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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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entscheiden Sie sich, oder
     entscheiden Sie sich nicht. Ich möchte Ihnen ein paar Fragen stellen.
     Sie brauchen sie nicht zu beantworten, und selbst wenn Sie es tun, dürfte
     das andere Leute nicht davon abhalten, daß sie Ihnen in Kürze
     dieselben Fragen stellen.«
    »Was denn für
     Fragen?«
    »Es geht in erster
     Linie um den Abend des zwölften April.«
    »Ach so«, sagte
     sie. »Billy.«
    »Genau. Die erste Frage
     lautet: Haben Sie ihn an diesem Abend getroffen? Es war ein Samstag und
     der letzte Tag, an dem er hier gesehen wurde.«
    »Ich weiß genau,
     was das für ein Tag war. Ich war nämlich am Sonntagabend mit ihm
     verabredet, aber er ist dann nicht gekommen.«
    »Haben Sie ihn am
     Samstagabend gesehen?«
    »Ja, kurz. Wir waren am
     frühen Abend hier draußen, aber Eddie kam unvermutet zurück.«
    »Eddie? Dieser Eddie
     hier?«
    »Natürlich dieser
     Eddie. Was denn sonst für einer?«
    »Seit wann ertragen Sie
     ihn in Ihrer Nähe?«
    »Er ist meine
     Inspiration«, sagte sie. »Ich kenne ihn schon sehr lange.«
    »Aber Sie waren mit
     Boyd - sagen wir - gut befreundet?«
    »Ich hab’ mit ihm
     gebumst, weil er mir meine Sachen abgekauft hat - war es das, was Sie hören
     wollten? An diesem Samstag wollte er einiges bei mir abholen. Aber Eddie
     hatte irgendwelchen Ärger in Bloomington und bekam es mit der Angst
     zu tun. Also ist er früher als verabredet nach Hause gekommen und hat
     Billy völlig eingeschüchtert.«
    »Eddie hat Billy Boyd
     eingeschüchtert?« Das klang doch sehr unglaubhaft.
    »Also ist Billy früher
     weggefahren. Gegen neun. Danach habe ich ihn nie wieder gesehen. Als er am
     Sonntag nicht auftauchte, bin ich zu seinem Haus gefahren, aber niemand
     ist an die Tür gekommen. Erst später hörte ich, daß
     er angeblich die Stadt verlassen hat.«
    »Als er Sie an diesem
     Samstagabend verließ - wissen Sie, wohin er da gehen wollte?«
    »Nee. Und ich wollte
     ihn auch nicht danach fragen. Außerdem mußte ich mich um Eddie
     kümmern. Er war in eine Rauferei geraten und hatte ein paar böse
     Verletzungen abbekommen.«
    »Eddie? In eine
     Rauferei?«
    »Hören Sie, mein
     Freund!« sagte sie und drohte mir mit dem Zeigefinger. »Sie
     kennen Eddie nicht. Und Sie haben keinen Grund, ihn runterzumachen. Ich
     kenne ihn schon lange, noch aus der Zeit, bevor er ein bißchen
     komisch geworden ist. Wenn ich meine Zeit mit ihm verbringe, ist das meine
     Angelegenheit, nicht die Ihre.«
    »Sie haben vollkommen
     recht«, sagte ich betroffen. »Entschuldigen Sie. Ich hatte
     keinen Grund, irgendwelche abfälligen Bemerkungen über ihn zu
     machen.«
    Sie wußte nicht, ob ich
     es ehrlich oder sarkastisch meinte.
    Jetzt sagte ich: »Ich
     habe einen langen Tag hinter mir und arbeite an einer Sache, die ich nicht
     ganz verstehen kann. Daher habe ich mich vermutlich ein wenig falsch
     verhalten - jedenfalls anders, als ich es von mir selbst gewohnt bin. Ich
     wollte keinen von Ihnen beiden beleidigen.«
    Inzwischen schien sie zu der
     Entscheidung gekommen zu sein, daß ich es sarkastisch meinte.
     »Und jetzt raus mit Ihnen!« sagte sie leise.
    Ich wußte nicht, wie
     ich die Situation noch einmal zu meinen Gunsten hätte verändern können.
    Also ging ich.
    Und fühlte mich
     aufrichtig schuldbewußt, während ich zurückfuhr nach
     Nashville. Ich hatte mich alles andere als anständig benommen bei
     Celene Deckard und ihrem Freund. Normalerweise interessiere ich mich für
     Menschen, die ein bißchen anders sind. Und ehrlich, ich mag Männer
     mit Bärten, die Frauenkleider tragen.
    Aber an diesem Tag fielen sie
     mir auf die Nerven.
    Vielleicht wurde ich allmählich
     immer altmodischer - mehr, als ich es mir gegenüber zugeben wollte.
     Und vielleicht war ich wirklich ein Tagträumer, wie die Keramikerin
     am See behauptet hatte.
    *
    Ich fuhr zum Büro von
     Dave Hogue, parkte direkt davor und versuchte, die Haustür zu öffnen.
     Sie war verschlossen. Ich wußte nicht, ob er auch dort wohnte - groß
     genug war das Haus zweifellos. Ja, vielleicht wohnte er auch hier. Ich drückte
     auf die Klingel, wartete und klingelte noch einmal.
    Niemand kam an die Tür.
     Aus reiner Neugier ging ich zur Seite des Hauses, über einen Fahrweg
     und um das ganze Haus herum. Hinten war ein freier Platz mit ein paar Bäumen
     und einer Doppelgarage.
    Ich schaute durch ein kleines
     Fenster auf der einen Seite der Garage und sah einen leeren Platz hinter
     der einen Tür und einen

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