen - das heißt, nachdem
ich die Telefonnummer überprüft hatte, die mir Elizabeth
Staedtler seinerzeit genannt hatte. Ich versuchte zweimal, dort anzurufen.
Das erste Mal war belegt, das zweite Mal kam niemand an den Apparat.
Also Feierabend. Ich besuchte
mein Mädchen, und ich schlief bei ihr. Man sagt, daß Schlaf zur
Abwechslung auch mal was Schönes sein kann.
20
Nach dem Frühstück
rief ich bei Dave Hogue an. Aber er war nicht in seinem Büro. »Er
ist drüben beim Sheriff und versucht, Frank Pynne wieder mal
rauszupauken«, erklärte Betty Weddle. »Die Staatspolizei
hat Frank gestern abend zur Vernehmung abgeholt. Und jetzt treiben sich
überall in der Stadt Leute von der Staatspolizei herum.«
»Sie können mir
nicht sagen, wann Mr. Hogue zurück sein wird?«
»Nein, leider.«
»Na schön. Dann
bestellen Sie ihm bitte, daß ich heute vormittag in Indianapolis
bin, um Informationen über Elizabeth Staedtler einzuholen, ja? Ich
werde später noch mal versuchen, ihn telefonisch zu erreichen.«
»Ich werd’s ihm
bestellen, Mr. Samson.«
»Und könnten Sie
ihn auch bitten, daß er versucht, etwas herauszufinden?«
»Was denn?«
»Ich hätte gern
gewußt, wer den Besitz von Billy Boyd erbt.«
Sie zögerte. »Warum
wollen Sie das wissen?« fragte sie.
»Es hat wenig Sinn,
wenn wir uns in dem Punkt nur auf das Getratsch der Leute in der
Kleinstadt verlassen«, sagte ich. »Wenn Menschen ermordet
werden, dann geschieht das immer aus einem handfesten Motiv, und deshalb könnte
es uns helfen, wenn wir wissen, wer Nutznießer vom Tod Boyds ist.«
»Mr. Samson«,
erwiderte sie, »geht Ihr Interesse da nicht über die Aufgabe
hinaus, die man Ihnen gestellt hat?«
»Was wollen Sie damit
sagen?«
»Sie arbeiten in dem
Fall ja nun nicht gerade wie ein Polizist, und Sie haben nicht das Recht,
irgend jemanden zu beschuldigen. Ihre Aufgabe ist es, Material zur
Verteidigung eines Klienten beizubringen.«
»Ich glaube, ich
brauche Ihnen nicht zu sagen, daß eine Verteidigung überflüssig
wird, wenn wir herausfinden, wer diesen Mord begangen hat.«
»Und ich brauche Ihnen
nicht zu sagen, daß Frank Pynne möglicherweise nicht bereit
ist, für Dinge zu bezahlen, die über das, was zu seiner
Verteidigung unbedingt nötig ist, hinausgehen. Das ist der Grund,
weshalb wir gegen Ihre Art der Untersuchung Einspruch erheben, nichts
weiter.«
Ich glaubte eigentlich zu
wissen, was im Rahmen dieser Untersuchung nötig war und was nicht,
sagte aber trotzdem: »Na schön, wenn ich wieder in
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